Pressemitteilung, 06.01.2015 - 13:31 Uhr
Perspektive Mittelstand
Wie können Unternehmen Produktionsausfälle verhindern?
FIR konzipiert Plattform zur Verbesserung des Störungsmanagements in produzierenden Unternehmen
(PM) Aachen, 06.01.2015 - Steht in einem Unternehmen die Produktion still, so führt dies meist zu weitreichenden Konsequenzen, die im schlimmsten Fall einen enormen finanziellen Schaden verursachen. Die Ursache für die Ausfälle liegt in der Regel in der fehlenden Transparenz im Produktionsgeschehen, die Unternehmen teuer zu stehen kommt. Hier möchte das FIR an der RWTH Aachen gemeinsam mit Partnern aus der IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie)-Branche sowie mit Anwendungsunternehmen Abhilfe schaffen. In dem im September 2014 gestarteten Forschungsprojekt „BigPro“ (Förderkennzeichen 01IS14011A) wollen die Konsortialpartner unter Leitung des FIR eine Big-Data-Plattform entwickeln, mit deren Hilfe Unternehmen Störungen in der Produktion vorhersehen und so besser darauf reagieren können. Der Ansatz des Projekts besteht darin, die komplexen Datenströme in der Produktion um die Rückmeldungen der Produktionsmitarbeiter zu Störungen zu ergänzen und in Echtzeit zu verarbeiten. Im Falle einer Störung wird ein Abbild der aktuellen Datenkonstellation (Datenmuster) gespeichert und der Störung zugeordnet. Sollte sich später eine ähnliche oder gleiche Datenkonstellation ergeben, erkennt das System diese und kann auf die mögliche, im System hinterlegte Störung hinweisen. Dies ermöglicht den Mitarbeitern, proaktiv auf Störungen zu reagieren, noch bevor diese tatsächlich eingetreten sind. „Die BigPro-Lösungslogik kann beispielsweise eingesetzt werden, um die Produktionsmitarbeiter bei androhenden Maschinenausfällen via E-Mail direkt zu informieren und ihnen Maßnahmen zur Störungsbehebung vorzuschlagen“, erklärt der FIR-Wissenschaftler Felix Jordan. Die Gegenmaßnahmen sind in einem dynamischen Störungskatalog hinterlegt, der stets erweitert wird. Sie werden kontinuierlich im Hinblick auf ihre Effektivität analysiert und bewertet, sodass etwa fehlgeschlagene Maßnahmen erkannt, überprüft und wiederum optimiert werden können. Die Forschungsarbeiten des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts sind für den Zeitraum bis August 2017 angesetzt. Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.projekt-bigpro.de abrufbar.


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ÜBER FIR E. V. AN DER RWTH AACHEN

Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungs- und Ausbildungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation, Informationslogistik und Unternehmens-IT mit dem Ziel, die organisationalen Grundlagen zu schaffen für das digital vernetzte industrielle Unternehmen der Zukunft. Mit Erforschung und Transfer innovativer Lösungen leistet das FIR einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Dies erfolgt in der geeigneten Infrastruktur zur experimentellen Organisationsforschung methodisch fundiert, wissenschaftlich rigoros und unter direkter Beteiligung von Experten aus der Wirtschaft. Im Zentrum der Betrachtung liegen die industriellen Verticals als Anwendungsfälle. Dies sind aktuell: Future Logistics, Smart Services und Smart Maintenance, Smart Commercial Buildings und Smart Mobility. Das Institut begleitet Unternehmen, forscht, qualifiziert und lehrt in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Business-Transformation, Informationsmanagement und Produktionsmanagement. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert das FIR die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Seit 2010 leitet der Geschäftsführer des FIR, Professor Volker Stich, zudem das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Im Cluster Smart Logistik ermöglicht das FIR eine bisher einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus Forschung und Industrie. Das FIR wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert, unterstützt als Johannes-Rau-Forschungsinstitut die Forschungsstrategie des Landes und beteiligt sich an den entsprechenden Landesclustern, um den Standort NRW zu stärken.