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Mit dem Rücken zur Wand? - Detroit Motorshow: Schwächelnde US-Autoindustrie wird von den Asiaten hart bedrängt

(PM) , 10.01.2007 - Von Ansgar Lange/Gunnar Sohn Detroit/Hannover - Im Fußball spricht man von einem Heimvorteil. Wenn eine Mannschaft im eigenen Stadion antritt, fühlt sich die Elf oft stärker und wächst über sich hinaus. Vielleicht geht es ja auch der US-Automobilindustrie zurzeit so, die sich bei der Motorshow in Detroit www.naias.com vom 13. bis 21. Januar ein Stelldichein gibt. „Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, mobilisiert man bisweilen besondere Kräfte", sagt Uwe Röhrig, Inhaber des Hannoveraner Beratungsunternehmens International Car Concept (ICC) www.icconcept.de und ehemaliger Vertriebschef für Mercedes-Benz Pkw und Maybach in Deutschland. Was sind die Megatrends von Detroit? Röhrig erwartet von den „Großen Drei" General Motors, Ford und Chrysler nur recht spärliche Neuheiten. Allerdings habe man bei der eigenen Schwächenanalyse Fortschritte gemacht. Doch die Studien zum Elektroantrieb beispielsweise kämen ein wenig spät. „Toyota und Honda haben mit der Hybridtechnologie schon seit Jahren den Markt aufgerollt. Doch nicht nur die umweltfreundlichen und Kraftstoffverbrauchsreduzierten Fahrzeugkonzepte der Asiaten überzeugen. Seit Jahren führt Toyota die Kundenzufriedenheits-Studie des US-Analysehauses J.D. Power an. Dies ist ein messbarer Erfolg für die richtigen Produkte und Dienstleistungen", so Röhrig. Dabei mache das Management von Toyota kein großes Geheimnis aus seinen Erfolgen: „Ganz im Gegenteil, denn Toyota hat in den USA nicht nur Werke von General Motors übernommen, sondern es werden auch gemeinsame Produktionen vorgenommen. Von daher ist es noch unverständlicher, dass das Toyota-Produktionssystem TPS im Sinne von Kaizen - also der Kunst der kontinuierlichen Verbesserung - nicht konsequent übernommen wurde und in die eigenen Entwicklungen der Fahrzeug-Produktion Einzug gehalten haben." General Motors habe in den vergangenen Jahren eine klar verfehlte Modellpalette aufgelegt. „Der Trend hin zu ansprechendem Design und sparsameren Autos wurde ignoriert. Sinkender Absatz und schlechte Ergebnisse sowie Marktanteilsverluste sind die Folge, der mit Werkschließungen und Personalabbau begegnet wird. Bei den Restrukturierungen sind die Amerikaner von den falschen Ansätzen ausgegangen", sagt Röhrig. „Am besten ist es natürlich, wenn ein Hersteller die richtigen Autos baut und anbietet. Doch das haben die Amerikaner den Asiaten überlassen. Auf die Schnelle kann man das nicht einfach umkehren, weil in den USA das doppelte an Entwicklungszeit benötig wird als zum Beispiel bei Toyota. Dass Konzerne wie General Motors oder auch Ford sich primär durch Werksschließungen und Entlassungswellen sanieren wollen, halte ich für eine fragwürdige Managementleistung." Die deutsche Autoindustrie sieht Röhrig hingegen auf dem richtigen Weg, wenngleich auch hier die Entwicklung der alternativen Antriebe verschlafen worden sei. „Doch immerhin gibt es seit Beginn des Jahres 2006 mit General Motors und zwei weiteren deutschen Herstellern Kooperations-Verträge zur Entwicklung von Hybridantrieben. Dass in den USA eigene Produktionswerke bestehen und weitere in der Planung sind, überzeugt ebenfalls. Bis die Entwicklung von Hybridfahrzeugen soweit gediehen ist, dass sie für den Serienbau vorliegt, ist der Vorsprung der Dieseltechnologie gegenüber den ‚Großen Drei' von entscheidender Bedeutung, um den amerikanischen Markt nicht komplett an die Asiaten abzugeben."
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