Pressemitteilung, 06.05.2009 - 12:28 Uhr
Perspektive Mittelstand
SMART Meter – intelligente Messgeräte stoßen auf großes Interesse bei Verbrauchern
(PM) , 06.05.2009 - München, 06.05.2009 – Smart Meter nehmen als zentrale Kommunikationseinheit im Kontext eines IKT-basierten Energiesystems (E-Energy) eine Schlüsselrolle ein und stellen eine wichtige Technologie zur Steigerung der Energieeffizienz und Senkung der CO2-Emissionen dar. Eine Studie der LMU untersucht deren Akzeptanz bei Verbrauchern.Smart Meter unterscheiden sich maßgeblich von der bisherigen Zähltechnik (sog. Ferraris-Zähler), da sich Stromkunden über ihren Verbrauch und die damit verbundenen Kosten in Echtzeit informieren können. Dabei regeln diese intelligenten Messgeräte, gestützt auf Vorgaben des Kunden, sowohl die interne Kommunikation mit Inhouse-Geräten (z.B. Haushaltsgeräte, dezentrale Energieerzeugungssanlagen) als auch die externe Vernetzung mit verschiedenen beteiligten E-Energy Akteuren und Komponenten (z.B. Smart Grids, virtuelle Kraftwerke, elektronische Marktplätze für Energie). Durch Smart Metering profitieren Endkunden und Energieversorger gleichermaßen. Verbraucher können ihren Energiebedarf und die Stromkosten durch Lastverschiebung in die Abend- und Nachtstunden reduzieren. Durch höhere Prozesseffizienz (z.B. Vereinfachung von Ableseprozessen sowie Zu- und Abschaltungen) und Vermeidung von teuren Spitzenlasten können auch die Energieversorger Kostenvorteile erzielen. Das Institut für Information, Organisation und Management der LMU hat eine Studie zur Beurteilung und Nutzungsintention von Smart Metern durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung, an der sich über 200 Personen beteiligten, zeigen, dass die Endkunden großes Interesse an den intelligenten Zählern haben und dass für die Anschaffung eines Smart Meters bei den Verbrauchern eine Zahlungsbereitschaft von ca. 80 bis 100 Euro besteht.Neben der überwiegend positiven Einschätzung der Nützlichkeit und Usability von Smart Metern zeigt die Studie allerdings auch, dass Endkunden vor allem bezüglich des Datenschutzes und der subjektiven Kontrolle Bedenken hegen. Insbesondere ältere Personen stehen der Technologie mit Skepsis gegenüber. „Man muss dieses Querschnittsthema der Digitalisierung sehr ernst nehmen und sicher stellen, dass nachhaltige Datenschutzeinrichtungen und –richtlinien implementiert werden“ empfiehlt der Leiter des Instituts für Information, Organisation und Management, Prof. Arnold Picot allen beteiligten Akteuren. „Durch die in Smart Meter integrierte Zusatz- und Mehrwertdienste wie Assistenzsysteme oder Sicherheitsdienstleistungen kann die wahrgenommene Nützlichkeit, insbesondere bei Senioren, gesteigert werden. Aber eine weitere Barriere könnte der Mangel an endkundenspezifischen und lastabhängigen Tarifen sein.“ Prof. Picot befürchtet zudem, dass die schnelle Verbreitung von Smart Metern durch die schwierige Interessenlage bei der Definition von Standards und Schnittstellen zusätzlich erschwert wird.In mehreren europäischen Ländern werden Smart Meter bereits großzahlig eingesetzt. In Deutschland hingegen kommen Smart Meter vorwiegend nur in den vom BMWi geförderten E-Energy Modellregionen zum Einsatz. Gerade vor dem Hintergrund der Ergebnisse der oben angesprochenen Studie ist das Potenzial jedoch weitaus höher. Weitere Informationen zur Studie erhalten Sie von: Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold PicotInstitut für Information, Organisation und Management Ludwigstraße 28 VG II 80539 MünchenTel: +49 (0) 89 / 2180 - 2252Fax: +49 (0) 89 / 2180 - 3685E-Mail: picot@lmu.de Johann Kranz Tel: +49 (0) 89 / 2180 - 3363Fax: +49 (0) 89 / 2180 - 99 - 3363E-Mail: kranz@lmu.deÜber die Fakultät für BetriebswirtschaftDie Fakultät für Betriebswirtschaft ist eine der 18 Fakultäten der LMU und deckt mit ihren 16 Lehrstühlen die ganze Bandbreite der modernen Betriebswirtschaft ab. Die Fakultät bietet ein umfassendes, vielseitiges Lehrangebot, ist führend in der Forschung und verfügt über eine modernen Infrastruktur sowie sehr gute Kontakte in die Praxis. Mehr Informationen finden Sie unter www.bwl.lmu.deÜber die Ludwig-Maximilians-Universität MünchenIn 18 Fakultäten forschen und lehren rund 650 Professorinnen und Professoren sowie etwa 2.500 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie bieten ein breites und ausdifferenziertes Spektrum aller Gebiete des Wissens von Geistes- und Kultur- über Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zur Medizin und den Naturwissenschaften. Die Forschungsbilanz der LMU spricht für sich: Sie ist an 26 Sonderforschungsbereichen, finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, beteiligt. Bei 14 ist sie Sprecherhochschule. Zudem bestätigen neun Graduiertenkollegs sowie vier Internationale Doktorandenkollegs im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern. Dieses Angebot nutzen zurzeit rund 44.000 Studierende, davon rund 18 Prozent aus dem Ausland.