Pressemitteilung, 20.06.2007 - 20:41 Uhr
Perspektive Mittelstand
Advanced Collaboration: Innovationsverstärker für den Mittelstand
(PM) , 20.06.2007 - Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg mit Internet-Werkzeugen wird immer bedeutsamer. Unternehmen, die sich dem heute verschließen, werden dem hohen Innovationsdruck von morgen nicht standhalten können und zudem keine Mitarbeiter mehr finden. „Da geht es um Kollaborieren oder Kollabieren“, warnt Klaus Tochtermann, Professor für Wissensmanagement von der TU Graz!München/Graz, 20 Juni 2007 – Kunden als Co-Entwickler oder -Designer eines Unternehmens bestimmen dessen Innovationsgrad von morgen. Der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf E-Mail, Kalender, Aufgaben, Kontakte oder Office-Anwendungen gehört mittlerweile zum Alltag jedes Web-Arbeiters. Mit diesen Instrumenten zur Collaboration kann man schnell mit anderen in Kontakt treten, beispielsweise um unkompliziert einen Termin zu vereinbaren. Advanced Collaboration ist jedoch weit mehr als nur die Bereitstellung von Werkzeugen. „Advanced Collaboration heißt für ein Unternehmen, sich mit Externen über deren Wissen und Erfahrungen auszutauschen, was die eigene Innovationskraft steigert. Der Ort an dem das Wissen verfügbar ist, zum Beispiel beim Kunden, ist also ein anderer als der, an dem die Innovation entsteht, beispielsweise beim Hersteller.“ So erklärt es Klaus Tochtermann, Professor für Wissensmanagement an der TU Graz und Leiter des dortigen Know-Center. „Beispielsweise hat Lego gemeinsam mit seinen Kunden als Co-Designer den Bausatz Imperial Star Destroyer aus Starwars auf den Markt gebracht. Ein Community-Produkt, das Lego aus eigenem Antrieb so nie entwickelt hätte.“ Das Bewusstsein für die Bedeutung der Ressource Wissen hat dank der Verbreitung von Wissensmanagement in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dadurch ist Advanced Collaboration erst möglich geworden. Große Unternehmen und Konzerne agieren hier heute ganz selbstverständlich. Für den Mittelstand ist es nicht zuletzt deswegen besonders interessant, weil die erforderlichen Werkzeuge im Internet meist kostengünstig, wenn nicht gar völlig kostenfrei sind.Die Unternehmen profitieren zudem davon, dass sich mit dem Web 2.0 ein Phänomen in Bewegung gesetzt hat, das die Offenheit für den Wissensaustausch enorm steigert. „Allein die Tatsache, dass pro Tag etwa 100.000 neue Blogs entstehen und pro Stunde 54.000 Mal Post versendet wird, macht deutlich, wie viel miteinander kommuniziert wird“, so Tassilo Pellegrini, Leiter der Semantic Web School Wien. Im Web 2.0 sind etwa 50 Prozent aller Nutzer im Alter zwischen 14 und 29 Jahren. Das legt den Schluss nahe, Web 2.0 sei ein Phänomen der Jugend, ein Phänomen, das die Unternehmen nicht betrifft. Doch Vorsicht ist geboten, erläutert Gabriele Steg, Managing Director Sales & Marketing des Münchner Beratungsunternehmens edicos: „Gerade mittelständische Unternehmen, die sich heute dem Verhaltensphänomen Web 2.0 verschließen, werden morgen weder Kunden noch Mitarbeiter haben.“ Solche Unternehmen verlieren den Anschluss an den Markt, und zwar an den Kundenmarkt genauso wie an den Arbeitsmarkt. Denn Produkte und Dienstleistungen, die mit Advanced Collaboration entstanden sind, werden einen viel höheren Innovations- und Qualitätsgrad haben, als Produkte von Unternehmen, die sich auf die traditionellen Wege verlassen. Die Jugend von heute, also die Arbeitnehmer von morgen, wird mit Werkzeugen wie Wiki und Blog groß. Es ist ein Teil ihres gängigen Instrumentariums, sie leben in diesen sozialen Räumen. Finden sich diese Instrumente in einem Unternehmen nicht wieder, wird es auf dem Arbeitsmarkt als altmodisch und unattraktiv gelten. „Unternehmen, die nicht kollaborieren, werden kollabieren“, warnt daher Prof. Klaus Tochtermann. Vier Top-Tipps für den MittelstandGabriele Steg von edicos hat für Unternehmer folgende Tipps für den wertschöpfenden Umgang mit Advanced Collaboration parat:„1. Bieten Sie Ihren Mitarbeitern Blogs, Social Bookmarking etc. im bekannten Look & Feel.2. Schaffen Sie keine neuen Wissens-Silos. Stellen Sie eine leistungsfähige, übergreifende Suche - Enterprise Search - zur Verfügung, um das Wissen zu heben und zu vernetzen.3. Schaffen Sie Anreize, solcherlei Wissenssysteme zu nutzen. Sorgen Sie dafür, dass das Management Vorbild ist, zum Beispiel über temporäre Chatrooms mit dem Chef.4. Bedenken Sie auch die eventuellen Auswirkungen auf das Thema Compliance. Wie wollen Sie mit dem Recht am geistigen Eigentum umgehen?“Advanced Collaboration spielt eine zentrale Rolle bei der diesjährigen Triple-I, Europas größter Fachtagung zu den Themen Wissensmanagement, Neue Medientechnologien und Semantische Systeme. Sie vereint vom 5. bis 7. September 2007 in Graz rund 700 internationale Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung. Rund 100 Vorträge bieten Einblicke in die gesamte Bandbreite von Produkt- und Dienstleistungsinnovationen sowie Praxisbeispiele aus Unternehmen zur Anwendbarkeit neuer Lösungen. Referenten aus der Wirtschaft kommen unter anderem von Unternehmen wie BearingPoint, edicos, Hyperwave, insiders oder Unisys. Aus der Wissenschaft haben Peter Reiser von SUN Microsystems (Schweiz), Marc Smith, Microsoft Research (USA), und Prof. Martin Eppler von der renommierten Universität Lugano (Schweiz) als Keynote-Sprecher zugesagt. Informationen und Anmeldung unter www.triple-i.info/