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Risikomanagement in Unternehmen häufig reaktiv - Funktion des "Chief Risk Officer" noch die Ausnahme

(PM) , 04.04.2006 - Köln – Unternehmerisches Handeln erfolgt stets auf unsicherem Boden. Dabei steht nicht nur das investierte Kapital auf dem Spiel, sondern auch der Unternehmer selbst. Hinzu kommen zahlreiche Gefahren, die auch den erfolgreich wirtschaftenden Unternehmer mit guter Geschäftsidee und ausgezeichneten Produkten oder Dienstleistungsangeboten treffen können. Hierzu gehören Umwelt- und Abgabenlasten, behördliche Auflagen, Arbeitsschutzmaßnahmen, rechtliche Vorgaben wie das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmen (KonTraG) oder Kreditwürdigkeitsprüfungen. "Jeder, der investiert, auf neue Geschäftsmodelle setzt oder sich in fremde Märkte wagt, geht Risiken ein. Dabei gehört es gerade zu den Tugenden eines guten Unternehmers, nicht verzagt in die Zukunft zu blicken. Leider kann diese Tugend auch zum Nachteil werden. Denn wenn es einmal gegen sie läuft, neigen manche besonders mutige und tatkräftige Unternehmer dazu, vor Warnsignalen die Augen zu verschließen", so Werner Görg, Vorstandschef der Gothaer Versicherung. Es gebe eine Reihe von Risiken, die man unternehmerisch kaum beeinflussen könne, die aber berücksichtigt und abgesichert sein müssten. Nach Erhebungen der Gothaer seien bei rund 80 Prozent der Unternehmen die Versicherungssummen viel zu niedrig angesetzt und könnten bei Schadenseintritt sogar zur Insolvenz führen. Ob Groß- oder Kleinunternehmen, jeden Tag werde etwas gekauft oder ausgemustert. "Häufig werden die Zu- und Abgänge nicht exakt erfasst. Viele Unternehmer glauben auch, dass Miet- und Leasinggeräte in der Feuerversicherung sind. Dazu müssen diese aber extra im Vertrag aufgeführt werden, sonst kommen im Schadenfall hohe Forderungen auf das betroffene Unternehmen zu", so die Erfahrung von Bernd Meyer, Geschäftsführer der Gothaer Risk-Management GmbH. Zudem sollten inhabergeführte Unternehmen nicht vergessen, dass der Firmenchef auch für die eigene Familie, den eigenen Betrieb und auch das eigene leben Verantwortung trägt. Die Mehrheit der Selbständigen hat nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Psychonomics nicht vorgesorgt. Danach haben nur 46 Prozent der Befragten geregelt, wie ihr Unternehmen fortgeführt werden könnte, wenn sie selbst ausfallen. Die große Mehrheit hat eine solche Situation nur teilweise geplant oder noch nie darüber nachgedacht. Für Psychologen ist dieser Befund nicht erstaunlich. Schließlich macht man sich über Krankheiten und Unfälle nicht gern Gedanken. Bei Unternehmern kommt noch hinzu: "Chefs wollen autonom sein. Deshalb haben sie sich für die Selbständigkeit entschieden", urteilt Heinz Grüne, Psychologe und Geschäftsführer von Rheingold, einem Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen. Eine Risikovorsorge sei daher für viele das Eingeständnis, das sie nicht jede Situation beherrschen könnten. Er gehe davon aus, dass sich viele Unternehmer dennoch des Risikos bewusst seien. "Aber selbst in diesem Risiko sehen sie eine Chance. Sie liebäugeln damit, in einer Extremsituation ihre Stärke zu beweisen", so Grüne. Einige Großkonzerne seien da schon etwas weiter und richteten sogar Vorstandsressorts mit der Funktion eines "Chief Risk Officer" ein, der die Betriebs- und Schadensrisiken systematisch erfasst und entsprechend Vorsorge leistet. Kleinere Unternehmen werden sich eigene Risikomanager sicherlich nicht leisten können. Das haben auch die Industrie- und Handelskammern in Deutschland erkannt und bieten entsprechende Informationsveranstaltungen an. So stehen bei einer Abendveranstaltung der IHK-Köln Experten der Firmen AXA, Gerling und Gothaer am Dienstag, den 11. April 2006 Rede und Antwort zum Thema: "Aktiv Risiken managen – Es kann jeden treffen, doch unternehmerische Risiken sind beherrschbar" (18 Uhr im Haus der IHK-Köln, Merkenssaal, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln). Wolf-Uwe Dings, Mitglied des Vorstandes Gerling Allgemeine Versicherungs-AG, referiert zu "Riskmanagement – Sach-, Haftungs- und Ertragsrisiken"; Gernot Schlösser, Vorsitzender des Vorstandes der AXA Krankenversicherung AG, Mitglied des Vorstandes der AXA Konzern AG, beschäftigt sich mit dem Thema "Gesundheitsmanagement"; Dr. Werner Görg, Vorstandsvorsitzender der Gothaer, behandelt in seinem Vortrag das "Vorsorgemanagement – Altersvorsorge". Die anschließende Podiumsdiskussion wird moderiert von Jürgen Liminski vom Deutschlandfunk. Zum Abschluss bietet das Bonner Springmaus-Ensemble ein Improvisationstheater.
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