Pressemitteilung, 30.11.2008 - 12:12 Uhr
Perspektive Mittelstand
Warum Gute-Nacht-Geschichten wichtig für den späteren Bildungsweg sind
(PM) , 30.11.2008 - Stadt und Land arbeiten Hand in Hand bei der Förderung der Kommunikationsfähigkeit unserer KinderEtwas anders als üblich war die Atmosphäre im Ratssaal schon. Dort, wo sonst der Oberbürgermeister sitzt, um den Rahmen der Ratssitzungen zu setzen, Tagesordnungspunkte aufzurufen und Rednern das Wort zu erteilen, da saß heute die Direktorin der Stadtbibliothek, Ute Scharmann, und erteilte Peter Jung das Wort. Neben ihr unter anderem Bürgermeisterin Silvia Kaut und weitere Stadtverordnete. Von 9 bis 13 Uhr lauschten ihnen die Kinder der Grundschule Peterstraße im Ratssaal des Barmer Rathauses. Die Initiative „Wir lesen vor” soll Spaß an spannenden Geschichten und Büchern wecken und so gleichsam spielerisch Lust auf Bildung machen.„Solche Vorlesetage sind Leuchtturmprojekte, die Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit schaffen. Dabei darf es jedoch nicht bleiben. Wir sind in Nordrhein-Westfalen auf dem richtigen Weg, weil wir beispielsweise ab dem vierten Lebensjahr verbindliche Sprachprüfungen eingeführt haben. Der Delfin-Test ist ein Verfahren zur Diagnose und Förderung der Sprachkompetenz von Kindern zwei Jahre vor der Schule. Sprachentwicklungsprobleme ziehen häufig Folgeprobleme nach sich. Mit diesen Qualifizierungsmaßnahmen können wir unter anderem Kindern aus Migrantenfamilien helfen, sich durch eine bessere Sprech- und Lesekompetenz reibungsloser zu integrieren und schulisch sowie beruflich erfolgreich zu sein. Angesichts der demographischen Entwicklung im Tal muss man diese Herausforderung entschlossen annehmen”, urteilt Karl-Friedrich Kühme, schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.„Mit einem Vorlesetag wie gestern in Wuppertal schaffen wir es, Kultur und Bildung miteinander zu vernetzen und auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen. Wir sollten unsere Erfolge nicht schlecht reden, sondern etwas mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen. Die jüngste Pisa-Vergleichsstudie zeigt, dass NRW insbesondere bei der Lesekompetenz deutliche Fortschritte gemacht hat”, sagt Schuldezernent Matthias Nocke. Das Land erreicht mit 490 Punkten in diesem Bereich fast punktgenau den OECD-Durchschnitt von 492 Punkten und liegt somit im innerdeutschen Vergleich der 16 Bundesländer auf Platz acht. Im Vergleich der 30 OECD-Staaten liegen NRW damit erstmals im Mittelfeld.„Ja, Spaß hat es heute gemacht, nicht nur den vorlesenden Erwachsenen, offenbar auch den gespannt zuhörenden Schülern”, resümiert CDU-Fraktionsvorstandsmitglied Dorothea Glauner, „vielleicht unterscheiden sich die Debatten ja auch nicht immer von den Märchen und Sagen, die heute hier zu hören waren.”