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Christian von Kamp
Pressemitteilung

Untergang unserer Kultur - Vorwegnahme in der Literatur

(PM) , 05.06.2006 - Untergang der eigenen Kultur: Was uns jetzt droht, man denke nur an die Demographie-Diskussionen, ist in den utopischen Romanen von Christian von Kamp vorweggenommen, ebenso wie die Versuche, den Untergang zu vermeiden oder ihm zu entfliehen. Jeder kann sie sich kostenlos im Internet als eBooks herunterladen: die neuen utopischen Romane von Christian von Kamp, die sich kritisch-ironisch mit der Entwicklung der Menschheit in ihren Kulturen und Zivilisationen, auch unserer eigenen, nicht zuletzt mit dem immer noch vorherrschenden Fortschritts-Glauben, auseinandersetzen. Ob in 'visionärer Schau' wie in "Paradision", ob in den schriftlichen Zeugnissen der letzten des Lesens und Schreibens Kundigen wie in den "Letztschriften": In beiden eBooks erinnern die Kultur-Endzeiten, so sehr sie sich auch der Form nach voneinander und von den heutigen Umständen unterscheiden mögen, an gegenwärtige Entwicklungen, mag es sich nun um gewollte oder ungewollte Kinderlosigkeit, um Überalterung, Zerfall der Städte und der Moral, Ziellosigkeit, Auswüchse in der Kunst, Verführung des Volks oder die Herrschaft einiger weniger handeln. In beiden Romanen auch droht in der Rahmenhandlung die Kenntnis der möglichen Zukunft den Wissenden zum Verhängnis zu werden, da - in der nicht ganz ernst gemeinten Machart von Agenten-Thrillern - politische und wirtschaftliche Kräfte dieses Wissen an sich reißen wollen mit der Absicht, die Menschen zu verdummen und für ihre Zwecke einzuspannen. "Paradision": Die Menschen leben wie Adam und Eva, nackt und unbeschwert, jeder ist Künstler, eine verborgene hochentwickelte Technik sorgt für Wohlstand. Die Regierung hat aus den Fehlern untergegangener Kulturen gelernt und das Beste aus allen Zeitaltern zusammengetragen, um ein ideales soziales Leben zu ermöglichen. Der Geschlechterkrieg ist unbekannt, Tätigkeit und Muße sind ausgewogen, schon die Dreijährigen werden, angelehnt an die Glücksforschung, eingeübt in Lebensweisen, die zwangsläufig glücklich und zufrieden machen müssen. Doch gelegentlich verschwinden einzelne Menschen, auch der Zögling eines Erzieher-Paares. Auf der Suche nach dem Kind machen die beiden eine erschreckende Entdeckung; fortan werden sie verfolgt, während zeitgleich wegen eines Machtwechsels im Weisenrat politische Unruhen ausbrechen. "Letztschriften": Ein Schriftsteller erbt ein Buch mit Texten, die anscheinend aus der Zukunft stammen. Aus der Sicht eines staatlich bestellten Befruchters, einer Finanzbeamtin, eines Bildhauers, eines Wolfskindes und weiterer Personen werden Erlebnisse in Spätzeitkulturen dargestellt, meist die Flucht vor anderen: vor einer wettsüchtigen Gesellschaft, die das verspielte Leben einfordert; vor tyrannischen Regierungen; vor einem Reich, in dem die Ehe unter zwei Personen ein schweres Verbrechen ist; vor wilden Völkern; oder auch vor Wissenschaftlern, die eine neue Menschheit schaffen wollen. Die letzte Geschichte schließlich, die wie jede vorhergehende einen Schimmer an Hoffnung aufzeigt, entwickelt sich unversehens zu einer Gefahr für die gegenwärtige Menschheit, die durch ein neues Medikament innerhalb weniger Generationen ausgelöscht zu werden droht. eBook-Download kostenlos unter www.christian-von-kamp.de (eBooks im pdf-Format) Leseprobe aus "Letztschriften": Mein Name ist Jaro. Jaro Pawo. Ich bin die Nummer sieben der dritten Staffel der Befruchter. Oder vielmehr: Ich war es. Mehr als 1.000 Frauen habe ich befruchtet. Es war die Arbeit von annähernd elf Erdenjahren. Jetzt habe ich mich zurückgezogen. Richtiger: Ich bin desertiert. Gemeinsam mit Alanea lebe ich in einem Versteck, auf der Erde, seit mehr als 36 Mondphasen. Die Aussichten, nicht entdeckt zu werden, bleiben ungewiß. Immerhin mehren sich die Anzeichen für einen baldigen Zusammenbruch des Systems. Doch ich will nicht vorgreifen, sondern versuchen, von Anfang an zu berichten. Wir 144.000 Männer der Befruchtungsgruppe wurden von der Regierung als Siebzehnjährige angeworben. Ausschlaggebend waren vor allem unsere genetischen Dispositionen. Denn dadurch konnte die Reichsführung, zumindest was den männlichen Teil der Erbanlagen betraf, gesunde und kräftige Nachkommen prognostizieren. Unsere Herrscher sahen eine Zunahme guter Nachkommenschaft als unbedingt erforderlich an, nachdem in den letzten 50 Jahren die Geburtenrate in bedrohlichem Maß abgesunken war und sich in elf von zwölf Staatsbezirken ein Zusammenbruch innerhalb der kommenden drei Jahrzehnte abzeichnete. Unsere Hauptaufgabe: so viele Kinder wie möglich zu zeugen. Je mehr, desto höher waren unsere Prämien. Mit regelmäßig knapp über einhundert Stück jährlich befand ich mich fast durchgehend unter den Top Ten. In der ersten Staffel hatte die Spitzenposition noch bei 80 Stück gelegen. Im ersten Jahr wurden wir Rekruten einer strengen Ausbildung unterzogen. Am härtesten dabei erwies sich unsere vollständige Loslösung von den Sinnenbeglückern, die uns, wie ich im nachhinein sagen kann, in teuflischer Abhängigkeit von ihren künstlich in uns erzeugten Sinneseindrücken gehalten hatten. Diese unter die Schläfen implantierten Chips bewirken vor allem bei den Volks-Menschen, wie ich erst jetzt klar erkenne und mir eingestehe, eine beständige Sucht, einen abwechslungsreichen Rausch, vor allem aber eine jedes freie Denken und Handeln unterdrückende Lähmung, zumindest Betäubung. Unsere Ausbilder sprachen von friedenserhaltender Volksbeglückung. Um unserer Mission willen wurden alle Sinnenglücksimpulse, die uns ablenken konnten, abgeschaltet, unser sexuelles Begehren jedoch verdreifacht. Es fiel uns schwer, all den vielfältigen Visionen und Empfindungen entsagen zu müssen, doch unsere heldenhafte Aufgabe der Weltrettung verlangte uns dieses Opfer ab. Untersuchungen hatten ergeben: Die Sinnenbeglücker waren zwar nicht die einzige, aber doch eine der Hauptursachen dafür, daß die Geburtenrate in so staatsgefährdendem Maße gesunken war. Überaus zufrieden mit ihrem Leben, verzichteten die Menschen gerne auf den Geschlechtsverkehr, ja empfanden dies gar nicht als Verzicht. Eine vor Jahrzehnten versuchte Anpassung der Beglücker durch Förderung des sexuellen Triebs und Herabsenken der anderen Sinnenbeglückungen scheiterte kläglich, denn sie warf die Menschen aus dem Gleichgewicht und förderte Unzufriedenheit und Aggressivität. Anders als bei uns Rekruten, die wir ideale Dispositionen mitbrachten und mit Wissen und Wollen an dem Entzug arbeiteten, konnte die unfreiwillige und ungewünschte Umstellung beim Volk nicht gelingen. So erarbeitete die Regierung die Lösung mit den Befruchter-Staffeln. Unsere Klientinnen, die wir nach Ablauf unserer einjährigen Ausbildung aufsuchten, waren junge Mädchen ab 16 bis hin zu 28jährigen Frauen, die man aufgrund des genetischen Materials, das sie zur Verfügung stellten, ausgesucht hatte. Offiziell wurden sie darüber informiert, daß sie vom Staat ausersehen seien, Kinder der Zukunft zu gebären. Für jeden Nachkommen, den die Frauen der Welt schenkten, wurden ihnen Vergünstigungen, Orden und eine erhöhte Glückszufuhr in Aussicht gestellt, und ab dem dritten Kind durften sie den Titel einer Edelbefruchteten tragen. Die meisten stimmten dem verlockenden Angebot freudig zu.
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