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Praxischeck zum Quotengesetz: Ein grundlegender Kulturwandel steht bevor

(PM) Stuttgart, 18.12.2015 - Es gibt noch einiges zu tun: Mit dem sogenannten „Quotengesetz“ möchte der Bundestag die Beteiligung von Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft weiter vorantreiben. Für die Aufsichtsräte in deutschen Großkonzernen wird es nun ernst, denn ab dem 30. September 2015 gilt die Zielgrößenverpflichtung, ab dem 1. Januar die fixe Geschlechterquote von 30 Prozent für neu zu besetzende Aufsichtsratspositionen. Zu diesem Anlass kamen Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im FOM Hochschulstudienzentrum Stuttgart zusammen, um die Bemühungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern zu diskutieren. Zur Podiumsdiskussion „Geht doch! – Aber wie? Praxischeck zum Quotengesetz“ luden die FOM Hochschule, die REM PLUS GmbH und die FidAR e.V. Regionalgruppe Südwest.

Monika Schulz-Strelow, Präsidentin des FidAR e.V., eine Initiative, die sich für den Frauenanteil in Aufsichtsräten einsetzt, eröffnete die Veranstaltung, indem sie die bisherigen Anstrengungen Revue passieren ließ: „Die Unternehmen arbeiten sich sehr schwerfällig an das Gesetz heran. Bis das Bewusstsein für einen Kulturwandel in allen Institutionen angekommen ist, müssen noch viele Beteiligte wachgerüttelt werden. ‚Es geht doch – aber wann?‘ ist wohl eher die Frage.“ Vor zahlreichen Großkonzernen läge allerdings noch ein langer Weg, bis das Gesetz zur Normalität geworden sei.

Dr. Michaela Damson, FidAR e.V. Regionalvorstand Südwest, diskutierte mit Monika Schulz-Strelow und den weiteren Teilnehmern außerdem die persönlichen Erfahrungen mit den Maßnahmen zum Quotengesetz. Dr. Birgit Buschmann, Leiterin Referat Wirtschaft und Gleichstellung im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, betonte, dass sich für das Ministerium seit der Einführung des Gesetzes wenig geändert habe, da es sich bereits seit Jahren für mehr Frauen in Führungspositionen einsetze. Das Ministerium sehe Gender Diversity als wirtschaftlichen Erfolgsfaktor. Mit dem Projekt „Spitzenfrauen – Wege ganz nach oben“ sollen erfolgreiche Frauen in Spitzenpositionen identifiziert und als Vorbilder sichtbar gemacht werden. Erfolge seien hier in Baden-Württemberg vor allem im Mittelstand zu verzeichnen.

Ralf Niederberger, Vorstand der Alcatel-Lucent Deutschland AG, repräsentierte die Unternehmensseite in der Diskussionsrunde: „Alcatel-Lucent Deutschland arbeitet aktiv an der Quote. Wir können sie aber nur erreichen, wenn wir intern durch alle Ebenen hinweg immer wieder klar machen, wie bedeutend die Vielfalt in den Spitzenpositionen ist. Das schaffen wir nur, indem wir unsere Ziele auch nach außen tragen.“ Drei wesentliche Erfolgsfaktoren für die Umsetzung im Unternehmen benannte Dr. Marie-Claire Tietze, Senior Manager bei KPMG und Mitherausgeberin des Praxisleitfadens „Zielsicher – Mehr Frauen in Führung“: Erstens ein klares Bekenntnis des Vorstands zum angestrebten Kulturwandel in der Organisation sowie zu den gesetzten Zielen, zweitens die Transparenz darüber, was in der Belegschaft resonanzfähig sei, also an welche Wertemuster Maßnahmen und Programm anknüpfen könnten, und drittens die Tatsache, dass sowohl Frauen als auch Männer in den Prozess involviert werden müssten. In diesem Punkt stimmte ihr auch Prof. Dr. Anja Seng, FOM Rektoratsbeauftragte für Diversity Management, zu: „Es geht darum, Männer und Frauen gleichermaßen für Gender Diversity zu sensibilisieren – und zwar frühzeitig.“

Auf die abschließende Frage hin, ob das Gesetz Wirkung zeigen wird, waren sich die Diskussionsteilnehmer weitestgehend einig: Das Quotengesetz sei eine wichtige Maßnahme, um mehr Positionen in Vorständen und Aufsichtsräten mit Frauen zu besetzen. Die tatsächliche Wirkung der gesetzlichen Bestimmung werde sich jedoch nicht sofort zeigen, sondern noch weitere politische Maßnahmen erfordern.
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