Pressemitteilung, 20.03.2014 - 09:30 Uhr
Perspektive Mittelstand
Trinkwassergewinnung aus Luftfeuchtigkeit - der Maschinenbauer Lohse aus Heidenheim beschreitet neue Wege
Gemeinsam mit Entwicklungspartnern aus der Industrie und dem Fraunhofer-IGB in Stuttgart, ist die Fa. Maschinenbau Lohse an der Entwicklung einer energieautarken, mobilen Anlage zur dezentralen Wassergewinnung aus Luft beteiligt
(PM) Heidenheim, 20.03.2014 - Die von dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden Württemberg sowie der Europäischen Union geförderte Technologieentwicklung wird von Lohse und dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik der Öffentlichkeit erstmals auf der Weltleitmesse für die Wasserwirtschaft IFAT vom 5. – 9. Mai 2014 in München vorgestellt. Erschließung neuer Trinkwasserquellen Die Sicherung der Trinkwasserversorgung für eine wachsende Weltbevölkerung ist eine der wichtigsten Aufgaben heutiger und zukünftiger Generationen. In vielen Gegenden der Welt besteht bereits heute keine Versorgungssicherheit für Trinkwasser und der Klimawandel verschlimmert die Situation besonders in Gebieten zunehmend. Vor allem in Regionen, wo kein Zugang zu nachhaltig nutzbaren Oberflächen- oder Grundwässern besteht, kann das in der Umgebungsluft als Luftfeuchtigkeit gebundene Wasser grundsätzlich als nahezu unerschöpfliche Wasserquelle dienen. Der heutige Stand der Technik liefert allerdings bisher nur wenige am Markt verfügbare Systeme.Neuartiges sorptives Verfahren zur Wassergewinnung aus LuftfeuchteIn gemeinsamer Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Maschinenbau Lohse GmbH, Michelberger Energietechnik GmbH, Melotec Kunststoffverarbeitungs GmbH und dem Fraunhofer IGB entstand der Ansatz eines neu entwickelten Verfahrens, der Wassergewinnung aus Luftfeuchte durch ein kombiniertes Absorptions-/Desorptionsverfahren. Dazu wird eine Absorption von Luftfeuchte an einer hochkonzentrierten Salzlösung, mit der Desorption durch eine Vakuumverdampfertechnik kombiniert (Abb. 1). Ziel eines vom Land Baden-Württemberg und der EU geförderten Vorhabens (EFRE-WaLu) war es die Machbarkeit einer energieautarken, mobilen Anlage zur dezentralen Wassergewinnung aus Luft zu demonstrieren.Um das zu erreichen wurden zunächst, aufbauend auf den technischen und wissenschaftlichen Grundlagen, der Charakterisierung des Systems und einer Reihe von Vorversuchen die Teilkomponenten ausgelegt und konstruiert. Nach der Fertigung der Komponenten wurden die Einzelsysteme umfangreich getestet. Nach Zusammenführung und Integration der Gesamtanlage in Container folgten eine Reihe von Praxisversuchen zur Bewertung der Leistungsfähigkeit und die Demonstration der Gesamttechnologie. Mit der Demonstrationsanlage konnte die Technologie zur Wassergewinnung aus Luftfeuchtigkeit in einem anwendungsnahen Maßstab und in einer den Industrieanforderungen entsprechenden Qualität auf dem Gelände der Fa. Lohse Maschinenbau umgesetzt werden Die Anlage besteht aus drei Containern, die neben den Absorptions- und Desorptionsmodulen alle nötigen Hilfsaggregate, einen Solespeicher sowie einen Energiespeicher beinhalten.Erfolgreiche Inbetriebnahme und Testphase In einer mehrwöchigen Testphase konnte gezeigt werden, dass die Teilprozesse sowie die Gesamtanlage gut funktionieren und sich auch unter Realbedingungen Wasser aus Luftfeuchtigkeit gewinnen lässt. Dabei war es möglich, selbst bei teilweise sehr ungünstigen Umgebungsbedingungen im Hinblick auf Feuchtegehalt und Temperatur, Wasser aus der Luft aufzunehmen und vom Sorptionsmittel (der Salzlösung) als nutzbares Trinkwasser abzutrennen. Das Verfahren stellt somit eine Alternative zu den bekannten Anlagen mit Kältekondensation dar. Ein Vorteil der neuen Technologie ist die Verwendung thermischer Energie als primäre Energiequelle für den energieintensivsten Teilprozess der Desorption, die aus Abwärme oder durch Solarthermie gewonnen werden kann. Auch die für kleinere Verbraucher wie die Antriebe und die Steuerung benötigte elektrische Energie kann regenerativ, über Photovoltaik oder Wind, gewonnen werden, so dass ein autarker Einsatz der Anlage möglich ist. Das Gesamtkonzept ist durch die Nutzung von regenerativen Energien nachhaltig und CO2-neutral. Weiterhin werden keine Abfallstoffe produziert und alle Arbeitsmittel im Kreislauf geführt.AusblickDie erfolgreich umgesetzte Demonstrationsanlage soll zukünftig an verschiedenen Standorten erprobt und die Technologie optimiert werden. Es ist geplant, die Technologie gemeinsam mit Partnern in weiteren Pilotanlagen umzusetzen und zur Marktreife zu entwickeln. Das Verfahren der Wassergewinnung aus Luftfeuchtigkeit könnte in vielen Gebieten einen Beitrag zur Trinkwasserversorgung leisten, insbesondere im mittleren Osten, Teilen Südostasiens, der erweiterten Mittelmeerregion und Afrika, wo eine sichere Trinkwasserversorgung für die dort lebende Bevölkerung existenziell wichtig ist. Auch eine Übertragung der Technologie auf Anwendungen in Ballungsgebieten, beispielsweise zur dezentralen Trinkwassergewinnung in Megacities, ist denkbar.Auf der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT vom 5. – 9. Mai 2014 wird die Entwicklung auf dem Stand des Fraunhofer IGB Halle A5, Stand 219/318 und der Fa. Lohse Halle A1 Stand 524 erstmals der Öffentlichkeit vorgesellt.


ANSPRECHPARTNER/KONTAKT

MARTIN LOHSE GmbH
Frau Christine Cordes
Unteres Paradies 63
89522 Heidenheim
+49-7321-755-0
christine.cordes@lohse-gmbh.de
www.lohse-gmbh.de


ÜBER MASCHINENBAU LOHSE GMBH

Produktionsqualität und individuelle Lösungen zeichnen die Heidenheimer Maschinenbau Lohse GmbH als Partner der Papier- Chemie- und Entsorgungsindustrie aus. Die Maschinenbau Lohse GmbH aus Heidenheim ist in der Papier-, Chemie-, Abfall- und Lufttechnik für ihre Maschinen und Anlagen bekannt. Basierend auf der Herstellung von Produkten für die Papierindustrie in den 50er-Jahren hat sich der Traditionshersteller Lohse heute zu einem Maschinenhersteller entwickelt der die unterschiedlichsten Bereiche abdeckt. Zum umfangreichen Produktprogramm gehören hier unter anderem Pulper-Entsorgungssysteme, sowie Service und Instandsetzung für die Papierindustrie, Konstruktion und Fertigung im Auftrag des Kunden, z.B. Ventilatoren und Windkanäle für die Automobilindustrie. Im Bereich „Erneuerbare Energien“, so z.B. in der Abfalltechnologie, steht der Name Lohse für Anlagen zur Auflösung von Bio-Abfällen als Vorstufe zur Biogasgewinnung. Diese Anlagen sind mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu finden.


ÜBER MARTIN LOHSE GMBH - ARMATUREN

Armaturen made in Germany Die MARTIN LOHSE GmbH in Heidenheim zählt zu den namhaftesten deutschen Herstellern von Stoffschiebern – die Schieber werden in allen ihren Bestandteilen in Deutschland produziert. Dadurch ist es Lohse möglich, schnell und flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren. Aus der Produktion von Stoffbütten, Behältern und Maschinenteilen ergab sich für Lohse bereits Anfang der 1960-er Jahre die logische Konsequenz, sich auch mit den Problemen der Absperrtechnologie bei Faserstoffen zu befassen. Die Evolution der LOHSE-Stoffschieber, die immer in enger Zusammenarbeit mit Experten der Papierindustrie erfolgte, begann mit reinen Graugussschiebern, ging über zu mit Edelstahl ausgekleideten Schiebern bis hin zu den heute zeitgemäßen Armaturen aus korrosions- und säurebeständigem Edelstahl. Die parallel dazu entstandenen Rejectschieber, die speziell für problembehaftete Stellen in der Altpapier-Aufbereitung konzipiert wurden, sind inzwischen zum Standard in Recyclingpapierfabriken geworden. Heute hat die MARTIN LOHSE GmbH unter anderem Absperrschieber, Regulierschieber und Reject-Schieber sowie Reject-Schleusen im Programm – Armaturen für Papier- und Zellstoff-, chemische und Lebensmittelindustrie, für Abfallauftechnologie, Wasseraufbereitung und Klärtechnik.