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Claudius Kroker · Text & Medien
Pressemitteilung

Besser gutes Deutsch als schlechtes Englisch

(PM) , 15.06.2009 - Berlin, 15. Juni 2009 – Autoren und Redenschreiber aus ganz Deutschland haben auf der Mitgliederversammlung des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) in Berlin vor einer "Fehlentwicklung der Englisch-Gläubigkeit" gewarnt. Zwar sei Englisch als Sprache der Wissenschaften und des internationalen Dialogs nicht mehr wegzudenken. Entwicklungen wie die willkürliche Umbenennung zum Beispiel von Fahrkarten-Schaltern in "Counter" und Fakultäten deutscher Universitäten in "Departments" wurden allerdings ausdrücklich bedauert.

Dennoch sei es die Verantwortung jedes einzelnen, der mit Sprache befasst ist, den enormen Reichtum der deutschen Sprache zu nutzen und zu verbreiten. Insbesondere gelte das für Redner und ihre Redenschreiber. "Mit dem Finger auf andere zeigen ist eine leichte Übung", so Minita von Gagern, Präsidentin des Verbandes. "Wir müssen den Umgang mit unserer Sprache auch selbst prägen." Öffentliche Forderungen, Deutsch als Landessprache in das Grundgesetz aufzunehmen, werden vom Verband nicht unterstützt.

Vor dem Hintergrund der englischen und deutschen Rhetorik wurden die Ansprachen deutscher Politiker mit denen von US-Präsident Barack Obama verglichen. Obamas Reden zeichnen sich nach Meinung des VRdS durch Formulierungen aus, die direkt sind und von allen Zuhörern unabhängig von ihrem Bildungsgrad verstanden werden können. Sie enthalten auch das nötige Quäntchen Pathos, wodurch Obama als besonders glaubwürdig empfunden wird.

Im Gegensatz dazu gehen die Reden deutscher Politiker zu oft am Verständnis der Bürger vorbei. Zu nüchtern seien die Darstellungen, meist zu unpersönlich und dabei oftmals auch ohne wirklich konkrete Aussage. Derzeit beobachtet der VRdS Spitzenpolitiker im deutschen Bundestagswahlkampf mit Blick auf Wirkung, Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit ihrer Reden. Die Auswertung wird im September vorgestellt.

Der VRdS wurde 1998 in Bonn gegründet. Ihm gehören heute mehr als 450 Redenschreiber und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sie liefern Formulierungsvorschläge und beraten Redner in Politik und Wirtschaft sowie Privatleute und ehrenamtliche Mandatsträger.

Weitere Informationen unter www.vrds.de
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