Pressemitteilung, 03.02.2013 - 20:55 Uhr
Perspektive Mittelstand
Sinusitis-Kopfschmerz
Kopfschmerzen bei Entzündungen der Nase und der Nasennebenhöhlen (Rhinosinusitis)
(PM) Kiel, 03.02.2013 - Die Nase ist verstopft. Die Nase läuft. Im Taschentuch findet sich wässriges Sekret oder eingedickter, zäher Schleim. Man fühlt Druck um die Augen, im Oberkiefer und im Stirnbereich. Kopfbewegungen verstärken den Schmerz. Man fühlt sich erkältet. Ein fiebriges Gefühl, Halsschmerzen, Husten und Abgeschlagenheit können die Symptome begleiten. Wenn man den Kopf nach vorne beugt, verstärken sich die Schmerzen.In der Praxis wird der Sinusitis-Kopfschmerz häufig mit Migräne oder Spannungskopfschmerzen verwechselt. Dabei ist es sehr wichtig, im Alltag den Kopfschmerz zu identifizieren und genau zu klassifizieren, damit möglichst eine spezifische Behandlung eröffnet wird. Die diagnostischen Kriterien für den Kopfschmerz bei Rhinosinusitis sind wie folgt festgelegt:A. Frontaler Kopfschmerz, der von Schmerzen in einer oder mehreren Regionen des Gesichtes, der Ohren oder der Zähne begleitet wird und der die Kriterien C und D erfülltB. Eine akute Rhinosinusitis oder eine akute Exazerbation einer chronischen Rhinosinusitis wurde klinisch, durch nasale Endoskopie, CT- oder MRT-Bildgebung und/oder laborchemisch nachgewiesenC. Der Kopfschmerz und/oder Gesichtsschmerz entwickeln sich simultan mit dem Beginn der akuten Rhinosinusitis, beziehungsweise der akuten Exazerbation der chronischen RhinosinusitisD. Der Kopfschmerz und/oder Gesichtsschmerz verschwinden innerhalb von sieben Tagen nach effektiver Behandlung oder Remission der akuten Rhinosinusitis, beziehungsweise der akuten Exazerbation der chronischen RhinosinusitisKlinische Symptome, die auf eine Entzündung der Nase oder der Nasennebenhöhlen hindeuten, sind insbesondere Eiteransammlung in der Nasenhöhle, eine Verlegung der Nase, Fieber, eine Reduktion des Geruchssinns oder eine komplette Unfähigkeit zu riechen. Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp können aufgrund der Übereinstimmung der Schmerzlokalisation mit einem Sinusitis-Kopfschmerz verwechselt werden. Eine Untergruppe von Patienten, die die Kriterien der Migräne ohne Aura erfüllen, weist auch zusätzlich Zeichen wie Gesichtsschmerz, verstopfte Nase oder Auslösen von Attacken durch Wetterwechsel auf. Bei diesen Patienten besteht jedoch keine eitrige Sekretion aus der Nase oder andere Zeichen einer akuten Rhinosinusitis.DiagnoseIn erster Linie werden die Symptome einer akuten Rhinosinusitis geprüft. Bei der Untersuchung können sich Hinweise auf eine schmerzempfindliche Stirn- und Kieferhöhlenregion ergeben. Eine endoskopische Untersuchung analysiert eine Verengung der Nasenpassage. Belege für eine bakterielle, oder für eine Pilzinfektion, können durch Schleimhautabstriche erhoben werden. Im Einzelfall können auch bildgebende Untersuchungen wie ein Computertomogramm oder ein Magnetresonanztomogramm erfolgen. In aller Regel benötigt die Diagnose keine apparativen Zusatzuntersuchungen. Sie kann klinisch gestellt werden.EntstehungIn gesunden Nasennebenhöhlen wird Sekret und Schleim abtrainiert und die Atemluft kann durch die Nasenpassage frei zirkulieren. Wenn die Nasennebenhöhlen jedoch akut entzündet sind, werden diese Bereiche verengt und blockiert, Folge ist, dass Sekret und Schleim nicht abtrainiert werden können. Wenn dies der Fall ist, können Bakterien, Viren und Pilze sich im Nasenschleim ausbreiten und schnell vermehren. Obwohl akute virale Infekte sehr häufig die Ursache einer akuten Sinusitis sind, können alle Bedingungen, die den Sekret- und Schleimabfluss behindern, zu einer Sinusitis führen.BehandlungBei akuter bakterieller Rhinosinusitis können vom Arzt Antibiotika verordnet werden. Wird die akute Rhinosinusitis durch Allergien verursacht, kann der Arzt die Behandlung mit Kortikoid-Nasenspray oder -tabletten einleiten.Die akuten Kopfschmerzen können zusätzlich durch Schmerzmittel wie ASS, Paracetamol oder Ibuprofen behandelt werden. Abschwellende Nasentropfen und Salzspülungen können die Symptome lindern.Die Behandlung sollte zur Therapie der Verursachung und zur Vermeidung einer chronischen Sinusitis auf eine Verflüssigung des Schleims (Sekretolyse) und auf die Mobilisierung des Schleims durch Reduktion der Schleimviskosität (Mukolyse) basieren. Zusätzlich sollte durch eine Aktivierung der Flimmerhaarbewegung ein verbesserter Abtransport des Schleims ermöglicht werden. Die Ursache von Sinusitis-Kopfschmerzen kann daher durch eine Sekrotolyse und Mukolyse, sowie durch eine verbesserte sekreto-motorische Funktion beseitigt werden. Entzündungshemmende, krampflösende und antimikrobielle Wirkungen der Therapie führen zu einer Reduktion der Schleimhautentzündung und nehmen somit ebenfalls den Kopfschmerzen die Grundlage.


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ÜBER SCHMERZKLINIK KIEL

Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung 1998 neue Wege in der Schmerztherapie. Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und chronische Kopfschmerzen. Ziel der Klinik ist, das gesamte Wissen, das für die Versorgung von chronischen Schmerzen verfügbar ist, unmittelbar zur Anwendung zu bringen und hochspezialisiert die Belange von Menschen mit chronischen Schmerzen zu berücksichtigen. Auch der Erforschung von neurologischen Schmerzerkrankungen, Migräne und anderen Kopfschmerzen gilt die zentrale Aufmerksamkeit, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern. Die externe wissenschaftliche Begleitforschung der Gesellschaft für Systemberatung im Gesundheitswesen GSbG bestätigte, dass mit dieser Konzeption Schmerzen nachhaltig gelindert, soziale und berufliche Tätigkeiten wieder aufgenommen und die direkten und indirekten Kosten chronischer Schmerzerkrankungen deutlich gesenkt werden können. In den vergangenen 10 Jahren wurden über 10 000 stationäre und über 50 000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Mehr als 70% der behandelten Patientinnen und Patienten kommen überregional aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland. Das Konzept nahm moderne Entwicklungen in der Medizin voraus, insbesondere die integrierte Versorgung. Integrierte Versorgung (IV) bedeutet, dass die Behandlung nicht durch Fachgrenzen eingeschränkt wird. Auch die Abschottung von ambulanten und stationären Versorgungsbereichen wird aufgehoben. Experten der verschiedenen medizinischen Fachgebiete wirken zusammen, um mit zeitgemäßen Methoden optimal koordiniert zu behandeln. Die ambulante und stationäre Behandlung funktioniert nicht losgelöst nebeneinander, sondern ist vernetzt und aufeinander abgestimmt. Möglich ist dadurch eine Behandlung auf neuestem Stand und ohne Schranken. Das im Jahre 2007 mit der Techniker Krankenkasse initiierte Behandlungsnetzwerk greift diese Erfahrungen für die Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen auf und nutzt sie bundesweit. Dazu wurde erstmals ein flächendeckendes koordiniertes Versorgungsnetzwerk geschaffen, um die Behandlungsqualität überregional zu verbessern. Die Schmerzklinik Kiel übernimmt dabei die Koordination des Netzwerkes, die umfassende Information der Patienten, die Fortbildung und den Erfahrungsaustausch der Therapeuten. Mit der AOK Schleswig-Holstein wurde eine landesweite koordinierte Versorgung entwickelt. Zahlreiche weitere regionale und überregionale Krankenkassen nutzen diese innovativen Versorgungskonzepte für ihre Versicherten.