Pressemitteilung, 26.01.2010 - 10:12 Uhr
Perspektive Mittelstand
Onkologische Praxis in Bonn-Beuel bietet Krebskranken psychosoziale Unterstützung
Frau Dr. Reifenstein-Herzig und Onkologische Praxis in Bonn-Beuel unterstützen krebskranke Patienten und Ihre Angehörigen beim Umgang mit der seelischen Belastung.
(PM) Bonn, 26.01.2010 - 400.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Krebs. Die Diagnose Krebs verändert das Leben der Menschen von einer Minute zur anderen aber nur wenige Praxen bieten psychoonkologische Betreuung an.Frau Dr. Reifenstein-Herzig kooperiert mit dem Praxisnetzwerk Hämatologie und internistische Onkologie am Praxisstandort in Bonn-Beuel. Sie unterstützt Patienten und Ihre Angehörigen beim Umgang mit der seelischen Belastung. Über ihre Arbeit sprach mit ihr Martina Ihrig, geschäftsführende Inhaberin der Kommunikationsberatung für Ärzte und Kliniken aus Bad Honnef:Martina Ihrig: Wie kamen Sie zur Psychoonkologie?Dr. med. Uta Reifenstein-Herzig:Als Internistin kam ich über mein Interesse an Palliativmedizin zur Psychotherapie. Nach entsprechenden Weiterbildungen arbeite ich inzwischen seit einigen Jahren ausschließlich als Psychotherapeutin. In der psychoonkologischen Arbeit kann ich auf besondere Weise mein Wissen um körperliche Krankheiten und Behandlungsabläufe in die psychotherapeutische Tätigkeit einfließen lassen und den PatientInnen ein umfassendes Verständnis ihres Erlebens entgegenbringen. Martina Ihrig: Was wollen Sie mit der psychoonkologischen Therapie erreichen?Dr. med. Uta Reifenstein-Herzig: Die Psychoonkologie, auch als Psychosoziale Onkologie bezeichnet, befasst sich mit den seelischen und sozialen Bedingungen, Folgen und Begleiterscheinungen im Zusammenhang mit Krebs. Dies bezieht sich auf die Betroffenen selbst, im weiteren Sinne auch auf ihre Angehörigen und auf alle, die beruflich mit Krebskranken zu tun haben. In meiner psychotherapeutischen Praxis arbeite ich überwiegend mit von Krebs betroffenen Menschen. Es geht darum, den Menschen in seiner Erkrankung zu verstehen und ihn - orientiert an seinem subjektiven Erleben - bei der Krankheitsverarbeitung , der Bewältigung der begleitenden Belastungen und der Wiederherstellung von Lebensqualität zu unterstützen. Martina Ihrig: Wenn Ängste überhand nehmen, wenn sich Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ausbreiten, kann dann nicht auch Psychotherapie helfen?Dr. med. Uta Reifenstein-Herzig: Bei meiner Arbeit handelt es sich um nichts anderes als um Psychotherapie mit von Krebs betroffenen Menschen. Allerdings geht es primär nicht um eine konfliktzentriert-aufdeckende Beleuchtung der Vergangenheit, sondern der Schwerpunkt liegt zunächst und überwiegend auf einer lösungs- und ressourcenorientierten Herangehensweise an die Probleme der Gegenwart und der Zukunft.Martina Ihrig: Welche Faktoren werden von Ihnen in der Therapie besonders beleuchtet?Dr. med. Uta Reifenstein-Herzig: Die Themen orientieren sich an den Bedürfnissen der einzelnen PatientInnen, die ja aus sehr unterschiedlichen Lebens- und Gefühlswelten zu mir kommen. Häufig aber geht es dabei um emotionale Entlastung, Umgang mit Stress, (Re-)Aktivierung von Bewältigungsstrategien und Kraftquellen, Gestaltung von Kommunikation und sozialen Beziehungen, Erhalt von Autonomie und Kontrolle über das eigene Leben usw.Martina Ihrig: Was ist in den verschiedenen Phasen einer Krebserkrankung wichtig und wie können Sie die Betroffenen unterstützen?Dr. med. Uta Reifenstein-Herzig: In allen Phasen geht es um Bewältigung von Krisen und um Anpassung an die jeweils neue Realität:Durch die Diagnoseerfahrung erscheint von einem Augenblick zum anderen nichts mehr so wie zuvor. Es geht darum, einen Umgang mit dem Stress und der Angst zu finden und schließlich die Diagnose zu akzeptieren, um innerlich und faktisch der notwendigen Therapie zustimmen zu können. Die Zusicherung einer Begleitung im weiteren Verlauf wirkt entlastend.In der Phase der medizinischen Therapie (OP, Chemotherapie, Bestrahlung) können Gefühle der Angst oder Depression, der Hilflosigkeit und des Kontrollverlusts, auch Wut oder Schuldgefühle aufkommen in Konfrontation mit der chronischen Erkrankung, den eingreifenden Therapien und ihren Nebenwirkungen, körperlichen Veränderungen, anstehenden Entscheidungen und vielem mehr.Martina Ihrig: Wo können sich Patienten hinwenden, wenn Sie Hilfe bei der Krankheitsverarbeitung benötigen?Dr. med. Uta Reifenstein-Herzig: Adressen von PsychoonkologInnen sind zu finden über die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für psychosoziale Onkologie e.V. (www.dapo-ev.de) oder die Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (PSO) (www.pso-ag.de).


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ÜBER MARTINA IHRIG

Martina Ihrig arbeitet für Ärzte und Kliniken und kennt seit 25 Jahren das medizinische Umfeld. Sie kennt deren Lebenswelt und Ängste, und natürlich auch, wie sich die Gesundheitspolitik auf die Praxen und Kliniken auswirkt. Martina Ihrig bietet Erfahrung aus ihrer 15-jährigen Tätigkeit in Werbe- und PR- Agenturen und verfügt außerdem über ein Expertennetzwerk, dass ihr erlaubt auch große Klinikprojekte zuverlässig umzusetzen.