(PM) Bietigheim-Bissingen, 14.03.2011 - Deutschlandweit haben im Jahr 2010 fast 140.000 Verbraucher für den Weg aus den Schulden die private Insolvenz gewählt. Die in Hamburg ansässige Wirtschaftsauskunftei Bürgel hat dazu im Februar aktuelle Zahlen veröffentlicht. Damit war 2010 ein Negativrekordjahr, was die Schulden der privaten Verbraucher betrifft, die aus allen Schichten der Bevölkerung kommen. Gegenüber 2009 ist ein Anstieg der Privatinsolvenzen von 6,4 Prozent zu verzeichnen. Besonders auffällig war, dass es immer mehr junge Erwachsene sind, die in die Schuldenfalle geraten. Allein bei den 18- bis 25-jährigen wurde ein Anstieg um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr registriert. Zwar ist die Schuldensumme der Personen dieser Altersgruppe deutlich geringer als bei älteren Erwachsenen, aber sie zeigt eben ganz deutlich, dass es gerade jüngeren Menschen häufig nicht gelingt, ihre Kreditverpflichtungen planmäßig zu tilgen, was unter anderem auch auf mangelnde finanzielle Allgemeinbildung zurückzuführen ist. Immer häufiger geraten alleinerziehende Frauen in finanzielle Notsituationen. Ein Grund könnte sein, dass es immer noch nicht gelungen ist, in Deutschland gleichen Lohn für gleiche Arbeit bei Männern und Frauen durchzusetzen. Frauen, die weniger verdienen, bekommen, wenn sie ihren Arbeitsplatz verlieren auch weniger Arbeitslosengeld. Werden sie Mütter, sind die Lohnersatzleistungen entsprechende geringer, was am Ende dazu führt, dass die Schuldenfalle lauert.
Gründe der Verschuldung
Hauptursachen der Verschuldung sind Arbeitslosigkeit, zu geringes Einkommen, Scheidung oder ein gescheiterter Versuch der Existenzgründung. Hinzukommt das völlig unangepasste Konsumverhalten vieler junger Leute und ihre Ahnungslosigkeit in Bezug auf Finanzwissen.
Hier könnte vonseiten des Staates viel in Sachen Prävention getan werden, wenn das Thema Finanzwissen bereits in der Schule auf den Lehrplan stünde. Nur, wer lernt richtig mit Geld umzugehen und finanzielle Zusammenhänge zu begreifen, der kann sich später im Leben behaupten. Viel zu wenige Verbraucher führen ein Haushaltsbuch, die meisten wissen nicht über ihr verfügbares Einkommen bescheid und glauben, dass der Kredit zur Erfüllung von Konsumwünschen die optimale Lösung ist.
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