Pressemitteilung, 03.04.2009 - 11:57 Uhr
Perspektive Mittelstand
Meine Ausbildung in einem Callcenter
(PM) , 03.04.2009 - Massen – Callcenter vs. professionelle Dialog-Marketing-Agentur Lennart Achterberg, 21 Jahre, hat seine Ausbildung bei walter services (ehemals walter Telemedien) zum 07.07.2008 erfolgreich abgeschlossen. Danach wurde er übernommen und konnte fortan als Fachkraft sein Erlerntes anwenden. Schöne heile Welt… - nicht ganz! call-center.ag interviewte den engagierten jungen Mann und stellt, wie gewohnt, provokante Fragen: CCS: Herr Achterberg würden Sie einem Schulabsolventen die Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation bei einem Callcenter-Dienstleister empfehlen? LA: Ich kann ja nur für mich sprechen. Mir hat die Ausbildung nicht wirklich viel gebracht. Das lag aber wahrscheinlich an meinem Ausbilder und meinem Einsatz als Auszubildender. Ich hatte relativ schnell eine verantwortungsvolle Aufgabe in der Personaldisposition, aber dabei blieb es dann leider auch. Von meinen Klassenkameraden hörte ich noch viel haarsträubendere Geschichten. Da waren sogar einige dabei, die ihre komplette Ausbildung unter einem Headset verbrachten. Viele haben ihre Ausbildung abgebrochen oder ihre Ausbildungsstätte gewechselt. CCS: Nachdem Sie Ihre Ausbildung beendet hatten, wurden Sie direkt in ein ordentliches Arbeitsverhältnis übernommen. Was hat sich an Ihrer täglichen Arbeit verändert? LA:NIX!!! CCS: Wie lange waren Sie als Angestellter bei walter services tätig? LA: 6 Monate! CCS: Und dann? LA: Auf Grund eines privaten Kontaktes, wurde ich auf ein Team aufmerksam, die alle aus der Callcenter-Branche kommen und sich selbstständig gemacht haben. Dort habe ich mich beworben und wurde zu einem Schnuppertag eingeladen. Ich war begeistert und gleichermaßen schockiert, weil mir hier die Unterschiede eines Massencallcenters und einer professionellen Telemarketing-Agentur bewusst wurden. Hier haben alle (auch die Firmeneigner) mittelefoniert und das auf einem Niveau, was ich bisher nicht kannte. Ich wurde schlussendlich auch übernommen und habe in den ersten 2 Monaten mehr gelernt als während meiner gesamten Ausbildung. CCS: Wie beurteilen Sie die Werthaftigkeit Ihrer Ausbildung bezüglich der Anwendbarkeit in der jetzt erlebten Praxis? LA: =0! Bei meinem heutigen Arbeitgeber bekomme ich regelmäßiges Feedback zu meiner Arbeit. Meine Arbeitsergebnisse werden gemessen und ich kann daraus meine Potentiale ableiten. Wenn ich heute eine Überstunde mache, muss mich keiner darum bitten. Ich weiss, was dringend zu erledigen ist. Und wenn ich einmal früher Feierabend mache ernte ich keine blöden Blicke. Jeden Tag werden mir neue Möglichkeiten offeriert und ich habe gelernt, dass die Position im Unternehmen nicht von einem gelungenen Vorstellungsgespräch abhängt. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber hat jeder die Aufgabe und Position, bei der er sich am wohlsten fühlt und die besten Resultate liefern kann. Und da wir alle gerne in sauberen Büros arbeiten, putzen wir wenn es Not tut. Wir brauchen keinen Putzplan. Wer was sieht – macht es weg. Ganz einfach! Ich glaube der Erfolg liegt im Vorleben der Chefs. CCS: Was raten Sie einem Berufsanfänger, wenn er sich für eine Ausbildung in einem Callcenter entscheidet? LA: Leider ist man viel zu happy, wenn man die Chance auf einen Ausbildungsplatz bekommt und traut sich nicht „dumme“ Fragen zu stellen. Aber mit der gewonnen Erfahrung, rate ich jedem sich einen Fragenkatalog vorzubereiten, der größtmögliche Transparenz in die bevorstehende Ausbildungszeit bringt. Ein guter Arbeitgeber oder Ausbilder wird die Fragen gerne beantworten und vielleicht sogar die Ernsthaftigkeit des Bewerbers erkennen. Dadurch steigen wahrscheinlich sogar die Chancen den Ausbildungsplatz zu bekommen. CCS: Wollen Sie sich abschliessend noch einmal konkret zu den von Ihnen angedeuteten Differenzen eines Großraum-Massen-Callcenters und einer professionellen Dialog-Marketing-Agentur äussern? LA: Die Zeiten der Großraum-Center in denen 600-1.000 mehr oder weniger geschulte Agenten, zumeist in Teilzeit oder als Geringverdiener, in sogenannten Hühnerställen zusammengepfercht, vorgefertigte Gesprächsleitfäden ablesen und freundlich wertvolle Adressen kaputt-telefonieren, sind schon lange vorbei. Callcenter haben sich in den letzten Jahren zu Dialog-Marketing-Agenturen entwickelt, die sich um das höchste Gut ihrer Auftraggeber kümmern, nämlich deren Bestands- oder werdenden Kunden. Neben der klassischen Telefonie werden Lettershop - Dienstleistungen, PR-Arbeit und Online-Marketing mit bester Technik sowie sehr gut geschulten, hochmotivierten Mitarbeitern offeriert. Herr Achterberg – www.call-center-scout.de bedankt sich für Ihre offenen Worte und wünscht Ihnen in der Callcenter Branche noch viel Freude und Erfolg.