Pressemitteilung, 01.09.2010 - 09:53 Uhr
Perspektive Mittelstand
ShortSea statt Highway: „Big Brother“ setzt auf Know-How des SPC
US-Experten planen Verkehrsverlagerungen nach europäischem Vorbild
(PM) Bonn/Lübeck/Rostock, 01.09.2010 - Auf dem Highway ist die Hölle los: nicht nur Titel einer Actionkomödie, sondern tägliche Realität auf der Interstate 95 (I 95) von Baltimore nach Florida. Um die steigenden Güterverkehrsströme nach europäischem Vorbild zu bewältigen, hat sich eine US-Delegation beim ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC), Bonn, über Verlagerungsmöglichkeiten auf das Wasser informiert. Die amerikanischen Verkehrsexperten planen maritime Highways, die parallel zu der Bundesautobahn entlang der Ostküste verlaufen sollen.

Im Mittelpunkt der Gespräche, die von Prof. Dr. Reinhart Kühne vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin initiiert wurden, stand die Verkehrsverlagerung „from road to sea“. Dabei lag ein besonderer Fokus auf dem Thema RoRo-Schifffahrt. Während ihres sechstägigen Aufenthaltes waren die Vertreter der Georg Mason University (GMU) und der Public-Privat-Partnership-Initiative „I-95-Coalition“ zu Gast im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in Bonn und besuchten Mitglieder des SPC in Lübeck und Rostock. Begleitet wurden die Delegierten vom SPC-Geschäftsführer Markus Nölke und SPC-Projektmanager Markus Heinen.

Im Rahmen einer umfangreichen Präsentation gab Markus Heinen den US-amerikanischen Gästen einen Einblick in Gegebenheiten, Potenziale und Hemmnisse von wassergebundenen Verkehren sowie die Entwicklung und Arbeitsweise des SPC. Weitere Themen des Vortrages, dem eine Frage- und Diskussionsrunde folgte, waren die staatliche Unterstützung bei der Entwicklung der Küstenmotorschifffahrt sowie das SPC-Modell im Rahmen des European Shortsea Network (ESN).

Danach hatten die US-Delegierten auf einer Tour durch den Hafen Rostock Gelegenheit zu einem Austausch mit Mitarbeitern der Strategieentwicklung der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (Hero), die Mitglied des SPC ist. Direkte Eindrücke vor Ort bekamen die Gäste auch während des anschließenden Transfers zum Skandinavienkai in Lübeck und bei der Besichtigung des Terminals und einer RoPax Fähre des SPC-Mitgliedes TT Lines. Hier stand der Geschäftsführer Dr. Arndt-Heinrich von Oertzen den amerikanischen Kollegen Rede und Antwort.

Der Dialog soll im kommenden Jahr in Berlin fortgesetzt werden. An diesem Austausch werden neben Vertretern des US-Verkehrsministeriums auch maritime Experten aus dem SPC-Mitgliederkreis teilnehmen.




ANSPRECHPARTNER/KONTAKT

ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center
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ÜBER SPC

Das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) ist ein Public-Private-Partnership des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) der Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein sowie Reedereien, Spediteuren, verladende Wirtschaft, Hafenumschlagbetrieben, Häfen, Schiffsmaklern und der Binnenschifffahrt. Betrieben wird das SPC vom Verein zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs e.V., Hamburg. Die Gründung erfolgte am 9. Mai 2001 in der Handelskammer Hamburg. Die operative Arbeit nahm das SPC am 2. Juli 2001 in den Räumen des Bundesministeriums in Bonn auf. Ziel des SPC ist es, Industrie, Handel, Speditionen für die Verkehrsträger Schiff und Bahn zu sensibilisieren und gemeinsam mit Verladern und Dienstleistungsunternehmen multimodale Logistikkonzepte zu entwickeln, welche die europäischen Wasser- und Schienenwege einschließen. Das SPC arbeitet in Bezug auf Unternehmen und Häfen vollkommen neutral. Informationen unter www.shortseashipping.de


ÜBER DAS US-PROJEKT „MARITIME HIGHWAYS“

Die amerikanische Initiative, die von der Abteilung Technologietransfer (RITA) des Verkehrsministeriums in Washington D.C. unterstützt wird, zielt auf eine deutliche Reduzierung der Gütertransporte auf den Straßen des I-95-Korridors. Unter Einbindung zahlreicher Häfen von Boston bis Miami sollen die wachsenden Güterströme entlang der Ostküste vom LKW auf Containerverkehre per Schiff verlagert werden. Mit Abschluss einer Konzeptstudie über die Einrichtung von Maritime Highways hofft das Konsortium auf Unterstützung durch die amerikanischen Behörden, um gemäß dem europäischen Vorbild finanziell abgesicherte Pionierprojekte mit dem Ziel von Verkehrsverlagerungen realisieren zu können.