Pressemitteilung, 20.12.2012 - 11:03 Uhr
Perspektive Mittelstand
Bestseller auf Ostwestfälisch - 50.000. OWL-Sprachführer geht in Bielefeld über die Ladentheke
Seit 2004 hat der Gütersloher Autor Matthias Borner vier Ostwestfälisch-Sprachführer herausgebracht: für Bielefeld, Gütersloh, Paderborn und Herford. Jetzt ging in Bielefeld-Schildesche der 50.000. Band aus dieser Reihe über die Ladentheke.
(PM) Bielefeld, 20.12.2012 - Pömpel, Patt und Pillepoppen – auf Hochdeutsch Straßenbegrenzungspfosten, Trampelpfad und Kaulquappen – sind drei besonders schöne für Ostwestfalen-Lippe typische Ausdrücke, findet der Gütersloher Autor Matthias Borner. Deshalb hat er sie auf den Titel eines seiner Ostwestfälisch-Sprachführers gebracht.Seit 2004 hat der 38-Jährige im Eigenverlag vier regionalisierte Vokabeltrainer in Buchform herausgebracht: für Bielefeld (eben „Pömpel, Patt und Pillepoppen“), Gütersloh („Pölter, Plörre und Pinöckel“), Paderborn („Pinneken und Pieselotten“) und zuletzt 2011 für Herford („Pömpel, Plüdden, Pingeljachd“). Im Dezember 2012 ging in der Buchhandlung Welscher in Bielefeld-Schildesche der 50.000. Band über die Ladentheke.Platz 2 nach Harry PotterDamit gehört die humorvolle Sprachführerreihe zu den erfolgreichsten Regionaltiteln Ostwestfalens überhaupt. Die Gütersloher Ausgabe war 2005 das zweitmeistgekaufte Buch in der Bertelsmann-Stadt – nach „Harry Potter und der Halbblutprinz“.Der regionale Bestseller hat ein Vorbild: „Die Mutter aller Ostwestfälisch-Bücher bleibt ‚Da fällt man ssich ja über‘ von Margret Gromann“, weiß Borner seinen Verkaufserfolg einzuordnen. Auch das Büchsken der bereits verstorbenen Bielefelderin steht heute in Zehntausenden Regalen nicht nur Ostwestfalens.In Bayern unverstanden„Ich habe drei Jahre für Bertelsmann in München gearbeitet“, erinnert sich der gelernte Werbetexter Borner an die Entstehung der Sprachführer-Reihe. „Häufig bin ich dort nicht verstanden worden. Wenn ich berichtete, ich sei gestern früh noch ‚in Pölter‘ gewesen, als es an der Tür klingelte, wurde ich von meinen bayerischen Kollegen nur gefragt: ‚Wo warst Du? In Pölter? Ich denk, Du wohnst in Schwabing?‘“ Entsprechend habe er sich bei seiner Rückkehr nach OWL gefragt, ob zugezogene Bayern, Schwaben und Sachsen den hier vertrauten „Slang“ verstehen.Dass aus dem Buch ein Bestseller werden würde, war nicht geplant. „Am Anfang habe ich lange mit mir gerungen, ob ich 1.000 oder 2.000 Exemplare drucken lassen soll“, blickt Borner zurück. Aber dann wurde aus dem ersten, dem Gütersloher Wörterbuch ein Selbstläufer. Als auch Bielefelder Buchhandlungen den Sprachtrainer aus der Nachbarstadt orderten, „übersetzte“ Borner sein Buch ins Bielefelderische.Pinöckel? Pinörkel? Pinorkel?Denn das habe er durch seine Bücher gelernt: Ostwestfälisch ist nicht Ostwestfälisch. „Der Bielefelder prokelt im Pölter mit dem Pinöckel, der Paderborner pruckelt im Polter mit dem Pinorkel“, kennt der Hobby-Sprachforscher mittlerweile die feinen Unterschiede innerhalb OWLs. Auch die Vokabelverzeichnisse für Paderborn und Herford habe er mit alteingesessenen „Ureinwohnern“ Wort für Wort auf die Alltagsverwendbarkeit überprüft.Apropos Alteingesessene: Bayern, Schwaben und Sachsen bilden nach den Erfahrungen des Autors den geringeren Anteil unter den Käufern. „Die meisten Leser sind wohl doch gebürtige Ostwestfalen – es geht ums Wiedererkennen, nicht ums Lernen.“ Das merke er auch bei seinen Lesungen, wie zuletzt im Programm der VHS Ravensberg. Viele Zuhörer steuern Geschichten bei, wie sie im Urlaub allein an ihrer Aussprache als Ostwestfale erkannt worden seien. „Trotz gradueller Unterschiede – das gemeinsame Vokabelrepertoire ist identitätsstiftend und verbindet die Menschen in der Region“, ist sich Borner sicher.Neunfacher Gruß aus der HeimatDen 50.000. Sprachführer und damit einen Blumenstrauß sicherte sich die Bielefelderin Elisabeth Heim. „Ich habe das Buch bereits zehn Mal gekauft", so die Stammkundin der Buchhandlung Welscher. „Das erste war für mich, alle anderen Geschenke für Alt-Bielefelder, die jetzt verstreut in ganz Deutschland leben. Die freuen sich immer über einen Gruß aus ihrer Heimatstadt.“Auszüge aus der Vokabelliste und den Lektionen gibt es unter www.ostwestfaelisch.de


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ÜBER MATTHIAS BORNER

Der Gütersloher Autor Matthias Erpho Borner hat seit 2003 acht Bücher veröffentlicht, die im Raum Ostwestfalen allesamt zu Bestsellern wurden. Zuletzt erschien im Bielefelder tpk-Regionalverlag sein "Stadtführer Gütersloh". 2011 erhielt er den Tourismuspreis des Verkehrsvereins Gütersloh. Hauptberuflich arbeitet Borner in der Unternehmenskommunikation, nebenberuflich als Autor und Stadtführer. Er betreibt neben den Online-Shops auf www.ostwestfaelisch.de das nicht-kommerzielle Fußball-Linkverzeichnis www.fussball-owl.de und die Familiennamensammlung www.ostwestfaelische-namen.de.