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Webbasierte Dienste: Mehr als Einspareffekte - Breitband ist das Eisenbahnnetz des 21. Jahrhunderts

(PM) , 11.08.2006 - München, www.ne-na.de - 2005 sei das Jahr der Internet-Telefonie gewesen, sagen viele Kenner der ITK-Branche. Über sechs Jahre ist es her, seit die Firma Tedas auf der Cebit 2000 die Besucher dazu aufforderte, althergebrachte Telefonanlagen mit dem Vorschlaghammer zu zertrümmern. Voice over Internet Protocol (VoIP) sollte der große Renner werden. Es hat allerdings ein halbes Jahrzehnt gedauert, bis Kinderkrankheiten überwunden waren. Nun entdecken nicht nur immer mehr Unternehmen und Privatkunden den Reiz der Internet-Telefonie, sondern auch Möglichkeiten, Geschäftsprozesse oder Alltagstätigkeiten über webbasierte Technologien zu vereinfachen. Ein Expertengespräch des Wirtschaftskuriers in München ging diesen Möglichkeiten auf den Grund. Grundsätzlich, so Detlev Artelt, Geschäftsführer der Aachener aixvox GmbH www.aixvox.net, seien die Jahre, in denen es vergleichsweise still gewesen sei um das Thema Voice over IP, keine verlorenen Jahre. „Alle haben über VoIP geredet, aber es hat noch nicht wirklich funktioniert.“ Die vergangenen Jahre hätten eine Realisierungskurve dargestellt, die man gebraucht habe, um VoIP tatsächlich marktfähig für die Massenanwendungen zu machen. Dazu komme der mittlerweile großflächige Ausbau des Breitbandnetzes, dass nicht nur VoIP, sondern auch viele darauf basierende Dienste zulasse. „Wie früher das Eisenbahnnetz vieles erst möglich machte, legt nun das Breitbandnetz die Grundlagen für die Realisierung vieler Angebote“, unterstrich Alf Henryk Wulf, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Alcatel SEL AG www.alcatel.de in Stuttgart. Erst seit 2003 oder 2004 seien alle technischen Voraussetzungen für die Einführung von IP-Lösungen auch im Enterprise-Geschäft gegeben, war sich Wulf mit dem Service Director und Geschäftsführungsmitglied von Nextiraone Deutschland www.nextiraone.de, Axel Schnell, einig. „Wir können heute Services anbieten, die noch vor wenigen Jahren gar nicht darstellbar waren“, so Schnell. Für die Experten drückt sich der Bewusstseinswandel zugunsten von IP-Telefonie auch darin aus, dass es mittlerweile immer weniger Baumaßnahmen gebe, bei denen beispielsweise zwei Telefoninfrastrukturen geplant würden. Damit sei quasi erwiesen, dass VoIP bei den Entscheidern angekommen sei. Signifikante Unterschiede in der Akzeptanz bei großen Konzernen und kleineren Unternehmen seien dabei nicht feststellbar. Entscheidend sei die Erkenntnis des Cost Savings und des Mehrwerts. Für viele Unternehmen gehe es, wie für den Privatanwender, zunächst um die Kostenseite. Prozessoptimierungen und Mehrwertdienste kristallisierten sich erst allmählich heraus. „Unsere weltweit 60 000 Mitarbeiter benötigen kein Telefonverzeichnis, weil alle Mitarbeiter im Telefonsystem hinterlegt sind“, gab Wulf ein einfaches Beispiel. Oftmals gehen allerdings Unternehmen blauäugig in die Planungen, so die Auffassung von Artelt: „Sie bedenken die erhöhte Datenmenge nicht, die durch ihre Netze müssen.“ Gleichwohl seien Bedenken bei der Sprachqualität und Sicherheit fehl am Platz. Beide anfänglichen Problemfelder habe man im Griff. „Wenn das jeweilige Datennetz sicher ist, ist auch die VoIP-Verbindung sicher“, bekräftigte Axel Schnell. Und dass die Sprachqualität nicht mehr beeinträchtigt werde, hätten objektive Messungen er belegt, ergänzte Wulf. Als eine der spannendsten Frage rund um IP bezeichnete Nextiraone-Manager Schnell die nach den Einsatzmöglichkeiten von Hosted-IP und IP Centrex (Central Exchange). In der Informationstechnik seien solche Angebote längst Standard. Die Investition in Softwareanwendungen und deren Installation auf den eigenen Servern sei nicht mehr notwendig. Anwender mieten lediglich deren Funktionen, die eigentliche Software läuft bei einem Anbieter. Prozesse, die heute über die Anschaffung großer Softwareprogramme für den einmaligen oder kurzzeitigen Einsatz realisiert würden, könnten zukünftig über Breitband und Hosted-Modelle abgewickelt werden, so Schnell. Auch für die Telefongesellschaften sei diese Entwicklung relevant, weil derzeit die Umsätze mit Sprache rückläufig seien. „In einigen Jahren werden wir wohl hier sitzen und über Gesprächsgebühren lachen“, prognostizierte Artelt. Das heiße aber auch, so die Runde, dass eine Renaissance von Mietsoftware über das Web einen Teil der entstehenden Umsatzlücke schließen werde. „Heute können die Anwender über das Web Funktionen einfach an- oder ausschalten, gerade wie sie benötigt werden“, beschrieb Schnell die Möglichkeiten. Das erhöhe die Flexibilität jedes Unternehmens, trage außerdem zum Cost Saving bei. Überraschend sei die Entwicklung auf Seiten der öffentlichen Hand. Zunächst wie andere nur von den Kostenersparnissen angetrieben, habe man mittlerweile Mehrwertdienste entdeckt, beginnend bei simpelsten Alarmierungssystemen auf Basis von Sprachcomputern. Dabei hatte Schnell Behörden eigentlich erst bei einer zweiten Welle des IP-Hypes erwartet. Und weil Sprachanwendungen ebenfalls den Kinderschuhen entwachsen seien, so Artelt, verzeichne man auch eine zunehmende Akzeptanz von Sprachdialogsystemen beim Bürger. Behörden sparten durch die gemieteten Softwarelösungen letztlich nicht nur Geld, sondern tragen auch zu mehr Kundenzufriedenheit bei. „Überall dort, wo sich Anforderungen schnell ändern, Mitarbeiterzahlen schwanken oder einmalig bestimmte Aufgaben zu bewältigen sind, ist der Einsatz von Hosted-Modellen sinnvoll“, bekräftigte Schnell auf die Frage nach den bevorzugten Unternehmensbereichen für Application Service Providing Modelle - der Auslagerung von Computerprogrammen zu einem Dienstleister. Webbasierte Technologien führen demnach in fast allen Unternehmensbereichen zu gravierenden Veränderungen des Managements. Operative Tätigkeiten von Fachabteilungen können verringert werden, strategische Fragestellungen gewinnen an Bedeutung. Von technischer Seite betrachtet erlauben webbasierte Technologien durch kurze Implementierungszeiten und geringen Wartungsaufwand enorme Kosteneinsparungen. Wulf unterstrich die Bedeutung von Breitbandanschlüssen, die die Mietmodelle, aber auch das Arbeiten über verteilte Standorte erst ermöglichten und letztlich zu einem wichtigen Standortfaktor werde. Landstriche im Schwarzwald oder Westerwald, wo teilweise um DSL-Anschlüsse gekämpft werde, hätten da schnell das Nachsehen. Daher poche der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) www.bitkom.org auch nachdrücklich auf den Ausbau des Breitbandnetzes.
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