Pressemitteilung, 24.09.2015 - 11:29 Uhr
Perspektive Mittelstand
Neues Kompetenzzentrum bringt Industrie 4.0 in den Mittelstand
FIR gewinnt als Teil des NRW-Konsortiums im Wettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums
(PM) Aachen, 24.09.2015 - Die Digitalisierung stellt Unternehmen jeder Größe vor enorme Herausforderungen. Während große Unternehmen oft eigene Abteilungen damit beauftragen können, entsprechende Lösungen zu entwickeln, haben insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) häufig Schwierigkeiten, die modernen Technologien und Konzepte, die mit der vierten industriellen Revolution einhergehen, einzuführen. Daher startet Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel fünf nationale „Kompetenzzentren Mittelstand 4.0“ mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken und Geschäftspotenziale der Digitalisierung zu erschließen. Eines dieser Zentren befindet sich in Nordrhein-Westfalen, wird von den Standorten Aachen, Dortmund und Ostwestfalen-Lippe gemeinsam umgesetzt und vom Bund mit 7,4 Millionen Euro gefördert. Das FIR an der RWTH Aachen hat gemeinsam mit dem Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH, dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (Dortmund) sowie Forschungseinrichtungen in Ostwestfalen und Mülheim den Zuschlag erhalten. Für das „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 West“ werden in den drei Regionen Knotenpunkte mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten geschaffen. „Wir werden am Knotenpunkt in Aachen im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus gemeinsam mit dem Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen Aufklärungsarbeit im Bereich Produktionstechnik leisten“, freut sich der Geschäftsführer des FIR und Industrie-4.0-Experte, Professor Volker Stich. Das Institut fördert seit Jahren insbesondere auch die Forschung und Entwicklung kleiner, mittlerer Unternehmen. Zur Stärkung des Standorts NRW unterstützt das FIR als Johannes-Rau-Forschungsinstitut zudem die Forschungsstrategie des Landes und beteiligt sich an den entsprechenden Landesclustern. Im „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 West“ wird das FIR als Anlaufstelle für KMU fungieren und sowohl mithilfe der Forschungslabore als auch der Demonstrationsfabrik im Cluster Smart Logistik das Thema „Industrie 4.0“ in der Produktion weiter vorantreiben. „Wir werden durch unsere Arbeit für das Kompetenzzentrum Unternehmen dazu befähigen, fundierte und eigenverantwortliche Entscheidungen über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Produktion zu fällen“, erklärt Stich. Neben dem Knotenpunkt (Hub) Aachen, werden sich die Wissenschaftler am Knotenpunkt „Metropole Ruhr“ mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (Dortmund) und der EffizienzCluster Management GmbH (Mülheim) mit effizienten, autonomen und wandelbaren Logistiksystemen befassen. Die Wissenschaftler in Ostwestfalen-Lippe werden die intelligente Automatisierung von Produkten und Produktionssystemen beleuchten. Beteiligt sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (Lemgo), die Fraunhofer-Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik (Paderborn), die Universitäten Paderborn und Bielefeld und die Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Alle Knotenpunkte dienen dazu, Unternehmen zu informieren und entsprechende Fortbildungsangebote anzubieten. Zudem werden die Wissenschaftler den Unternehmen bei der Entwicklung von Strategien und der Einführung neuer Technologien unterstützend zur Seite stehen. Des Weiteren haben die Kompetenzzentren das Ziel, Kooperationsprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern. Dazu werden die Wissenschaftler voraussichtlich zur Jahreswende ihre Arbeit in den Kompetenzzentren aufnehmen.


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ÜBER FIR E. V. AN DER RWTH AACHEN

Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungs- und Ausbildungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation, Informationslogistik und Unternehmens-IT mit dem Ziel, die organisationalen Grundlagen zu schaffen für das digital vernetzte industrielle Unternehmen der Zukunft. Mit Erforschung und Transfer innovativer Lösungen leistet das FIR einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Dies erfolgt in der geeigneten Infrastruktur zur experimentellen Organisationsforschung methodisch fundiert, wissenschaftlich rigoros und unter direkter Beteiligung von Experten aus der Wirtschaft. Im Zentrum der Betrachtung liegen die industriellen Verticals als Anwendungsfälle. Dies sind aktuell: Future Logistics, Smart Services und Smart Maintenance, Smart Commercial Buildings und Smart Mobility. Das Institut begleitet Unternehmen, forscht, qualifiziert und lehrt in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Business-Transformation, Informationsmanagement und Produktionsmanagement. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert das FIR die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Seit 2010 leitet der Geschäftsführer des FIR, Professor Volker Stich, zudem das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Im Cluster Smart Logistik ermöglicht das FIR eine bisher einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus Forschung und Industrie. Das FIR wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert, unterstützt als Johannes-Rau-Forschungsinstitut die Forschungsstrategie des Landes und beteiligt sich an den entsprechenden Landesclustern, um den Standort NRW zu stärken.