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Kolumne
Ver(k)ehrte Welt, 25.08.2009
Vorsätze verwirklichen
Mangelnder Einsatz für den Vorsatz
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ Nach diesem Motto nehmen sich immer wieder Menschen vor, sich zu verändern. Aber wenn es daran geht, die Ziele zu verwirklichen, handeln Menschen nach dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe lieber auf übermorgen!“ Warum Menschen so handeln, erklärt ein kanadischer Wirtschaftsprofessor in seiner neuen Studie.

Angst vor Veränderung oder der Wunsch, es perfekt oder gar nicht zu tun, sind gängige Erklärungsmuster. Dr. Piers Steel hingegen hat eine mathematische Formel entwickelt, mit der man errechnen kann, warum Menschen ihre gefassten Vorsätze nicht umsetzen. (U Motivation = E Erwartung auf Belohung x V Wert dieser Belohung geteilt durch I impulsive Verzögerungen x D Dauer der Wartezeit auf Belohung). Im Laufe seines Forschungsprojektes hat er herausgefunden, dass die Ängstlichen nicht weniger, aber auch nicht mehr vor sich her schieben als der Durchschnitt. Die Perfektionisten erledigen sogar ein wenig mehr als der Durchschnitt, aber beide Typen stützen die bislang angenommenen Theorien nicht, da sie nicht wesentlich aus dem Rahmen der Allgemeinheit fallen.

Der wirkliche Grund, warum Menschen ihre Träume und Pläne vertagen, liegt laut dem Ökonomen in der Impulsivität. Alle Entscheidungen, die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen, beruhen auf der Erwartung, eine Belohnung zu erhalten. Der Gewinn muss am besten schnell erreicht werden, dann wird er als wertvoll eingestuft. Der Wert der Belohnung sinkt, je länger der Veränderungsprozess dauert und hängt von der Sensibilität für Verzögerungen ab. Je weiter also die Belohnung in weite Ferne rückt, desto mehr sinkt die Motivation, es anzupacken und zu Ende zu bringen. Wir kennen das bei Fitnessstudios oder jedem Jahreswechsel. Tausende guter Vorsätze, nach drei Tagen steht nur noch ein Drittel zu ihren Vorsätzen.

Dass die Menschen, die ihre Pläne aufschieben, ärmer, kränker und unglücklicher als die Tatkräftigen sind, war schon vor der Studie bekannt. Aufschieber erreichen das Gegenteil dessen, was sie wollen. Wie kommen wir also zu dem Lebensmotto „wünschen, planen, wagen, siegen“? Wir dürfen die Belohnung nicht aus den Augen verlieren. Wer sich entscheidet, seine Persönlichkeit zu verändern, gewinnt an Lebensqualität – und das nachhaltig. Eine lebensbejahende, positive Grundeinstellung gibt Menschen Kraft und sie strahlen Charisma aus.

Nicht zögern und zaudern führt zum Erfolg, sondern anfangen. Wer sich fürchtet, eine lange Strecke nicht durchhalten zu können, sollte nicht zu dem Ergebnis kommen, gar nicht erst anzufangen. Denn Durststrecken erlebt jeder, sogar der Wirtschaftsprofessor selbst. Zehn Jahre hat Dr. Steel geforscht, bis er sein Ergebnis hatte. Eine lange Zeit. In einem Interview gab er zu, die Arbeit immer wieder aufgeschoben zu haben.

Nie gab es mehr Chancen als heute. Aber wir ergreifen sie nicht. Was hindert uns daran? Das kleine Wörtchen „wenn“ in Verbindung mit unserem Glauben an den Misserfolg. Wie wir wissen, versetzt der Glaube Berge - im positiven Sinne. Der Glaube kann aber auch Berge erschaffen - im negativen Sinn. Und auch dies beginnt mit dem Wort „wenn“: „Wenn ich englisch könnte, wäre ich heute...“, „Wenn ich den richtigen Beruf/den idealen Partner hätte..., wäre ich glücklich und erfolgreich.“ Wenn wir also nicht heute damit beginnen, wenigstens einen guten Vorsatz auch tatsächlich in die Tat umzusetzen, wann dann?

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Über Nikolaus B. Enkelmann
Ein Leben als Trainer, als Autor und Mentor – ein Leben für den Erfolg von Menschen: Nikolaus B. Enkelmann ist der Grandseigneur der Erfolgs- und Motivationstrainer im deutschsprachigen Raum. Seit mehr als 40 Jahren ist er Trainer aus Leidenschaft und lebt ... mehr
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