Dennoch kein Grund für SaaS-Anbieter, sich in Erwartung sprudelnder Umsatzquellen freudig die Hände zu reiben. Denn erstens gehen die optimistischen Wachstumserwartungen von einem noch sehr niedrigen Niveau aus – trotz hoher Wachstumsraten werden die absoluten SaaS-Umsätze insgesamt also zunächst eher mager ausfallen.
Und zweitens lauert bereits ein Rudel hungriger Wölfe auf die vermeintlich fette Beute – Player aus den unterschiedlichsten Segmenten des ITK-Marktes positionieren sich derzeit mit ihren SaaS-Angeboten am Markt:
- Zunächst sind da die recht unterschiedlichen Anbieter webbasierter Anwendungen im SaaS-Modell. Dazu zählen jene, die sich auf Spezialanwendungen wie CRM, Webconferencing oder Beschaffungslösungen fokussiert haben (z.B. Salesforce, Webex oder Onventis), solche, die horizontale Anwendungsbereiche abdecken (z.B. Google Apps oder Zoho) und weitere, die vertikale Lösungen für bestimmte Branchen anbieten, wie z.B. Datev oder viele kleinere Branchenspezialisten.
- Dann sind da die traditionellen Softwarehersteller à la Microsoft, SAP oder Oracle, die webbasierte Versionen ihrer Businessanwendungen im on-demand-Modell auf den Markt bringen, um neue Kundengruppen zu erreichen. Nicht zu vernachlässigen auch deren Partnerlandschaft aus Independent Software Vendors, Systemintegratoren und Value Added Resellern, die sich künftig verstärkt in die SaaS-Wertschöpfung einschalten müssen, um bei dem neuen Delivery-Modell nicht auf der Strecke zu bleiben.
- Zudem positionieren sich zunehmend die großen Telcos und ISPs mit SaaS-Angeboten für ihre vornehmlich kleineren und mittelständischen Unternehmenskunden am Markt (z.B. T-Com, 1&1, Vodafone/Arcor). Ihr Ziel ist es, mit einem breiten Porfolio an IT- und vor allem auch TK-Anwendungen ihre Wertschöpfung um "höherwertige" Dienste zu erweitern.
- Und last but not least gibt es die Gruppe der SaaS- bzw. Hosting-Provider, die mit ihren SaaS-Plattformen anderen Anbietern die technische Infrastruktur für ihre SaaS-Angebote liefern (z.B. IBM, Visionapp, Arvato, Pironet). Sie adressieren zwar nur sehr begrenzt Endkunden, beanspruchen aber naturgemäß auch einen nicht unerheblichen Teil des SaaS-Kuchens.
Dieser erste Blick auf die aktuelle SaaS-Landschaft zeigt bereits, dass in den kommenden Jahren mit einem harten Wettbewerb um die derzeit noch relativ verhaltene SaaS-Gunst der Kunden gerechnet werden muss. Von einem Selbstläufer SaaS kann also keine Rede sein. Unter den SaaS-Anbietern befinden sich fast alle "Mega-Player" der Branche, die Unternehmenskunden mit SaaS-Angeboten regelrecht bombadieren und teilweise sogar mit umfangreichen kostenfreien Angeboten an den Markt gehen.
Die einzelnen Anbieter sollten also mit ihren Erwartungen an SaaS-Umsätze auf dem Teppich bleiben. Denn letztlich ist SaaS nur ein neues Delivery-Modell. Der eigentliche Mehrwert für den Kunden muss im Produkt selbst und in einer funktionsfähigen Gesamtlösung liegen.
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Nearshoring als Managed Service? - Alternative Global-Sourcing-Modelle in der Praxis
Der aktuelle Fallstudienreport "Nearshoring als Managed Service?- Alternative Global-Sourcing-Modelle in der Praxis" richtet sich an alle ITK-Anbieter und IT-Organisationen in deutschen Unternehmen, die nach fundierten und praxisrelevanten Informationen zum Thema Off- und Nearshoring suchen. Insbesondere mittelständische Unternehmen, die nach Alternativen zu herkömmlichem Global-Sourcing-Modellen suchen, erhalten eine praktische Orientierungshilfe.
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Quelle: Berlecon Research
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