Den neuen Mobilfunk-Vertrag möchten Sie ohnehin abschließen, nun stellt sich noch die Frage, ob Sie Smartphone A für 9,95 Euro statt für 475 Euro oder Smartphone B der Konkurrenz für einen statt für 350 Euro dazu bestellen. Kein Zweifel, ein Handy oder Smartphone für weniger als 10 Euro – das klingt nach einem guten Deal.
Noch vor wenigen Jahren hat sich dieses System für die meisten Kunden tatsächlich gelohnt: Im Kampf um möglichst hohe Marktanteile boten viele Anbieter Handys so günstig an, dass sie die Kosten nicht einmal durch die Grundgebühr abdecken konnten, die sie während der Vertragslaufzeit von 24 Monaten einnahmen. Die Anbieter subventionierten also die Geräte, um Kunden zu gewinnen – in der Hoffnung, sie länger als zwei Jahre lang zu halten. Für die Verbraucher war das eine komfortable Situation: Schnäppchen gab es an jeder Ecke, sie mussten nur noch zugreifen.
Inzwischen hat sich der Mobilfunkmarkt jedoch verändert. Der Preiskampf zwischen den Anbietern hat zu günstigeren Tarifen und damit zu einem geringeren „Average Revenue per User“ (ARPU), also zu einem geringeren durchschnittlichen Erlös, den ein Anbieter pro Kunde erwirtschaftet, geführt. Damit fehlt in der Kasse Geld für die Subventionierung von Endgeräten wie Handys und Smartphones. Zwar gibt es noch immer scheinbar günstige, verlockende Angebote. Wirkliche Schnäppchen findet man aber nur noch selten. Denn tatsächlich zahlen Sie Ihr neues Gerät inzwischen komplett selbst, allerdings auf Raten – und noch dazu häufig zu deutlich überhöhten Preisen, wie ein Rechenbeispiel zeigt:
Die meisten Mitarbeiter in Unternehmen sind nicht mit den allerneuesten Handys und Smartphones ausgestattet, sondern mit einfacheren, günstigen Standard-Geräten. Diese erhalten Sie auf dem freien Markt in der Regel für unter 120 Euro; so kostet etwa das Nokia 109 um die 50 Euro, das Motorola MOTOSMART bekommen Sie für ca. 80 Euro, das Vodafone 555 Blue für 60 Euro, das Samsung E1200 bereits für 20 Euro. Für das Sony Xperia tipo müssen Sie um die 110 Euro ausgeben, für das LG E400 OPTIMUS L3 etwa 70 Euro. Schließen Sie einen Vertrag über 24 Monate ab, erhalten Sie eines dieser Geräte zum symbolischen Preis von einem Euro dazu – bezahlen aber anschließend, zusätzlich zur Grundgebühr, einen monatlichen Aufpreis von bis zu zehn Euro. Bei einem einzelnen Handy macht das pro Vertragszyklus bereits 240 Euro aus, also deutlich mehr, als selbst das teuerste dieser Geräte wert ist. Sind in Ihrem Unternehmen mehrere Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten ausgestattet, kommen schnell hohe Summen zusammen; das große Geschäft macht der Anbieter, nicht der Kunde. Investieren Sie deshalb lieber einmalig in den Kauf der Geräte, damit sparen Sie bares Geld.
Eine Ausnahme, in der eine solche klassische Subvention auch heute noch sinnvoll ist, kann die Anschaffung von High End-Geräten sein, etwa eines iPhone 5. In diesem Fall kann die Ersparnis größer sein, wenn Sie das iPhone in Verbindung mit einem Vertragsabschluss günstiger erwerben. Rechnen Sie jedoch vor dem Kauf immer genau durch, wie viel Sie innerhalb von zwei Jahren bezahlen, wenn Sie Gerät und Vertrag gemeinsam oder getrennt voneinander beziehen. Hier abschließend drei Tipps: