Pressemitteilung, 21.12.2006 - 11:29 Uhr
Perspektive Mittelstand
Schweizer Abfallstatistik: Mehr als die Hälfte der Siedlungsabfälle verwertet
(PM) , 21.12.2006 - 2005 wurden in Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) rund 3.32 Millionen Tonnen Abfall verbrannt, rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Grund dafür sind mehr Abfallimporte aus Süddeutschland. Erstmals wird mehr als die Hälfte des inländischen Siedlungsabfalls verwertet und nicht verbrannt, berichtet das Branchenmagazin EUROPATICKER Umweltruf (www.europaticker.de). Gemäss der Abfallstatistik 2005 des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) betrug die Menge der in KVA verbrannten Abfälle rund 3.32 Mio. Tonnen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um nicht verwertbare Siedlungsabfälle, brennbare Bauabfälle sowie Klärschlamm. Davon entfallen rund 3.06 Mio. Tonnen auf Abfälle aus der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein. Bei den restlichen 260.000 Tonnen handelt es sich um importierte Abfälle, meist aus dem grenznahen Ausland, die in Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen entsorgt wurden. Verglichen mit dem Vorjahr ist die importierte Abfallmenge um rund 180.000 Tonnen gestiegen und bewirkte somit den Anstieg der Gesamtmenge der verbrannten Abfälle um rund 5 %. Diese Zunahme der Importe ist primär auf das im Juni 2005 in Deutschland eingeführte Ablagerungsverbot für brennbare Abfälle zurückzuführen. Die Abfallimporte sind sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll, da dadurch einerseits die Auslastung von Schweizer KVA verbessert und andererseits die umweltbelastende Deponierung von brennbaren Abfällen im Ausland vermieden wird. Die aktuellen Importe werden in Zukunft zurückgehen, weil im Ausland eigene Anlagen zur Abfallverbrennung gebaut werden. Somit stellt die aktuelle hohe Auslastung der Schweizer KVA keinen Grund für die Erstellung zusätzlicher KVA-Kapazitäten dar. Die Gesamtkapazität der schweizerischen KVA war 2005 mit 3.37 Millionen Tonnen für die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit ausreichend. Mehr als die Hälfte der Siedlungsabfälle werden verwertet Von den im 2005 in Haushaltungen und Gewerbe angefallenen Siedlungsabfällen von 4.94 Millionen Tonnen wurden 51 Prozent oder 2.5 Mio. Tonnen verwertet. Damit überstieg der Anteil der verwerteten Abfälle erstmals die Menge der verbrannten Abfälle. Im internationalen Vergleich der Recyclingquote liegt die Schweiz damit weiterhin in der Spitzengruppe. Bei einigen Separatsammlungen wie Glas (95 % Recyclingquote) ist das Recyclingpotential weitgehend ausgeschöpft, bei anderen wie z.B. bei Papier und Karton, Metallen oder biogenen Abfällen kann durch eine Optimierung der Sammellogistik durchaus noch eine weitere Steigerung des Anteils der verwerteten Siedlungsabfälle erreicht werden.