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Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand, Frühjahr 2013

Seine aktuelle Lage beurteilt der Mittelstand schlechter als vor einem Jahr. Dennoch liegen die Aussagen noch an der Spitze in den letzten 10 Jahren. Bei den Erwartungen zeigen sich die KMU für die nahe Zukunft wieder optimistisch.
(PM) Neuss, 16.04.2013 - Mittelstand hat im Winter an Kraft verloren – aber er geht hoffnungsvoll in die weitere Entwicklung

Die Urteile mittelständischer Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage fallen schwächer aus als im Vorjahr. Sprach man im Frühjahr 2012 zu 58,6 Prozent von einer sehr guten und guten Geschäftslage, so äußern sich 2013 noch 50,4 Prozent mit einem positiven Votum. Der Saldo aus guten und schlechten Bewertungen der aktuellen Geschäftslage liegt bei plus 47,1 Punkte und damit immer noch an dritter Stelle in den letzten zehn Jahren. Entsprechend zeigt die Umsatzentwicklung nur bei 21,0 Prozent der Mittelständler eine Steigerung – im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 25,4 Prozent – und bei 26,8 Prozent einen Rückgang (2012: 22,3 Prozent). Der Saldo liegt bei minus 5,8 Punkten gegenüber plus 3,1 Punkten 2012.

Dürftigere Zahlen bei Geschäftslage und Umsätzen nähren die Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter. Sprachen im Vorjahr noch 23,2 Prozent der Unternehmen von Personalaufstockungen, so sind es 2013 noch 19,9 Prozent. Auch wenn fast zwei Drittel ihren Personalbestand unverändert halten (62,5 Prozent), sehen sich doch 16,9 Prozent zu Verkleinerungen ihrer Personaldecke gezwungen (2012: 11,1 Prozent).

Umsätze werden steigen – Mitarbeiterzahlen folgen

Die Rückgänge, die der Mittelstand über das Winterhalbjahr hinzunehmen hatte, werden nach Aussage der rund 4.000 befragten Unternehmen im nächsten halben Jahr ausgeglichen. Steigende Umsätze sehen 35,6 Prozent der Unternehmen (2012: 37,6 Prozent), sinkende Umsätze 8,5 Prozent (Vorjahr: 10,0 Prozent). Mit einem Saldo von plus 27,1 Punkten liegen die Einschätzungen wieder auf der Höhe des sehr guten Vorjahres mit plus 27,6 Punkten. Die erwarteten Umsätze sind nicht ohne zusätzliche Mitarbeiter zu schaffen: 24,4 Prozent der KMU wollen bis zum Herbst Mitarbeiter einstellen, vor einem Jahr äußerten sich nur 22,0 Prozent so offensiv. Und auch wenn die Zahl der Befragten, die sich in Zukunft zu Verkleinerungen ihrer Personaldecke bewegt sehen, zugenommen hat (von 4,8 Prozent im Vorjahr auf 6,7 Prozent in diesem Jahr), so kommt doch ein noch etwas besserer Beschäftigungssaldo als vor einem Jahr zustande (plus 17,7 Punkte 2013 gegenüber plus 17,2 Punkte 2012).

Im nächsten halben Jahr wollen 50,4 Prozent der Unternehmen Investitionen durchführen – im Vorjahr sprachen sich 50,6 Prozent der Befragten dafür aus. Damit liegen die Betriebe deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre, der bei 47,5 Prozent investitionsbereiter Unternehmen lag. Die Branchen Forschung und Entwicklung (87,0 Prozent), Nahrungsmittelindustrie (77,3 Prozent), Kredit- und Versicherungsgewerbe (69,3 Prozent) sowie Chemie (69,2 Prozent) zeigen die höchste Investitionsbereitschaft.

Solide Finanzierung

Zeigen sich bei der aktuellen Ertragslage noch Rückgänge gegenüber dem Vorjahr (steigende Erträge 2013: 16,9 Prozent; 2012: 18,4 Prozent), so erreicht die Prognose per Saldo fast wieder den Stand der Vorjahreserwartungen. Der Saldo aus Hoffnung und Befürchtung im Hinblick auf die zukünftigen Erträge liegt bei plus 12,0 Punkten, im Vorjahr lag er bei plus 13,6 Punkten.

Zum ersten Mal ist der Anteil der Betriebe, die eine starke Eigenkapitalquote von über 30 Prozent der Bilanzsumme vorhalten, höher als die derjenigen mit einer schwachen EK-Quote von unter 10 Prozent (32,8 zu 28,3 Prozent). Die kräftigste Eigenkapitalausstattung weist das Verarbeitende Gewerbe aus. Bei 40,7 Prozent liegt der Anteil der Betriebe, die über 30 Prozent Eigenkapital besitzen (Vorjahr: 35,0 Prozent). Selbst der Bau – traditionell am dürftigsten ausgestattet – hat einen deutlichen Zuwachs von 15,2 auf 20,7 Prozent geschafft.

Erträge und Eigenkapitalversorgung helfen den Mittelständlern, den Wiederaufschwung fast aus eigener Kraft zu finanzieren.

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