Pressemitteilung, 25.06.2008 - 14:37 Uhr
Perspektive Mittelstand
Neuanfang in der Insolvenz - Sale & Lease Back verschafft Unternehmen fehlende Liquidität
(PM) , 25.06.2008 - 27.490 Unternehmensinsolvenzen gab es laut Creditreform 2007 in Deutschland. Um die Bedürfnisse der Gläubiger schnell zu befriedigen, werden viele der betroffenen Unternehmen einfach zerschlagen und abgewickelt. Die beste Lösung ist dies jedoch häufig nicht. „Letztendlich hängt eine mögliche Fortführung eines insolventen Unternehmens von der Bereitschaft des Insolvenzverwalters ab, sich auf einen alternativen und unter Umständen auch mühsameren Weg, als den der schnellen Abwicklung, einzulassen. Hierfür sieht das Insolvenzrecht konkrete Möglichkeiten vor, die nur genutzt werden müssen“, sagt Maturus Finance Geschäftsführer Carl von der Goltz. Um festzustellen, ob eine Fortführung in Form einer übertragenden Sanierung oder mit dem Insolvenzplanverfahren realisierbar ist, bedarf es einer schnellstmöglichen Prüfung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. „Die fehlende Liquidität stellt für den Unternehmer und den Insolvenzverwalter gleichermaßen das größte Problem dar. Wird einem Unternehmer während der Krise der Kredithahn zugedreht, stirbt er den Liquiditätstod. Dem Insolvenzverwalter hingegen wird durch ein massearmes Verfahrenen bzw. die fehlende Zahlungsfähigkeit die Unternehmensfortführung in der Regel unmöglich gemacht“, so von der Goltz. Belegt wird diese Aussage durch eine Studie der Euler Hermes Kreditversicherung und dem Zentrum für Insolvenz und Sanierung an der Universität Mannheim e.V. (ZIS). Danach sind mehr als zwei Drittel der Insolvenzverwalter davon überzeugt, dass durch die restriktive Haltung der Banken im Vorfeld von Insolvenzen bzw. in der vorläufigen Insolvenz Fortführungslösungen erschwert oder sogar verhindert werden. Eine innovative Alternative zur Liquiditätsbeschaffung in solchen Situationen stellt die Sale & Lease Back Finanzierung dar. In der vorläufigen Insolvenz erhält der Verwalter beispielsweise die Möglichkeit, das zur Masse gehörende Anlagevermögen zu verkaufen und die Gläubiger aus dem Erlös ganz oder teilweise zu befriedigen. Der Käufer der Assets vermietet diese im Anschluss zur Weiternutzung an den Unternehmensfortführer. Da in einer solchen Situation nicht auf die Bonität des künftigen Mieters / Leasingnehmers abgestellt werden kann, wird deutlich, dass es sich bei diesem Finanzierungsansatz um einen rein objektgetriebenen handelt. Besonders im angelsächsischen Raum ist diese Art der Finanzierung bereits sehr geläufig und wird als Asset Based Finance bezeichnet. „Entscheidend bei der Durchführung einer solchen Finanzierung zur Fortführung eines Unternehmens ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft aller beteiligten Akteure. Dies gilt insbesondere für die betroffene Gläubigergemeinschaft. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann für das Unternehmen ein Plan entwickelt werden, der einen Neuanfang trotz Insolvenz möglich macht“, erklärt von der Goltz.