Pressemitteilung, 14.04.2009 - 15:24 Uhr
Perspektive Mittelstand
Schilderrauschen im Tapetenwerk
(PM) , 14.04.2009 - Leipzig, 14. April 2009: Die Galerie Hoch+Partner im Leipziger Tapetenwerk zeigt vom 30. April bis 13. Juni die Ausstellung „Schilderrauschen“ mit Holz- und Linolschnitten sowie Malerei von Robert Würth. Die Eröffnung findet im Rahmen des Tapetenwerkfestes am 30. April um 19 Uhr statt.„In unserer neuen Ausstellung präsentieren wir gemeinsam mit der Galerie im Unteren Tor Bietigheim aktuelle Holz- und Linolschnitte sowie Malereien des in Baden-Württemberg lebenden Künstlers Robert Würth. Das ist Teil unseres Vorhabens, verstärkt nationale und internationale zeitgenössische Tendenzen des Holzschnitts und Hochdrucks in Leipzig zu präsentieren“, kommentiert Harald Alff das aktuelle Projekt der Galerie Hoch+Partner im Leipziger Tapetenwerk. Der Künstler Robert Würth wandte sich 1991, unmittelbar nach dem Abschluss seines Studiums der freien Malerei an der Kunstakademie Stuttgart dem Holzschnitt zu. Bei der Entscheidung, dieses druckgrafische Verfahren zu seinem bevorzugten Ausdrucksmittel zu wählen, ging es ihm stets darum, die zahlreichen Variationsmöglichkeiten zu nutzen, die der Holzschnitt in seiner modernen, den künstlerischen Handabzug favorisierenden Ausprägung bietet. Nach frühen abstrakten Holzschnitten griff Würth Ende der 1990er Jahre dabei erstmals auf mediale Vorlagen zurück. Ausgangspunkt seiner Drucke und Holzschnitt-Installationen, die zwischen 1999 und 2004 entstanden, sind Landkarten oder Stadtpläne. Würth übernimmt dabei lediglich die Beschriftungen, die dann im Verlauf des Schneide- und Druckprozesses so lange verwischt und verunklart werden, bis sie kaum noch oder gar nicht mehr lesbar sind. Stellvertretend für diese Landkarten-Adaptionen wird in der Ausstellung „Schilderrauschen“ der monumentale vierteilige Farbholzschnitt „Küsten“ zu sehen sein. Seit dem Jahr 2004 tritt in Robert Würths Arbeiten die Gegenständlichkeit wieder stärker in den Vordergrund. Zudem räumt er der Malerei einen neuen Stellenwert ein, wobei er die virtuose altmeisterlichen Eitempera-Öl-Technik favorisiert. Interessant ist für Robert Würth dabei, das Verhältnis zwischen Holzschnitt und gemaltem Bild zu erforschen und die Annäherungsmöglichkeiten der beiden Techniken auszuloten.In seinen aktuellen Arbeiten rücken Fotografien, Monitor- und PC-Bilder in das Blickfeld. Die Spezifik dieser Medienbilder - Unschärfe, Flackern, Verzerrungen, Rauschen - fließt in den Gestaltungsprozess ein und wird durch digitale Weiterbearbeitung gesteigert. Der vorgebliche Realismus der Ausgangsabbildung wird dabei konterkariert und in seiner Virtualität betont. Bei den titelgebenden Schildern widmet sich Würth einem Bildgegenstand mit klar definierter Orientierungsfunktion. Er zeigt sie aber immer nur von der Rückseite, sodass auch sie „unlesbar“ bleiben. Der Künstler thematisiert damit den Verlust von Ästhetik in einer von Navigationsgeräten beherrschten Zeit. In einer Reihe in diesem Jahr entstandener Arbeiten nach Pressefotos des Elbehochwassers, spürt der Künstler der Wahrnehmung von Naturphänomen und deren medialer Vermittlung nach. Die Künstlergruppe "Hoch+Partner" (Harald Alff, Susann Hoch, Stephanie Marx, Gabriele Sperlich) wurde als eingetragene Partnerschaft im Jahr 2007 in Leipzig gegründet. Die Galerie und Werkstatt wird von der dazugehörigen GbR im Tapetenwerk, Lützener Str. 91 in 04177 Leipzig betrieben. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr, Sonnabend 12 bis 17 Uhr. Weitere Informationen unter www.hoch-und-partner.com. Pressekontakt: Bestsidestory – Die Mediendienstleister, Spinnereistr. 7, Halle 18, 04179 Leipzig, fon 0341-870 9071, mobil 0172-3414562, info@bestsidestory.de