Klaus Arendt, Redakteur von TriTime, war zu Besuch in Bamberg, um sich die Produktion der O-motion compression sport socks anzusehen
(PM) Bamberg, 06.07.2011 - Ob Otto Fankhänel im Jahre 1928 bei der Unternehmensgründung in der damaligen Textilhochburg Zeulenroda bereits mit der Nutzung seiner Produkte im Sportsegment spekuliert hatte, ist in den Chroniken der Firme·ngeschichte nicht zu finden, scheint aber angesichts der Herausforderungen, mit denen das junge Unternehmen in seinen Gründerjahren zu kämpfen hatte, eher unwahrscheinlich: Rezession, Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg. Mit dem Umzug von ihüringen nach Bamberg begann zwanzig Jahre später - zunächst in angernieteten Räumlichkeiten in der Brauerei des Rauchbieres Schlenlkerla - der unternehmerische Neuaufbau mit dem Ausbau der Geschäftsfelder auf die Schwerpunkte Phlebologie und Orthopädie.
Medizinische Kompressionsstrümpfe, Bandagen, Orthesen, Therapieschuhe und Anti-Thrombosestrümpfe sorgten für ein stetes und gesundes Wachstum. Mittlerweile exportiert das Unternehmen, das in Österreich eine eigene AusIandsniederiassung unterhält, seine Produkte in mehr als 40 Länder. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Jahresumsatz circa 52 Millionen Euro.
Seit dem Verkauf des Familienunternehmens Ende der Achtziger leitet Dr. Hartwig Frinke als Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens, das mittlerweile zu der in Bergisch Gladbach ansässigen INDUS Holding AG gehört. Entgegen dem allgemeinen Trend eines schnelllebigen Kaufens und Verkaufens von Firmenanteilen hegen die Eigentümer langfristige lnvestitionsabsichten, die auf Kontinuität, Sicherheit und Verlässlichkeit beruhen, zumal in dem Geschäftsfeld der Medizintechnik/Life Science aussichtsreiche Perspektiven für ein nachhaltiges Wachstum bestehen. Ein gutes Zeichen, nicht nur für . die 320 Mitarbeiter, von denen 60 Prozent länger als zehn Jahre dem Unternehmen eng verbunden sind.
Gut Ding will Weile haben
Bereits · in den Neunzigern war Ofa Bamberg mit dem Verkauf von Running-, Ski- und Nordic-Walking-Strümpfen auf dem Gebiet der Sportkompression aktiv. Der Vertrieb lief damals ausschließlich über den medizinischen Fachhandel. Obwohl die Mitarbeiter dort ausgebildet und kompetent waren, blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück, verbinden gesunde Sportler mit einem Sanitätshaus doch eher alte oder kranke Menschen, Verletzungen, Bandagen und leistungsunterstützende Sportprodukte. Geschäftsleitung und Eigentümer waren jedoch von dem Erfolg der kompressiven Sportstrümpfe überzeugt. 2006 wurde das Projekt "Sportkompression" in allseinen Einzelheiten generalstabsmäßig geplant und abgesegnet: vom Businessplan bis zur Festlegung des neuen Vertriebsweges Sportfachhandel mittels eines eigenen Außendienstteams. Schließlich wird man im Sportgeschäft mit ganz anderen Fragestellungen konfrontiert als im medizinischen Fachhandel. Um den hohen Qualitätsstandards aus dem Kerngeschäft "Kompression" auch im Sportsegment gerecht zu werden, wurde zwischen 2006 und 2008 gemeinsam mit Sportärzten und Athleten geforscht, entwickelt, getestet und getüftelt. Parallel wurden in enger Zusammenarbeit mit den wenigen Hersteilem von vollautomatischen Strickmaschinen Produktionsprogramme entwickelt und auf die neuen Belange angepasst. Anfang 2009 kamen die ersten kompressiven Sportstrümpfe durch den neu gegründeten Geschäftsbereich "0-motion compression and sport" auf den Markt.
Made in Germany
Auch wenn ein· Großteil des Strickprozesses maschinell erfolgt, ist der Mensch mit seinem Know-how und Fingerspitzengefühl. bei von Hand durchgeführten Arbeitsschritten - insbesondere bei passgenauen
individuellen Maßanfertigungen - unverzichtbar. Aus diesem Grund bleibt der alleinige Produktionsstandort Deutschland auch weiterhin unangetastet, bietet dieser zusätzlich den großen Vorteil, sehr kurzfristig auf sich verändernde Marktgegebenheiten zu reagieren sowie heute bestellte Produkte bereits morgen an den Kunden auszuliefern.
Unspektakulär
Die Herstellung eines Sportkompressionsproduktes ist auf den ersten Blick ziemlich unspektakulär, denn es gibt außer sehr viel Technik und etlichen Fäden Gam- immerhin wird neben unzähligen Metern "normalen Funktionsgarns" ein ISO Meter langer Kompressionsfaden verarbeitet, der mit dem richtigen Druck in die Maschine geführt wird - nicht wirklich viel zu sehen. Nach knapp fünf Minuten Fertigungszeit wird - für den Betrachter erstmals sichtbar - der fertige Strumpf an den Zehenspitzen vollautomatisch gekettelt (zusammengenäht), um anschließend manuell und einzeln auf sichtbare Unregelmäßigkeiten im Strickmuster und den nicht spürbaren Nähten überprüft zu werden. Wesentlich interessanter hingegen ist die Überprüfung äusgewählter Strümpfe durch die Mitarbeiter der hausinternen Qualitätskontrolle. Dabei wird - mittels hochtechnischer Prüfgeräte - die Einhaltung des korrekten Kompressionsverlaufs unter verschiedenen Be- und Entlastungen entsprechend der Vorgaben kontrolliert.
Kopie von den Bericht aus der Tri Time (Autor Klaus Arendt)