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Wo sich die Katze in den Schwanz beißt: Risikovorsorge der Banken führt zu stockender Kreditvergabe für Unternehmen

(PM) , 28.05.2009 - Regierung muss Teufelskreis durchbrechen

Berlin/München – Wie sich die deutsche Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres entwickeln wird, hängt nach Einschätzung des ifo-Instituts www.cesifo-group.de davon ab, ob die Kreditvergabe in Deutschland wieder in Schwung kommt. „In der Frühphase einer Erholung muss man verhindern, dass es zu einer Kreditklemme kommt“, so der ifo-Konjunkturexperte Gernot Nerb. Die Kredithürde sei in den vergangenen Monaten hoch gewesen.
„Ohne Kredite läuft die Wirtschaft nicht. Daher hat die Sanierung der Finanzbranche im Kampf gegen den weiteren Abschwung absolute Priorität“, fordert Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) www.bvmw.de. Doch die Sanierung der Banken sei kein Selbstzweck. Staatliche Hilfen müssten an die Kreditvergabe an den Mittelstand gekoppelt werden. Der Internationale Währungsfonds www.imf.org hat das Ausmaß des Problems verdeutlicht. Die Washingtoner Währungsbehörde geht davon aus, dass weltweit faule Kredite in Höhe von mehr als vier Billionen Dollar – das entspricht gut drei Billionen Euro – in den Bilanzen der Banken schlummern. Konsequenz: Risikovorsorge hat bei den Banken oberste Priorität.
„Deshalb ist für Klein- und Mittelbetriebe die Kreditfinanzierung generell erheblich schwieriger geworden. Für jeden zweiten Mittelständler haben sich die Kreditbedingungen in den letzten vier Monaten verschlechtert. Knapp ein Drittel der Unternehmen sah sich gezwungen, Investitionen zurückzustellen. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen erwarten eine weitere Verschärfung der Finanzierungsbedingungen im nächsten Halbjahr“, so die Erfahrung von Ohoven.
Die Banken würden ihre restriktive Kreditpolitik mit steigendem Risikovorsorgebedarf aus dem Kreditgeschäft begründen. „Doch hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Weil sich die Wirtschaftslage verschlechtert, gibt es mehr Insolvenzen und damit Kreditausfälle - und dafür müssen die Banken dann Vorsorge treffen. In der Folge verschlechtern sich die Finanzierungsbedingungen erneut. Viele Unternehmen gehen also gerade deswegen in die Insolvenz, weil die Banken ihnen den Kredithahn zugedreht haben“, erläutert Ohoven. Diesen Teufelskreis müsse die Bundesregierung durchbrechen.
Zwei Wege bieten sich nach Ansicht von Ohoven dafür an: Die Bundesregierung müsse ihren Einfluss auf die Banken nutzen, um die Kreditvergabe an den Mittelstand zu sichern. Staatshilfen dürfe es für Geschäfts- und Landesbanken nur dann geben, wenn diese ihrer ökonomischen Funktion nachkommen und den für die Wirtschaft lebenswichtigen Geldkreislauf in Gang halten. „Zudem muss die Regierung den Unternehmen die Finanzierung aus eigenen Quellen rasch und deutlich erleichtern, um die Abhängigkeit von Banken und anderen Kapitalgebern zu verringern“, fordert der Mittelstandspräsident. Konkret könnten etwa im Unternehmen verbleibende Gewinne steuerfrei gestellt werden. Darüber hinaus müsse der Zugang zu Förderkrediten verbessert werden.
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