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Verkrustete Strukturen der Einkaufswelt brechen auf: Handytool für kritische Verbraucher

Drei Tübinger entwickeln einen Barcode-Scanner, mit dem der Kunde wichtige Produktinformationen und Preisvergleiche einholen kann.
(PM) Berlin/Bon,, 17.03.2010 - Berlin/Bon, Mittwoch den 17. März 2010 - Drei Tübinger entwickeln einen Barcode-Scanner, mit dem der Kunde wichtige Produktinformationen und Preisvergleiche einholen kann. Bereits 250.000 Verbraucher nutzen diesen Dienst. Und auch an der Frischetheke erhalten Multimedia-Waagen zur Produktberatung Einzug. Doch welche Nährwert-Kennzeichnungen sind repräsentativ, welche überholt?

Drei Tübinger haben einen Barcode-Scanner fürs das Handy entwickelt. Es soll dem Verbraucher dabei helfen, Informationen über Produkte einzuholen. Scannt er den Barcode eines Produktes, werden sofort alle wichtigen Informationen angezeigt. Dazu gehören Preisvergleiche, Produktinformationen von Fachzeitschriften oder das Öko-Ranking des Herstellers bei Greenpeace. Auf Wunsch poppt eine Straßenkarte auf und zeigt den kürzesten Weg zu einem anderen Geschäft, in dem es das gleiche Produkt günstiger gibt. Auf der Internetseite Barcoo kann der Verbraucher sein Handy kostenlos zum Produktscanner umfunktionieren.

Der mündige Verbraucher im Vormarsch

Benjamin Thym, Tobias Bräuer und Martin Scheerer haben die Software entwickelt. „Wir wollen das Handy zum Einkaufsratgeber machen und den Kunden mehr Transparenz ermöglichen“, so Scheerer in einem Bericht des Magazins Unicum. So zeige Barcoo nach dem Scannen einer Chipstüte Informationen zum Zucker-, Fett- und Salzgehalt an. Jeder dieser Rubriken sei eine Farbe zugeordnet – eine Art Lebensmittelampel. „Die rote Ampel ist eine Warnung, dieses Produkt nur in Maßen zu genießen“.

Die Ampellösung: Unzureichende Nährwertkennzeichnung?

Bei der Ampellösung kennzeichnen also rote, gelbe und grüne Punkte die Nährwertsgehalte des Lebensmittels. Grün steht dabei für eine gesunde Wahl, gelb für den Genuss in Maßen und Rot für den sparsamen Verzehr. Hinsichtlich der Frage, bei welchen Werten der Farbumschlag von Gelb nach Rot erfolgen soll, vertritt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung -nach intensiver Diskussion im Wissenschaftlichen Präsidium und Prüfung der zugänglichen Daten - die Position, dass exakte Zahlenwerte für die trennscharfe Bewertung von Lebensmitteln nicht wissenschaftlich korrekt ableitbar sind. Die Qualität von Lebensmitteln sei eine komplexe Größe, die sich aus einer großen Zahl von Teilqualitäten zusammensetzt. Im Ampelmodell werde die Komplexität nur ungenügend berücksichtigt. „Dem Verbraucher wird suggeriert, er könne sich ohne weiteres Nachdenken gesund ernähren, wenn er nur möglichst viele Produkte mit grünen Punkten wählt“, erklärt Andrea Moritz, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde in einem Positionspapier. Apfelsaft etwa enthalte Fruchtzucker, ist aber trotzdem gesünder als manches Null-Kalorien-Getränk.

Das Eins-plus-Vier GDA Modell

Mehr Informationen für Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf will auch der Handelsverband Deutschland (HDE). „Deshalb setzen wir uns für die Eins-plus-Vier Nährwertkennzeichnung ein. Nur dieses Modell informiert ohne Bevormundung“, so Britta Gallus, Leiterin des Brüsseler HDE-Büros in einer Presserklärung.Beim Eins-plus-Vier GDA Modell würden die Verbraucher über die wichtigsten Nährwerte informiert. „Eine farbliche Nährwertkennzeichnung lehnt der deutsche Handel ab“, so Gallus weiter. Die HDE unterstütze die Bundesregierung, die sich im Koalitionsvertrag gegen eine farbliche Nährwertkennzeichnung ausgesprochen und das GDA-Modell als sachgerechtes Konzept zur Information der Verbraucher anerkannt habe.

GDA bedeutet übersetzt „Guideline Daily Amounts“, also der Richtwert für die Tageszufuhr. Nach diesem Prinzip werden, auf einer Basis eines täglichen Bedarfs von 2000 Kalorien, neben dem Kaloriengehalt einer Portion auch der prozentuale Anteil von den vier Nährstoffen Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz angegeben. Offen bleibt allerdings die Frage, was unter einer Portion zu verstehen ist. Manche Angeber verstehen darunter etwa nur die Hälfte einer Tiefkühlpizza. Unzulänglich beantwortet zudem die Frage nach dem durchschnittlichen Energiebedarf eines erwachsenen Menschen. Bei durchschnittlichen 2000 Kalorien könne man vermuten, dass alle Männer und Frauen denselben Bedarf haben. Dies ist jedoch kaum der Fall. Ebenso werden 80 Gramm als Referenzwert der Gesamtfettzufuhr für Männer angegeben. Dass es sich um einen Maximalwert handelt, der für viele Senioren deutlich zu hoch sein kann, erfahren die Verbraucher nicht.

Produktinformationen für unverpackte Waren – Multimediawaagen groß im Kommen

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