Pressemitteilung, 03.02.2016 - 13:11 Uhr
Perspektive Mittelstand
Teilhabe durch Robotik
Zusammenarbeit mit Robotern für schwer- und nicht behinderte Produktionsmitarbeiter attraktiv gestalten
(PM) Stuttgart, 03.02.2016 - Der Einzug der Roboter in die Produktionshallen deutscher Unternehmen ist bereits in vollem Gange. Doch wie kann die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Roboter so gestaltet werden, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktive Aufgaben erhalten? Die Kickoff-Veranstaltung des Projekts AQUIAS zeigt Ansätze, wie die Arbeitsqualität für schwer- und nicht behinderte Produktionsmitarbeiter gesichert werden kann.Die neue Dimension der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter ist nur wenige Zentimeter groß: Hochgenaue Sensoren der neuesten Generation bremsen den Arm moderner Produktionsassistenten ab, wenn sich ihnen ein Mensch nähert. Das passiert so schnell und zuverlässig, dass der sonst übliche Schutzzaun zum Roboter entfallen kann. Diese Sicherheit macht eine enge »Hand-in-Hand«-Kooperation zwischen Mensch und Roboter möglich. Die Arbeit, die sich Mensch und Roboter zukünftig teilen, können Unternehmen damit völlig neu organisieren.Teilhabe an attraktiver Arbeit auch für Schwerbehinderte sichernUm breiten Beschäftigtengruppen die Teilhabe an attraktiver Arbeit in der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit zu erschließen, geht das Projekt AQUIAS einen besonderen Weg: Im ersten der beiden Pilotbereiche wird der mobile Produktionsassistent »APAS assistant« der Robert Bosch GmbH in der Integrationsfirma ISAK gGmbH eingesetzt. In diesem Unternehmen arbeiten schwerbehinderte Produktionsmitarbeiter mit sehr individuellen Leistungseinschränkungen in der Montage. »Ziel ist, den Roboter so spezifisch auf die Unterstützungsbedarfe der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszurichten, dass diese höherwertige Aufgaben bewältigen können«, erklärt David Kremer, der das Projekt auf Seiten des Fraunhofer IAO leitet. Ein Gewinn für die Mitarbeiter wie für das Integrationsunternehmen, das durch den höheren Erlös die Arbeitsplätze für seine schwerbehinderten Mitarbeiter sichern kann.Im zweiten Pilotbereich testet die Robert Bosch GmbH mit ihrem mobilen Produktionsassistenten »APAS assistant« unterschiedliche Formen der Arbeitsteilung zwischen Mensch und Roboter. So werden Übergänge der Arbeitsorganisation mit den Beteiligten entwickelt und diskutiert. Zielgruppe sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Leistungseinschränkungen. Die Erfahrungen aus dem ersten Pilotbereich mit schwerbehinderten Mitarbeitern der Firma ISAK fließen hier ein.Kickoff-Veranstaltung des Projekts AQUIAS am 2. und 3. Februar 2016Die Auftaktveranstaltung des Projekts AQUIAS fand am 2. und 3. Februar 2016 am Fraunhofer IAO in Stuttgart statt. Ein besonderes Highlight neben Vorträgen zur Mensch-Roboter-Zusammenarbeit war die Live-Demonstration des »APAS assistant«. Vorgeführt wurde die barrierefreie Kooperation eines Mitarbeiters mit dem Produktionsassistenten an einer Montagezelle. Workshops behandelten Fragestellungen unterschiedlicher Interessengruppen, wie z.B. der Berufsgenossenschaften und der Sozialpartner der beteiligten Unternehmen, sowie erste Zukunftsszenarien der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit im Jahr 2030.Fraunhofer IAO entwirft Szenarien zukünftiger Mensch-Roboter-ZusammenarbeitUm die neuen Gestaltungsoptionen der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit möglichst frühzeitig diskutieren zu können, entwickelt das Fraunhofer IAO im Projekt AQUIAS alternative Szenarien der zukünftigen Arbeitsprozesse. Durch Vergleich dieser Szenarien werden unterschiedliche Formen der Arbeitsteilung zwischen Mensch und Roboter sichtbar und können diskutiert werden. So ermöglichen die Szenarien Rückschlüsse darauf, wie sich die Arbeitsaufgaben des Menschen verändern, durch neue Aufgaben ergänzt werden oder wegfallen. Diese Veränderungen werden nach arbeitswissenschaftlichen Kriterien bewertet, um die Qualität der neu gestalteten Arbeit aus Sicht des Menschen zu ermitteln. Die Ergebnisse können Unternehmen nutzen, um attraktive Arbeitsaufgaben für die Mensch-Roboter-Zusammenarbeit zu entwickeln.Das Forschungsprojekt AQUIAS wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom DLR-Projektträger betreut. Geförderte Partner des Verbundprojekts sind neben dem Fraunhofer IAO die ISAK gGmbH, die Robert Bosch GmbH und das Fraunhofer IPA.Die vollständige Pressemitteilung findet sich unter: www.iao.fraunhofer.de/lang-de/ueber-uns/presse-und-medien/1684-teilhabe-durch-robotik.htmlWeitere Informationen unter: www.aquias.de Bildmaterial wird auf Anfrage gerne bereitgestellt.


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Wie arbeiten und leben Menschen in Zukunft? Zu dieser und ähnlichen Fragen forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fraunhofer IAO und bringen ihre Erkenntnisse ergebnisorientiert in die Anwendung. Unsere Expertinnen und Experten gestalten das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation ganzheitlich und kundenindividuell. Wir unterstützen Unternehmen und Institutionen, Potenziale neuer Technologien zu erkennen, diese gewinnbringend einzusetzen und attraktive Zukunftsmärkte zu erschließen.