Fachartikel, 22.08.2014
Perspektive Mittelstand
Mitarbeiterführung
Mitarbeiter-Potenziale entdecken und fördern
Viele Vorgesetzte sind enttäuscht über die Leistungen ihrer Mitarbeiter. Auf welche Weise Führungskräfte das wahre Leistungspotenzial ihrer Mitarbeiter herauskitzeln können.
Angenommen, Mitarbeiter könnten viel mehr Leistung bringen, als sie gegenwärtig zeigen, dann hätten sie "Potenzial". Potenzial hat laut Duden jemand, der vermögend bzw. mächtig ist, jemand mit vorhandener Leistungskapazität. Die These lautet dann: Diese Mitarbeiter dürfen bislang zu wenig, denn Mitarbeiter bringen laut dem Managementvordenker Kenneth Blanchard mehr, wenn sie mehr dürfen.

Chefs sollten ihren Mitarbeitern daher zum einen mehr Möglichkeiten geben, gute Leistungen zu bringen. Zum anderen können sie sich dann auf die Suche nach "schlummerndem" weiteren Leistungsvermögen machen.

Mindestens drei Suchpfade lassen sich nutzen:
  1. Sie können sich auf gute Leistungen fokussieren, auf die Stärken der Mitarbeiter.
  2. Sie können Mitarbeitern "gnadenlos" Potenziale unterstellen.
  3. Sie beobachten die Qualität der Lernfortschritte.

Zu 1: Fokussieren auf gute Leistungen, auf Stärken


Laut Fredmund Malik kommt es darauf an, bereits vorhandene Stärken zu nutzen. Daraus resultieren gute Leistungen. Und gute Leistungen sind das einzig Konkrete, Reale, was Vorgesetzte bei ihren Mitarbeitern beobachten können. Performance, nicht das Potenzial ist es, was zählt. Chefs sollten ihren Mitarbeitern daher mehr Leistungsmöglichkeiten geben, dann nutzen sie die so genannten Potenziale Ihrer Mitarbeiter.

Zu 2: Mitarbeitern "gnadenlos" Potenziale unterstellen

"Erwarte gute Leistung, damit die Leistung gut werden kann" – so lautet ein häufig zitierter Satz aus der Führungsliteratur. Wer erwartet, dass seine Mitarbeiter mehr drauf haben, als sie zeigen, nimmt auch viel mehr gute Leistungen bei diesen wahr, als wenn sie nicht erwarten würden. Wer häufiger Feedback über die guten Leistungen gibt, motiviert seine Mitarbeiter, weiterhin gute und noch bessere Leistungen abzuliefern. Die Mitarbeiter erfüllen also die in sie gesteckten Erwartungen und nutzen vorhandene Potenziale. Besonders für noch unerfahrene und wenig selbstsichere Mitarbeiter kann diese "gnadenlos" positive Unterstellung Potenzialräume erschließen.

Zu 3: Die Qualität der Lernfortschritte beobachten


Die Lernfähigkeit ist ein guter Indikator für schlummernde Potenziale. Lernt ein Mitarbeiter auf den verschiedenen Lernstufen schneller, eleganter, effektiver und mit mehr Freude als andere, deutet das auf ein noch vorhandenes nicht genutztes Leistungsvermögen hin. Vorgesetzten sollten daher ihren Mitarbeitern Lernmöglichkeiten geben und deren Lernqualität beobachten.

Chefs sollten den Fokus ihrer Aufmerksamkeit auf folgende Fragen richten:
  • Entdeckt der Mitarbeiter schnell seine Lernbedarfe und Wissensdefizite?
  • Lernt er überdurchschnittlich schnell und nachhaltig mit "Neu"gierde Neues?
  • Wendet er Gelerntes schnell und sicher an?
  • Wie bewusst ist ihm, wie er lernt (Methoden, Strategien)?
  • Kann er Wissen elegant auf neue Situationen/Fragen/Problemstellungen übertragen?
  • Trifft er bei unbekannten Situationen intuitiv häufiger als Andere richtige Entscheidungen?
  • Ist er neugierig, wenn es um Herausforderungen oder Probleme geht?
  • Wie schnell und sicher erkennt er die Grenzen seiner Fähigkeiten?
  • Glaubt der Mitarbeiter selbst, dass er noch "Luft nach oben" hat, wenn es um seine Leistungen geht?
Vorgesetzte, die mit diesen Fragen bei ihren Mitarbeitern auf Potenzialsuche gehen, entdecken hoffentlich auch noch ihre eigenen schlummernden Führungspotenziale. Allein deshalb lohnt sich diese Suche schon!
QUERVERWEIS
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ZUM AUTOR
Über Helmut Kraft
Kraft-Training
Helmut Kraft ist seit 1993 als Management-Trainer und Coach tätig und Inhaber der Firma Kraft-Training. Zu seinen Kunden gehören u. a. Carl Zeiss, Frankfurter Societät, Heine Versand, Intersnack, Maxdata, TÜV Süd, ZF Sachs. Als Theologie-Student war es Helmut Krafts Bestreben, die Gegensätze von Mönch und Clown als zwei wesentliche Pole eines kreativen und freudvollen Lebens zu sehen. Später als Gymnasiallehrer und dann als verantwortlicher Personalentwickler in der Metallindustrie war ebenfalls Beides gefordert: Disziplin und Klarheit gepaart mit Humor und Freude am Kontakt mit Menschen. Helmut Kraft verfügt über Aus- und Weiterbildungen in NLP, Coaching, Organisationsentwicklung und ist Co-Autor des Buches „Coaching und Unternehmensentwicklung“.
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