Pressemitteilung, 20.07.2007 - 14:59 Uhr
Perspektive Mittelstand
a&o 4tec: Hohes Lohnniveau beeinträchtigt Profitabilität
(PM) , 20.07.2007 - IT-Dienstleister erleben internationalen Preiskampf Von Peter Langenbach Neuss - Die Rentabilität von Dienstleistungen wie Wartung und Support aufrechtzuerhalten, ist für viele Anbieter von IT-Serviceleistungen eine enorme Herausforderung. Nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens Gartner www.gartner.com müssen sie hierfür umfangreiche und langfristige Investitionen in Ersatzteile, Kundenzentren und umfassende Außendienstressourcen tätigen. „In dem Maße, wie große Anbieter damit fortfahren, ihre Servicetätigkeiten zu optimieren, um sich auf höherwertige Marktsegmente zu konzentrieren, erwarten wir, dass die Anzahl der spezialisierten Dienstleister, die auf dem Wartungs- und Support-Markt tätig sind, zunimmt und diese einen Platz neben Akteuren wie Phoenix IT Services im Vereinigten Königreich, InfoCare in Norwegen und DecisionOne und BancTec in den USA einnehmen werden“, so Gartner-Analyst Alan Mac Neela. Bei der auf Neusser a&o-Gruppe www.ao-services.de hat sich zum internationalen Kostendruck eine Verweigerungshaltung der Arbeitnehmer eingestellt, so das Unternehmen, die nun dazu geführt hat, dass die a&o 4tec GmbH einen Antrag auf Insolvenz stellen musste. Die Unternehmensleitung sah sich zu diesem Schritt aufgrund mangelnder Profitabilität gezwungen: „Bei IT-Dienstleistungen herrscht extremer Preisdruck. Das zwingt zu Anpassungen an ein marktübliches Lohnniveau. Als Mittelständler bekommen wir den internationalen Preiskampf unmittelbar zu spüren“, sagt Geschäftsführer Michael Müller. Allerdings habe die Arbeitnehmerseite diese Anpassungen blockiert, verursacht durch falsche Informationen durch die IG Metall, welche die Existenz bzw. Wirksamkeit eines Haustarifvertrages leugne, obwohl sie diesen selbst mit dem Unternehmen ausgehandelt habe, argumentiert der IT-Dienstleister. Durch diesen Tarifvertrag war der Weg zu marktgerechten Löhnen eigentlich geebnet, wäre er denn umgesetzt worden. Die Unternehmensführung hatte den Arbeitnehmern der a&o 4tec Brücken gebaut: „Wir haben uns mit der IG Metall an einen Tisch gesetzt und für die a&o 4tec-Mitarbeiter einen Haustarifvertrag und einen Entgelttarifvertrag abgeschlossen“, erläutert Müller. Tage später habe die Gewerkschaft davon nichts mehr wissen wollen und einen angesetzten Gütetermin vor dem Frankfurter Arbeitsgericht hatten die Gewerkschaftler Mitte Juni ohne konstruktive Reaktion verstreichen lassen. Im Gegensatz zu den anderen Unternehmensteilen der a&o-Gruppe schreibe die a&o 4tec nun rote Zahlen und sei nicht mehr wirtschaftlich zu führen. „Wir beschäftigen rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fast allen westeuropäischen Ländern. Die a&o-Gruppe ist gesund und muss sich um die Zukunft keine Sorgen machen“, sagt Müller. Er appelliert aber auch an seine a&o 4tec-Mitarbeiter, denn der Antrag auf Insolvenz werde nicht zwangsläufig das Ende für die a&o 4tec bedeuten. „Aber vielleicht wird nun auch dem Letzten bewusst, dass über marktgerechte Löhne nachgedacht werden muss, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren!“