Pressemitteilung, 29.01.2009 - 16:37 Uhr
Perspektive Mittelstand
RAUBEIN UND POET MAL ZWEI
(PM) , 29.01.2009 - Als André Heller und Wolfgang Ambrosin den frühen 80ern „Für immer jung“sangen, konnten sie nicht ahnen, dass noch25 Jahre später dieser Song ein Evergreensein würde. Austropop – forever young!Ein paar Jahre zuvor hatte Ambros schonmit anderen Dylan-Songs Furore gemacht.Als dann noch Peter Cornelius mit „GanzWien hat den Blues“ eins draufsetzte, warklar, wohin die Reise gehen sollte: Austrogoes Pop in seiner ganz eigenständigenArt.Seit Bill Haleys „Rock Around TheClock“ in den 50ern dominiert derRock´n´Roll auch die Musikkultur inÖsterreich. Was ist aber mit den eigenenTraditionen? Gibt es nur ein Entwederoder?Oder gibt es neue Wege bei gleichbleibendem Idiom?Austropop vereint österreichische Identität,insbesondere die Sprache, mit denBausteinen der nd dominierenden Musikkulturdes Pop. Wolfgang Ambros legt imLauf der Jahre noch ein Schäuferl nach: derfrühen Adaption von Dylan folgen im Jahr2000 Songs von Tom Waits. Nicht nur dieÜbersetzung und Neufassung der Texte inden Wiener Dialekt schiebt die Songs anden Austropop heran, sondern auch dasmusikalische Arrangement von ChristianKolonovits. Nicht eine Eins-zu-eins-Ko-pie von Waits war angesagt, sondern eineNeuinterpretation durch österreichischeMusiker. Der schwierige und spröde Waits,mal Poet, mal Kotzbrocken und der deftigeund (im besten Sinn) volkstümliche Ambros– wie geht das zusammen? Nun, dieSchnittmenge beider Künstler findet sichdort, wo die Essenz in den Texten schlagendwird. Waits schaut in den Abgrunddes „amerikanischen Traums“, Ambros hateinen Spiegel parat für die „österreichischeSeele“.Ende der 60er Jahre sieht man Waitsim fernen Kalifornien als Outlaw zwischenSuff und Depression. Er textet undproduziert seine Musik. In Wien kreierten1971 Ambros und Prokopetzmit „Da Hofa“ eine Provokation,wie zehn Jahre zuvorQualtinger mit dem „HerrnKarl“. Massentauglichkeit kamhier und dort erst später. WennWaits der Welt-Poet ist, dannist Ambros jedenfalls der ausgewieseneAustropop-Poet.Tom Waits hat im letztenJahr mit seiner „Glitter &Doom“-Tournee wieder für volleHallen gesorgt, heuer wirder 60. Das ist ein guter Anlassfür eine neue, aktuelle Biografieüber diese außergewöhnliche Karriere,samt Diskografie, Filmografie, Bibliografieund einem umfangreichen Personen- undSachindex.Der Austropop lebt! Und zumeist imunverwechselbaren Dialekt. Vom „Nackertenim Hawelka“ bis hin zu Falcos No. 1 inden USA, „Rock Me Amadeus“, reicht derBogen. Alles nachzusingen mit dem ultimativenAustropop-Songbook. Rudi Dolezal,Produzent der erfolgreichen TV- undDVD-Reihe „50 Jahre Austropop – Weltberühmtin Österreich“, Experte und Insider,hat für diese Songsammlung zahlreichetolle Fotos und Zitate bereitgestellt.Wolfgang Stanicek