Pressemitteilung, 06.07.2009 - 15:01 Uhr
Perspektive Mittelstand
Schafzuchtverbände fordern Verzicht auf elektronische Einzeltierkennzeichnung
(PM) , 06.07.2009 - Stuttgart, 06. Juli 2009 - Anlässlich des Deutschen Bauerntages vergangene Woche in Stuttgart protestierten Vertreter der Schafzuchtverbände gegen Überhand nehmende Bürokratie im Bereich der Schafhaltung. Mit Sätzen wie "Elektronische Schafe sind für uns eine Strafe" appellierten sie an die Politik, insbesondere die Forderungen zur Ablehnung der neuen Kennzeichnungspflicht umzusetzen. Die Einzeltierkennzeichnung und die ab 01.01.2010 verpflichtende elektronische Kennzeichnung der Tiere würde den Verwaltungsaufwand noch weiter erhöhen, jedoch gegenüber der bisherigen Regelungen weder veterinärrechtliche Vorteile bringen noch den Verbraucherschutz verbessern. Unterstützung versprachen der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk sowie Bauernpräsident Gerd Sonnleitner, die mit den Schäfern sprachen.Hauk betonte, dass die individuelle Kennzeichnung verzichtbar sei: "Unser gemeinsames Interesse ist die Frage der Rückverfolgbarkeit. Dabei reicht die Bestandesrückverfolgbarkeit vollkommen aus. Deshalb haben Sie von unserer Seite aus volle Rückendeckung. Wir kämpfen mit Ihnen, dass wir seitens der EU grünes Licht erhalten und die Schafe nicht anders behandelt werden als die Schweine." Auch Sonnleitner hielt eine Betriebskennzeichnung für hinreichend, um den Schäfern nicht noch mehr Bürokratie aufzubürden. "Da sagen wir: Jetzt reicht's. Und das werden wir während des Bauertages und Wahlkampfes mit einbringen", versprach er den Delegationen. Hohe Kosten und steigender Verwaltungsaufwand führten in den vergangenen Jahren zu immer niedrigeren Einkommen der Schäfer. Dies wirkt sich drastisch auf die Zahl der Schafhalter aus, die in Deutschland in den letzten fünf Jahren um fast 20 Prozent gesunken ist. Bei einer Fortsetzung dieses Trends können jedoch langfristig nicht mehr die Leistungen der Schafwirtschaft sichergestellt werden, die nicht nur in einer ökologisch verträglichen Herstellung regionaler Produkte besteht. Insbesondere in der Landschaftspflege und im Küstenschutz ist die Schafhaltung unverzichtbar und muss von der Gesellschaft honoriert werden, um bestehen zu können. In Deutschland werden knapp 2,5 Millionen Schafe in rund 28.500 Betrieben gehalten. Die meisten Schafe leben in Schleswig-Holstein, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg.Einen Videoclip sowie Bilder zum Deutschen Bauerntag mit den Forderungen der Schäfer finden Sie in der Video- bzw. Bildergalerie bei Proplanta.


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