(PM) , 11.02.2007 - (DCRS/IH) In der nordwestpakistanischen Stadt Dera Ismail Khan ist ein Mann mit einer Frau durchgebrannt. Da in Pakistan die Ehen nicht der Liebe wegen, sondern nach dem Willen der Eltern geschlossen werden, kam der Vorfall vor Gericht, vor ein Stammesgericht, das keine staatlich anerkannte Gerichtsbarkeit darstellt aber von der gläubigen Bevölkerung einem staatliche Gericht vorgezogen und im Gegenzug zu diesen als verbindlich akzeptiert wird. Das Gericht entschied, dass die Familie des schuldigen Mannes zur Sühne 150 000 Rupien (rund 2600 Euro) und ein junges Mädchen an die Familie der Frau, die mit dem schuldigen Mann freiwillig durchgebrannt war, zu zahlen. Daraufhin wurde vergangenen Monat die vierjährige Sumaira mit dem fünfundvierzigjährigen Onkel aus der gegnerischen Familie verheiratet. Die ist eine vergleichsweise harmlose Vorgehensweise in diesem Kulturkreis, denn es sind Fälle bekannt, in denen keine Heirat mit der gegnerischen Partei stattgefunden hat. Die jungen Mädchen, die zur Sühne überlassen werden, werden oftmals stundenlang von den Männern des gegnerischen Klans missbraucht und dann weggeworfen. Ob es zum Vollzug der Ehe im vorliegenden Fall bereits gekommen ist, ist nicht bekannt... mehr unter www.dcrs.de/news/325/69.html