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Tuberkulose häufigste Todesursache bei HIV-Infizierten

(PM) , 25.11.2008 - Symposium des Koch-Metschnikow-Forums: TB-Frühdiagnose ist Schlüssel zum Überleben

25.11.2008, Berlin. Weltweit sterben immer mehr Menschen daran, dass sie sowohl mit HIV als auch mit Tuberkulose infiziert sind. Die weltweit wachsende Bedrohung durch die Koinfektion der beiden lebensbedrohlichen Krankheiten stand im Mittelpunkt des internationalen Symposiums des Koch-Metschnikow-Forums „HIV & TB – a deadly alliance“ am gestrigen Montagabend in Berlin.

Eine Woche vor dem 20. Welt-Aids-Tag wiesen die Referenten des Forums darauf hin, dass die Ausbreitung von HIV auch der Ausbreitung von Tuberkulose Vorschub leiste – und das sowohl in Afrika als auch in Osteuropa und Zentralasien.

„Die steigenden HIV-Raten sorgen dafür, dass auch die Zahl der Todesfälle durch TB rasant wächst“, warnt Dr. Timo Ulrichs vom Koch-Metschnikow-Forum, das sich der gesundheitlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland verschrieben hat. „Schon jetzt ist Tuberkulose unter HIV-Infizierten mit 12% die häufigste Todesursache“, erläutert Ulrichs. Der Grund: HIV-Infizierte haben ein 50-fach erhöhtes Risiko, an der hochansteckenden Tuberkulose (TB) zu erkranken.

Zudem beobachten Ärzte die Ausbreitung mehrfach arzneimittelresistenter TB-Erreger bei HIV-Infizierten. Diese „multiresistenten“ Erreger, die vor allem in Zentralasien und Osteuropa für eine starke Zunahme der Tuberkulose verantwortlich sind, breiten sich nun auch in der afrikanischen Subsahara aus.

„In Staaten mit hoher HIV-Infektionsrate wie Lesotho oder Südafrika sind mehr als 80% der TB-Patienten auch HIV-infiziert“, bestätigt Dr. Frauke Jochims von „Ärzte ohne Grenzen“. „Ausgerechnet bei dieser stark gefährdeten Patientengruppe versagen die herkömmlichen TB-Diagnose-Methoden, wie Mikroskopie und Röntgen, in mehr als der Hälfte der Fälle“, beschreibt sie die Brisanz der Situation. Zuverlässigere Methoden seien dagegen in den ländlichen Regionen nur schwer durchführbar.

Laut WHO sterben jährlich 1,6 Millionen Menschen an Tuberkulose, 9 Millionen erkranken neu. Für 2006 schätzte die Weltgesundheitsorganisation etwa 14 Millionen Tuberkuloseerkrankte. In der WHO-Euro-Region treten drei Viertel aller Neuerkrankungen in den Ländern Kasachstan, Rumänien, Russland, Usbekistan, Ukraine und Türkei auf. Hier sind multiresistente Tuberkuloseviren auf dem Vormarsch, die mit den üblichen Medikamenten nicht mehr wirksam bekämpft werden können. Auch die HIV-Rate nimmt in den Ländern Osteuropas und Zentralasiens besorgniserregend zu.

„Wir brauchen neue TB-Testmethoden unter HIV-Positiven, um die TB zurückzudrängen!“, fordert Dr. Manuela Rehr vom Imperial College London, das bereits seit Jahrzehnten Gesundheitsprojekte in Afrika durchführt. Das College hat die Kampagne „Survival“ initiiert, die unter anderem durch die gleichnamige BBC-Filmreihe auf die existenziellen medizinischen Notstände in der Subsahara aufmerksam macht. Es gebe, so Rehr, einen neuen, viel zuverlässigeren Test, der auf der Abgabe von Interferon-gamma basiere. „Solche Tests würden uns helfen, die Diagnose fehlerfrei und zuverlässig durchzuführen.“

Die internationalen Experten des Symposiums waren sich einig, dass die hohe Sterblichkeit durch die Koinfektion von HIV und TB in den besonders betroffenen Gebieten nur durch flächendeckende Tests zur zuverlässigen und frühzeitigen Erkennung von Tuberkulose zu reduzieren ist. Dazu sind vermehrte Anstrengungen in der Forschung notwendig und v.a. eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen HIV/AIDS- und Tuberkuloseprojekten.

Pressekontakt:
Daniel Postulka
ipse Communication GmbH
Albrechtstraße 14 B
10117 Berlin
Tel 030 288846-14
Fax 030 288846-46
E-Mail d.postulka@ipse.de

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BBC strahlt aktuell die bemerkenswerte achtteilige Dokumentationsreihe "SURVIVAL" aus. Sämtliche Filme – auch der Film zu Koinfektionen – sind im Internet in voller Länge zu sehen unter www.survival.tv
Deutsche Kurzversionen und Informationen finden Sie unter survival.tv/thebriefingroom/german/.
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Sebastian Frölich, ipse Communication GmbH, Tel. 030 288846-18, s.froelich@ipse.de
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