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Zu zweit aus der Nische: Tandems im Trend

(PM) , 27.03.2008 - Typen, Technik und Tipps zum gelungenen Start

[pd-f] Essen gehen, Kinobesuch, Reisen oder Billardspiel - es gibt Dinge, die machen nur zu zweit Spaß. Für immer mehr Menschen gehört auch das Radfahren dazu. Deshalb steigen sie aufs Tandem um.

Beziehungstest Tandem

„Verantwortung und Vertrauen sind beim Tandem strikt aufgeteilt“, sagt Barbara Wittmann. Als Unternehmensberaterin und Coach (www.dieerstegeige.de) führt sie Teamtrainings auf Tandems durch und sieht das Tandemfahren als Metapher für den Berufsalltag: „Erfolg ist nur im Team möglich und dabei muss jeder wissen, was er leisten kann, möchte und muss“, so Wittmann, die seit mehr als 15 Jahren Tandem (mit)fährt. Doch die Metapher funktioniert auch privat: Wer vorne sitzt („Captain“ genannt) hat die Verantwortung, wer als „Stoker“ (Hintermann) fährt, der muss vertrauen. Eine Tandemtour wird so zum Beziehungstest: „It makes or breaks“ sagen englische Tandemfahrer. „Paare, die mit dem Tandem unterwegs sind, erleben die Qualität einer guten Beziehung immer wieder neu“, weiß Wolfgang Haas, Europaimporteur der hochwertigen Touren- und Sport-Tandems von Santana (www.santana-tandem.de). Dank des geringen Luftwiderstands sind Tandemteams schneller unterwegs als zwei Soloradler. „Ganz so wie in einer guten Beziehung!“ schwärmt Haas.

Mitnichten nur für Paare

Den typischen Tandemkunden nach Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft gibt es nicht. Vielmehr eint alle Tandemfahrer die Freude am gemeinschaftlichen Erleben/Bewegen, die Bindung an einen Partner und ein gemeinsames Hobby, nämlich das Radfahren oder Reisen. Deshalb fahren nicht nur Frischverliebte Tandem. Junge Familien fahren ihr Kind sicher mit dem Tandem zur Schule (www.elterntaxi.com). Sie nutzen dafür spezielle Familientandems mit geringen Rahmenhöhen und universellem Einstellbereich, wie sie von Croozer (www.croozer.de, ab 1.349 Euro) oder Zwei plus zwei (www.zweipluszwei.com) angeboten werden. Sollen mehr als zwei Familienmitglieder auf ein Rad, so bietet Santana Tandems für bis zu sechs Personen(3er ab 6.800 Euro, 4er ab 9.250 Euro, 5er/6er auf Anfrage). Auch Sportler setzen sich aufs Tandem, um gemeinsam mehr Tempo und mehr Spaß zu haben. Schließlich „reißt“ ein Anstieg die Zweiermannschaft nicht mehr auseinander, wenn man zu zweit auf dem Tandem sitzt. Es gibt Mountainbike-Tandems mit Federung (Santana, ab 6.800 Euro) und starre Modelle (KHS). Für die Straße gibt es Tandems, die kaum mehr als ein Fitnessbike wiegen (12 kg, „Beyond“ von Santana, ab 12.000 Euro) und dennoch spurtsteif sind. Besonders beliebt sind Tandems bei Reiseradlern. Die Vorteile kennt auch Wittmann: „Man kann sich immer unterhalten, ohne riskant neben einander fahren zu müssen.“ „Während der Hintermann bei der Fahrt die Karte studiert, steuert der Captain sicher durch den Verkehr“, nennt Reiner Kolberg vom Tandemanbieter Zwei plus zwei (www.zweipluszwei.com) einen weiteren Vorteil. Geschickt verpackt passen Tandems in große Radkartons (im Fachjargon „Big Box“). Wer sicher gehen will, der wählt ein Tandem mit Kupplungen zum Zerlegen.

Herzstück des Tandems ist der Rahmen. Er muss stark für zwei sein und dennoch möglichst leicht. Es gibt Tandemrahmen aus Stahl, Aluminium, Carbon und Titan. Stahl ist der Klassiker: vergleichsweise günstig, gutmütig im Fahrverhalten, bei Defekt relativ einfach zu reparieren und dennoch erstaunlich leicht. Anders Aluminium: Noch steifer und leichter sorgt es für Fahrspaß, belastet aber das Budget, denn gute Alu-Rahmen fürs Tandem sind teurer als Stahlrahmen. Titan ist nüchtern betrachtet der ideale Werkstoff fürs Tandem: Es ist leicht, bei richtiger Dimensionierung steif und zugleich sehr komfortabel. Titan ist zudem sehr robust und pflegeleicht, weil es nicht „rostet“. Kehrseite von Titan ist der sehr hohe Materialpreis und die aufwändige Verarbeitung, so dass Titanrahmen Luxusgüter sind. Ähnlich verhält es sich bei Carbon.

Komponenten: Standard oder Spezial

Bei der Auswahl der Komponenten des Tandems gibt es zwei Optionen: Zum einen kann man aus Preisgründen und für eine einfache Ersatzteilversorgung auf Standardbauteile zurückgreifen. Zum anderen gibt es Hersteller, die spezielle Komponenten für Tandems entwickelt haben. Diese sind häufig nicht mit Standardteilen kompatibel. Sie sind aber viel stabiler und nicht selten leichter.

Tipps für den Start

Barbara Wittmann empfiehlt vor der ersten Fahrt auf dem Tandem sicherzustellen, dass beide wirklich auf dem Tandem unterwegs sein möchten. Auch sollte die Platzverteilung im Vorfeld besprochen sein. „Wer auf einem Parkplatz oder ruhigen Straße die erste Fahrt startet, der hat die nötige Ruhe“, rät Wittmann. Beim Anfahren gilt die gleiche Regel wie beim Motorradfahren: „Der Sozius steigt komplett auf, der Fahrer balanciert das komplette Gefährt aus und man radelt schließlich zusammen los!“ Hinsichtlich Tempo und Fahrstil gilt das Wohlbefinden des Sozius als Maßstab: „Immer!“, betont Wittmann, die sich auf beiden Plätzen wohl fühlt.
Was kostet ein gutes Tandem? Die Spanne beim Tandem reicht von ca. 1.200 bis über 10.000 Euro. Als Richtwert gilt: Ein Tandem kostet etwa das 2,5-Fache eines Solorades gleicher Art, Qualität und technischer Ausstattung. Wer ein Trekkingrad für 1.000 Euro fährt, „dessen“ Tandem kostet etwa 2.500 Euro. Sportler mit einem Rennrad für 4.000 Euro greifen zum Titan-Renntandem für 10.000 Euro. In jedem Fall gilt: Vor dem Kauf sollte man eine Probefahrt machen. Zuletzt eine Warnung vorm Discount: Sie kaufen Ihre Eheringe ja auch nicht beim Discounter! Und die müssen nicht mal ordentlich bremsen können...
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