Pressemitteilung, 19.07.2007 - 14:56 Uhr
Perspektive Mittelstand
Tragfähig wie eine Ameise - Die Brandt Hülsen KG aus Oberleichtersbach erstellt Versandhülsen
(PM) , 19.07.2007 - Meterhoch türmen sich Hülsen in der Lagerhalle der Brandt Hülsen KG in Oberleichtersbach auf Euro-Paletten. Es riecht nach frisch verpacktem Papier und Kunststofffolie. Zwei Hülsenspiral-Wickelmaschinen laufen fast geräuschlos in der Nebenhalle. Papier und Pappe sind der Rohstoff, aus dem Albert Brandt seit 1981 seine Geschäfte macht. Etwa 50 Tonnen Hülsen pro Woche stellt das kleine mittelständische Unternehmen am Fuße der Rhön her. Jährlich verlassen etwa 2.100 Tonnen an Versand- und Knickhülsen, Wickelhülsen, Hartpapierringe und Hartpapierhülsen das Betriebsgelände. Die Hülsen haben ein minimales Gewicht und die Transportfähigkeit einer Ameise. Unternehmensstart in einer 180 qm-Halle Wenn sich Albert Brandt an den Anfang seines Betriebs erinnert, huscht ihm ein Lächeln über sein Gesicht. Damals, 1981, übernahm er in selbständiger Tätigkeit von einem großen Betrieb die ausgelagerte Sparte Versandhülsen. „Die ersten zehn Jahre als Ausrüster haben wir gerade so über die Zeit gebracht“, erinnert sich der heute 57-Jährige. 1991 entschied er sich, Hülsen selbst herzustellen und zu vertreiben. Es war keine leichte Zeit, doch Brandt ließ sich nicht unterkriegen. Schnell stellte sich der wirtschaftliche Erfolg ein, doch Rückschläge blieben nicht aus. Die Wirtschaftsflaute im Jahr 2001 erfasste auch seinen Betrieb, seit 2004 steigen die Umsätze im zweistelligen Bereich. Heute, im Juni 2007, beschäftigt der Unternehmer 15 Mitarbeiter, zwei hat er kürzlich eingestellt. Albert Brandt pflegt einen familiären, lockeren Umgang mit seinen Beschäftigten, fordert aber viel Selbstverantwortung. Groß ist der Bedarf an Fachkräften. Vier beschäftigt Albert Brandt, zwei weitere will er aus dem aktuellen Personal rekrutieren. Fragt man ihn nach seiner Unternehmensphilosophie, überlegt er nicht lange: Hohe Flexibilität am Arbeitsplatz und schnell auf Kundenwünsche eingehen lauten die Richtlinien seiner Unternehmenstätigkeit. Kein Geheimnis macht der Firmengründer aus den Ursachen des Erfolgs: Gute Qualität, günstige Preise und schnelle Lieferzeiten werden heute von Kunden erwartet. Doch ungewöhnliche Kundenwünsche aus dem Rohstoff Papier zu erfüllen sieht Albert Brandt als die größte Herausforderung - und als Chance für seinen Betrieb. Denn Flexibilität macht das kleine Unternehmen stark. „Was die großen Anbieter nicht erfüllen können, das machen wir“, sagt der 57-Jährige nicht ohne Stolz.Aufgeschlossen für neue IdeenSchon einmal haben Kundenanfragen ein neues Geschäftsfeld hervorgebracht. Seit März 2006 betreiben Brandt und sein kaufmännischer Leiter Thomas Haseney ein Internetportal mit dem Namen www.werverpacktwas.de - und gründeten dafür die H + B media GbR. Immer wieder habe es Anfragen von Kunden und Geschäftspartnern nach speziellen Folien und Verpackungen gegeben, erinnert sich Haseney. Daraus entstand die Idee ein Suchportal zu entwickeln. Hersteller von Verpackungen, Händler und Dienstleister aus ganz Deutschland können über ihr Firmenprofil und ihre Produkte informieren. Von A wie Aluminiumverpackung, F wie Faltschachteln, S wie Schaumstoff, Z wie Zigarettenverpackung. „So manche Idee muss man einfach in Form gießen. Das bringt ein Unternehmen einen Schritt weiter und zahlt sich manchmal in barer Münze aus“, weiß Albert Brandt. So wie vor 26 Jahren, als er die Sparte Versandhülsen bei seinem Arbeitgeber übernahm. Um die Zukunft ist ihm nicht bange. Im zweiten Halbjahr 2007 wird eine neue Lagerhalle gebaut, denn die Fläche von 1500 Quadratmeter an Lager- und Fertigungsfläche reicht nicht mehr aus. Auch wenn Oberleichtersbach nicht der Nabel der Welt ist: Der Firmensitz mitten in der Provinz stört Albert Brandt gar nicht. Die Trümpfe hält er stets in der Hand: Die sehr gute Anbindung zur A 7 und eine saubere Umwelt. „Wir liegen in der Mitte der Ballungszentren Stuttgart, Frankfurt, Ruhrgebiet und Nürnberg. Wer hat schon einen solchen Standortvorteil - und die Rhön vor der eigenen Türe“, meint Albert Brandt inmitten seiner meterhohen Türme von Hartpapierhülsen.