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Auf der Suche nach den Trends 2007 – Hinwendung zum Ich und ein gesellschaftspolitisches Mandat der deutschen Wirtschaft

(PM) , 08.01.2007 - Von Ansgar Lange Bonn/Lindau – Deutschland hat 2007 die EU-Ratspräsidentschaft und den Vorsitz der G8 inne. Doch was ist das schon gegen ein solches Großereignis wie die Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr? 2007 müssen die Deutschen ohne ein sportliches Mega-Ereignis auskommen. Aber es gibt ja immer noch die Bereiche Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, wo man den herrschenden Trends nachspüren kann. „In der Politik ist die Reformbereitschaft weiterhin eher schwach ausgeprägt, da der materielle und wahrgenommene Leidensdruck noch viel zu gering ausgeprägt ist. Hier ist eher ein weiteres Klein-Klein und Aktionismus zu erwarten“, sagt Michael Sander, Michael Sander von der Lindauer Unternehmensberatung Terra Consulting Partners (TCP) www.terraconsult.de. „Es sind schließlich auch keine Führungspersonen in Sicht, deren Charisma, Integrität und visionäre Kraft den schleichenden Stillstand aufbrechen könnte. Eine besondere Rolle spielen gerade in diesem Bereich zwei Frauen – Frau Merkel und Frau Schmidt. Von ihrem Verhalten wird es maßgeblich abhängen, ob der Schwung, den der Einzug von mehr weiblichen Führungskräften in herausragenden Positionen von Wirtschaft und Politik bekommen hat, anhält. Beide haben derzeit mit dem Vorsitz in Europa oder dem Thema Gesundheit hervorragende Bühnen.“ Für die Gesellschaft prognostiziert Sander eine „Hinwendung zum Ich“. Das Thema Arbeitslosigkeit werde auch 2007 nicht von der Agenda verschwinden. Dadurch werde die Suchrichtung und Orientierung der meisten Menschen eher nach innen gerichtet. „Damit können Themen wie Sinn, Familie und Freizeit, also das eigene Ich an Bedeutung gewinnen“, schätzt Sander. Die Bevölkerung erkenne langsam, dass viele der ursprünglichen Lebensentwürfe nicht mehr realisiert werden könnten. Man müsse sich selbst länger gesund und arbeitsfähig und damit einkommensbereit halten, um das längere Leben auch wirklich leben zu können: „Dies bewirkt eine klare Hinwendung zum Ich.“ Ökonomisch gesehen machen sich die Anstrengungen der vergangenen Jahre nun endlich bezahlt. In der Wirtschaft haben viele Großunternehmen und KMU ihre Fitness in den letzten Jahren derart gesteigert, dass sie weltweit wieder wettbewerbsfähig sind. „Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen sind allerdings noch nicht bereit für die globalen Herausforderungen. 2007 bietet eine gute Chance, den so genannten Klinsmann-Effekt auf die deutsche Wirtschaft zu übertragen. Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit müssen zurückgewonnen werden, denn gute Autos oder Maschinen können mittlerweile auch eine Menge Wettbewerber bauen. Um den Wiederaufstieg in die erste Liga der Weltwirtschaft zu schaffen, brauchen wir frische Ideen, die Motivation schaffen. Alte Zöpfe müssen abgeschnitten werden. Durchaus Parallelen zum Fußball. Dieses Vakuum vor allem bei den Werten könnte die Wirtschaft füllen, wenn sie sich ein gesellschaftspolitisches Mandat gäbe“, so Sander. Aufgerufen seien die Dax-Unternehmen und die großen Familienunternehmen. Sander geht nicht davon aus, dass die Politik 2007 noch die Kurve kriegt. Doch dadurch habe die wirtschaftliche Elite dieses Landes eine bedeutende Chance, die inhaltlichen Freiräume, die überall entstanden sind, zu füllen: „Dies ist eine gesellschaftspolitische Verantwortung neben der Verantwortung für das eigene Unternehmen. Das spricht damit auch eher gegen aufkommende Tendenzen in der Wirtschaftspresse, ausländische Führungskräfte plötzlich für die besseren Manager zu halten, denn genau diese gesellschaftspolitische Verantwortung können diese Personen nicht wahrnehmen.“
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