Fachartikel, 03.12.2007
Perspektive Mittelstand
E-Commerce und E-Business
PR-Tipps und Regeln für professionelle Zeitungsartikel
Eines ist allen Redaktionen dieser Welt gemeinsam: Sie haben nicht genügend Zeit. Sind Ihre PR-Texte und Artikel nicht mediengerecht aufbereitet, ist Ärger oft schon vorprogrammiert. Denn Änderungen kosten Redaktionen nicht nur Zeit und Geld, sie leisten auch dem Fehlerteufel Vorschub.­
Zeitungen sind die Medien mit einer hohen Informationsdichte. Schreiben Sie deshalb Ihren Text nicht länger, als er sein muss. Kurznachrichten haben generell eine höhere Chance zur Veröffentlichung als lange Berichte. Klären Sie am besten mit der Redaktion im Vorfeld ab, ob und wann diese einen längeren Bericht oder eine Reportage veröffentlichen kann.

Vereinbaren Sie mit der jeweiligen Redaktion darüber hinaus den Umfang Ihres Beitrages und stimmen Sie für diesen einen konkreten Liefertermin ab. Halten Sie sich an die Abmachungen. Wählen Sie Ihre Sprache so, dass sie der Leserschaft der Zeitung angepasst ist. Vermeiden Sie Fremdwörter, Fachbegriffe und englische Ausdrücke.

Anforderungen an journalistische Texte

Ein journalistischer Text lässt sich durch folgende vier Kriterien definieren: Korrektheit, Aktualität, Wichtigkeit und Vermittlung.

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Korrektheit
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Diese setzt sich aus Wahrheit und Genauigkeit zusammen. Der Text enthält also weder falsche noch ungenügende Informationen. Korrektheit ist die zentrale Anforderung an einen journalistischen Text. Sie ist bei allen folgenden Themen immer aufs Genaueste zu überprüfen.

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Aktualität
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Es gibt zwei Arten von Aktualität. Offensichtliche Aktualität: Die Leserschaft wird so schnell wie möglich über aktuelle Ereignisse informiert. Unterschwellige Aktualität: Bei Themen grosser/allgemeiner Bedeutung wie Arbeitslosigkeit, Altersvorsorge, Gesundheitswesen, Fremdenhass, Wirtschaftslage etc.

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Wichtigkeit
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Die Wichtigkeit unterscheidet sich stark je nach Produkt. Sie deckt sich bei jeder guten Zeitung mit dem Leserinteresse. Also dem, was die Leser wissen wollen und was sie in ihrer Zeitung erwarten. Das Leserinteresse einer Zeitung lässt sich am leichtesten herausfinden, wenn Sie diese Zeitung durchsehen und auf die präsentierten Themen achten.

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Vermittlung
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Die primäre Aufgabe des journalistischen Texts besteht darin, einen Inhalt schnell, verständlich, korrekt und möglichst vollständig zu vermitteln. Sie als Autor/in vermitteln durch Ihren Text aktiv, der Leser erhält die Informationen passiv. Damit die Informationsvermittlung möglichst erfolgreich ist, gilt es die Leitlinien des Journalismus zu beachten. Es sind dies insbesondere der dichte Informationsgehalt, welcher sich klar durch die W-Fragen definieren lässt, der Aufbau des Textes, zeitungsspezifische Schreibweisen sowie die Artikelart.

Anforderungen an einen journalistischen Text

  • W-Fragen: Diese W-Fragen müssen Sie im Text beantworten: wer, was, wann, wo, wie viel (Zuschauer), wie, warum, woher (welche Quelle, woher haben Sie die Information).
  • Der Aufbau des Texts: Der journalistische Text ist sozusagen ein spannender Krimi rückwärts. Der Name des Mörders steht im Titel.
  • Absteigende Wichtigkeit: Beim Journalismus geht es bekanntlich darum, wichtige Informationen zu vermitteln. Je eher diese im Text erscheinen, umso schneller erfüllt der Text seine Aufgabe. Der strikte Textaufbau nach Wichtigkeit garantiert nicht nur die schnelle Erfüllung der Textaufgabe, sondern ermöglicht auch den Redaktionen, den Text von hinten zu kürzen. Dadurch kann er perfekt an die starre Zeitungsgeometrie (den Platz für den Text auf einer Zeitungsseite) angepasst werden.

Die Leserführung

Die Leserführung umfasst Titel, Ober- oder Untertitel, Lead (Einführung), Absätze, Zwischentitel, Bild, Legende (Text zum Bild), Grafiken und Kästen. Auch hier gilt es, die Zeitung gut zu studieren und sich an die Praxis zu halten. Der Titel holt den Leser in den Artikel, soll aber auch die Kernaussage enthalten. Also nicht Leseranimation auf Kosten der Information.

  1. Das Lead (die Einführung) beantwortet die W-Fragen oder stimmt den Leser auf den Artikel ein.
  2. Der erste Absatz stimmt in den Artikel ein oder beantwortet die W-Fragen.
  3. Die Zwischentitel versprechen weitere Informationen.
  4. Die Zwischenabsätze halten, was Titel, Zwischentitel und Lead versprechen.
  5. Das Bild animiert und macht neugierig durch bekannte Gesichter oder bevorstehende Veränderungen.
  6. Die Legende beschreibt das Thema in einem Satz.

Zeitungsspezifische Schreibweisen

Wenn Sie einen Zeitungsartikel durchlesen, so fällt Ihnen in den wenigsten Fällen auf, dass sich gewissen Bezeichnungen von anderen Publikationen unterscheiden. Doch fehlt dieser Unterschied, so stolpert Ihr Auge beim Lesen. Deshalb ändert der Redakteur (je nach Produkt mehr oder weniger konsequent) diese Bezeichnungen ab, wenn er den eingesandten Text überarbeitet. Verwenden Sie diese Schreibweisen, so ersparen Sie der Redaktion damit nicht nur Arbeit. Auch wirkt Ihr Text viel professioneller, wodurch sich auch die Chance auf eine Veröffentlichung erhöht. Folgende Schreibweisen sollten Sie dabei beachten.

1.) Abkürzungen

  • Falsch: Die Firma PEP 1; Richtig: Die Firma Präsenz und Effizienz in Printmedien (PEP)
  • Falsch: Usa, Uno, AIDS; Richtig: USA, UNO, Aids,
  • Falsch: z.B., usw., etc., ca; Richtig: zum Beispiel, unter anderem, und mehr, zirke / rund / etwa

2.) Anreden und Titel

  • Falsch: Frau Berta Meier; Richtig: Berta Meier
  • Falsch: Dr. med. vet. Frank Schmid; Richtig: Tierarzt Frank Schmid

3.) Geldangaben

  • Falsch: Euro 3 Mio.; Richtig: Drei Millionen Euro
  • Falsch: Euro 489 762.55; Richtig: Rund 500 000 Euro
  • Falsch: Eintritt Euro 50.00; Richtig: Eintritt 50 Euro

4.) Hotel- und Restaurantnamen

  • Falsch: "Gasthof Schützen", Aarau sowie Gasthof Schützen, Aarau; Richtig: Gasthof "Schützen", Aarau
  • Falsch: Im "Rheinsaal" des Gasthofs Schützen; Richtig: Im "Rhein"-Saal des Gasthofs "Schützen"
  • Falsch: Luzerner "Hotel Rebstock"; Richtig: Luzerner Hotel "Rebstock"

5.) Personen

  • Falsch: Bundesrat Dr. Christoph Blocher; Richtig: Bundesrat Christoph Blocher
  • Falsch: Bundesrat Dr. Blocher; Richtig: Bundesrat Blocher
  • Falsch: Christoph Blocher; Richtig: Blocher
  • Falsch: Der Bundesrat Blocher; Richtig: Der Bundesrat

6.) Sonderzeichen

  • Falsch: 30 %; Richtig: 30 Prozent
  • Falsch: 25 °; Richtig: 25 Grad
  • Falsch: 50 '; Richtig: 50 Minuten

7.) Zahlenangaben

  • Falsch: 2 Männer; Richtig: zwei Männer
  • Falsch: 1. Teil; Richtig: erster Teil
  • Falsch: dreizehn Stunden; Richtig: 13 Stunden

8.) Zeitangaben

  • Falsch: 11.00 Uhr; Richtig: 11 Uhr
  • Falsch: 11.00 Uhr - 15.00 Uhr; Richtig: 11-15 Uhr
  • Falsch: 11.30 Uhr und 17.00 Uhr; Richtig: 11.30 und 17 Uhr

Journalistische Formen im Überblick

Beim Verfassen eines Artikels müssen Sie sich im Klaren sein, welche Artikelform Sie anstreben. Sie haben verschiedenste journalistische Textformen zur Auswahl:

  • Nachricht: Kurzer Artikel über Ereignisse, hält sich an die neutralen Tatsachen, meist ohne Bild (z. B. Polizeimeldung). «Ich»- und «wir»-Konstruktionen sind nicht erlaubt.
  • Bericht: Etwas längerer Artikel über Ereignisse, hält sich an die neutralen Tatsachen, meist ohne oder mit einem illustrierenden Bild (z.B. Bericht von Gemeindeversammlung etc.). «Ich»- und «wir»-Konstruktionen sind nicht erlaubt.
  • Reportage: Längerer Artikel, mit persönlichen Eindrücken, vermittelt Farbe, Geruch und Gedanken, meist mehrere Bilder (z. B. Reisebericht). «Ich»- und «wir»-Konstruktionen sind nur im Reisebericht erlaubt.
  • Interview: Original-Zitate (wichtig!), Textform nur als Ergänzung zu Nachricht, Bericht, evtl. Reportage. Bitte keine Werbe-Interviews (wirken sehr unglaubwürdig).
  • Kommentar: Eigene Meinung zum Thema, enthält immer Pro und Kontra, Textform nur als Ergänzung zu Nachricht, Bericht, evtl. Reportage. Meist Artikel-Verfassern vorbehalten.
  • Glosse: Humoristische Abhandlung eines Themas, als Ergänzung oder alleine (wenn Thema im Gespräch).
  • Leserbrief: Eigene Meinung zu Thema. Bezieht sich auf allgemein bekanntes Thema oder (noch besser) erschienenen Zeitungsartikel.

Technische Anforderungen

Damit die Redaktion Ihren Text auch verwenden kann, empfiehlt es sich, folgende technischen Anforderungen zu beachten.

  • Verfassen Sie den Text als Word-Dokument (evtl. auch .rtf).
  • Schreiben Sie in normalem Fliesstext.
  • Verwenden Sie keine Tabulatoren, Spalten, Gestaltung mit Textfeldern oder Grafiken und Bildern.
  • Verwenden Sie keine doppelten Zeilenumbrüche
  • Verwenden Sie keinen Zeilenumbruch am Ende der Seite, falls der Text auf die nächste Seite weiterfliesst,
  • Verwenden Sie keine automatische Silbentrennung
  • Speichern Sie Bilder als JPG-Datei separat ab und benennen Sie diese sinnvoll.
    Optimieren Sie die Größe der Bilddatei auf 300 bis 500 Kilobyte (in Word integrierte Bilder sind unbrauchbar).

Bedenken Sie beim Erstellen Ihrer Texte stets: Tabulatoren, doppelten Zeilenumbrüche, Trennstriche und sonstige Gestaltungsformen müssen beim Einlesen ins Redaktionssystem von den Redakteuren wieder entfernt werden. Verzichten Sie deshalb auf jegliche Art von Gestaltungselementen. Für Redakteure zählt nur der Inhalt.

Versandempfehlungen

  • Postversand: Textausdruck und Bildausdruck (oder normaler Farbabzug ab Film, kein Negativ, kein Dia) mit Bildname, Datenträger mit Worddokument und Bildern, Begleitbrief.
  • Mailversand (empfehlenswert): Begleittext im Mail, Word-Dokument als Anlage, 1 Bild als Anlage, weitere Bilder (wenn vorhanden) auf Abruf anbieten.

Wenn ein Artikel im Mail integriert und nicht als Anlage versandt wird, ist die Übernahme ins Redaktionssystem sehr arbeitsaufwändig. Denn der Text wird vom Mailprogramm automatisch mit Zeilenumbrüchen, Trennstrichen und Leerzeilen formatiert. Außerdem werden manchmal sogar die Umlaute nicht übernommen.

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Tipp der Redaktion

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