Pressemitteilung, 17.10.2008 - 12:44 Uhr
Perspektive Mittelstand
Kauflust statt Kauffrust: PEGGIs*) fordern mehr Kreativität von Unternehmen und Dienstleistern
(PM) , 17.10.2008 - Hannover, 17. Oktober 2008 – Nach Ansicht der PEGGI-Experten (Vertreter der über 50-jährigen Konsumenten) könnten Unternehmen und Dienstleister ihre Umsatzprobleme lösen, wenn sie sich ernsthaft mit den Wünschen und Bedürfnissen der Zielgruppe 50plus auseinandersetzen, so das Fazit der Podiumsdiskussion beim 2. ReifeForum in Hannover. Die Wirtschaft nutzt das jährliche Finanzpotenzial von rund 550 Milliarden Euro**) der 50- bis 74-jährigen PEGGIs nicht.„Der demografische Wandel und die Entwicklung der Zielgruppe 50plus lassen keine Alternative zur Bearbeitung dieser Zielgruppe zu. Marken und Unternehmen, die Ältere nicht für sich gewinnen, werden in Zukunft in der Regel mit erheblichen Problemen kämpfen. Dennoch ist die Einbeziehung älterer Verbraucher keineswegs ein Selbstgänger, sondern stellt erhebliche Anforderungen an die Unternehmen“, so Christoph Blum, Geschäftsführer von EYE research GmbH, der aktuell eine qualitative Expertenbefragung zu den Einstiegshürden und Handlungsmöglichkeiten im Markt 50plus bei Unternehmen durchgeführt hat. Die Erfolgsfaktoren sind danach beiden Unternehmen:echte Bereitschaft und Offenheitder Zielgruppe:genaue Definition und Verstehenden Produkten:wirklicher Nutzen und Mehrwertder Kommunikation:keine explizite AltersangabeWie erfolgreich Unternehmen bereits im PEGGI-Markt agieren, belegen Beispiele aus den Bereichen Banken und Versicherungen, Touristik und Freizeit, Handel und Handwerk. Unternehmen wie die AXA Bank AG und Düsseldorfer Versicherung Krankenversicherungsverein a.G. zeigen, wie man mit einem guten Konzept, den richtigen Produkten und einem gut geschulten Vertrieb den Markt 50plus erobern kann. Die Deutsche Seereederei spricht mit dem „Produkt A-ROSA“ seine Kunden über den Lebensstil, und nicht über das Alter an. Die phæno gGmbH geht einen anderen Weg: Hier werden „Senioren“ gezielt als solche angesprochen und ihre Wünsche und Bedürfnisse werden im Besucherkonzept der Erlebniswelt passgenau und sehr flexibel umgesetzt.Universal design ist ein Thema von dem alle profitieren – die Unternehmen, der Handel, das Handwerk und vor allem die Konsumenten. Das Beispiel Sanivita mit einem innovativen Partnerkonzept für den Fachhandel belegt, dass man aus Patienten Kunden machen kann. Die Modelagentur 50plus sichtwandel gibt der Zielgruppe mit authentischen Models ein Gesicht und trägt so mit dazu bei, das Bild des Älterwerdens positiv zu prägen. Zuhören können, die Kundenwünsche ergründen, termintreu und vernetzt arbeiten, ist das Erfolgskonzept des Malerfachbetriebs Heyse, der sich speziell auf die Zielgruppe 50plus konzentriert. Die Diskussion mit PEGGI-Experten, Unternehmensvertretern und der Vertreterin der LINGA – Landesinitiative Niedersachsen generationengerechter Alltag – hat ergeben, dass die „jungen Alten“ mehr Aufmerksamkeit und Respekt fordern. Bei Nichtachtung reagieren sie mit Konsumverzicht. Monika Prött, Initiatorin des ReifeNetzwerks: „Die Studien und Praxisbeispiele prognostizieren Unternehmen eine gute Zukunft, wenn sie die vier Erfolgsfaktoren für den reifen Markt konsequent nutzen. Das ReifeNetzwerk unterstützt die Unternehmen und Dienstleister auf diesem Weg“. *) PEGGI bedeutet P=Persönlichkeit, E=Erfahrung, G=Geschmack, G=Geld,I=Interessen. Dieses Kunstwort ist eine Bezeichnung, die sowohl von den Unternehmen als positiv empfunden, als auch von der Zielgruppe selbst akzeptiert werden kann.**) Die Zielgruppe der PEGGIs steht für ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Die 50- bis 74-Jährigen besitzen ein ausgabefähiges Finanzvolumen von insgesamt 536 288 424 000 € p.a. (Quelle: Stat. BA: Sonderauswertung der Einkommens- & Verbrauchsstichprobe EVS 2003).Veranstaltet wurde das 2. ReifeForum vom ReifeNetzwerk, einem Kompetenz- und Kreativpool von Unternehmen, Dienstleistern und Beratern, die sich zusammengeschlossen haben, um den „reifen Markt“ gemeinsam zu bearbeiten (www.reifenetzwerk.de). Unterstützt wird das ReifeNetzwerk von einem hochkarätigen Beirat, dem Hermann Bahlsen, Christian Kadelbach, Prof. Dr. Klaus Linneweh, Frank Schlehahn, Prof. Rolf Wernstedt und Helmut Zander angehören. Weitere Informationen zur Studie und zu den Erkenntnissen des 2. ReifeForums:Friedlies Reschke, Sertürnerstraße 18, 30559 Hannover Telefon 0511 / 953 943 – E-Mail: reschke@reifenetzwerk.de