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Fachartikel, 07.07.2016
Markenpiraterie
Wie man online Markenfälschungen erkennt
Markenpiraten tarnen sich immer professioneller und profitieren mehr denn je vom Shopping-Boom im Internet - gerade während Großereignissen. Wie Verbraucher Markenfälschung erkennen ..

Europa ist derzeit im Fußballfieber – überall sind Fans in Trikots zu sehen, die Gesichter in den Nationalfarben ihres Landes bemalt und lauthals schreiend ihre Lieblingsmannschaft anfeuernd. Um für das Public Viewing voll ausgestattet zu sein, suchen viele Fußballbegeisterte vorab im Internet nach Fanartikel-Schnäppchen. Jedoch ziehen solche Großereignisse nicht nur Fußballbegeisterte an: Sie sind auch Festtage für Online-Markenbetrüger. Sie locken ahnungslose Fans auf ihre Webseiten, wo sie ihnen gefälschte Ware verkaufen.

Was auf Fußballfans zutrifft, gilt für Verbraucher allgemein. Immerhin tätigen mittlerweile mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Verbraucher weltweit ihre Einkäufe online, wie eine aktuelle MarkMonitor Studie zeigt. Fälschungen zirkulieren vor allem auf E-Commerce-Websites, B2B-Plattformen und Online-Marktplätzen und werden von den Markenpiraten auch über soziale Netzwerke beworben. Über Suchmaschinen gelangen die Fake-Angebote an den Verbraucher. Mit dieser Masche haben Betrüger oft Erfolg, denn sie bauen ihre Webseiten mittlerweile so professionell auf, dass sie sogar den versiertesten Online-Käufer reinlegen können. Die MarkMonitor Studie zeigt, dass rund zehn Prozent der Online-Käufer unwissentlich auf einer Seite mit gefälschten Produkten landen – und jeder sechste davon zeigt echtes Kaufinteresse.

Beim Online-Markenmissbrauch geht es aber keineswegs nur um den Verkauf gefälschter Waren. Vielmehr nutzen Online-Kriminelle auch die Popularität von Marken, um sich zu bereichern. Sie sichern sich beispielsweise Internet-Domains, die sich eng an den Namen bekannter Marken anlehnen, um Online-Besucher auf diese falschen Seiten zu locken. Häufig lenken sie auch über Suchmaschinenmarketing Web-Traffic, der eigentlich auf Websites von Markeninhabern zielt, auf ihre täuschend echt aussehenden Piratenseiten und zocken mittels Klick-Betrug ab.

Foul an Markeninhabern und Verbrauchern gleichermaßen

In erster Linie schaden Fälscher den Markeninhabern. Für diese stehen Umsatzeinbußen, Handelsbeziehungen, Kundenvertrauen und Marketingeffizienz auf dem Spiel. Allein deutschen Unternehmen entsteht durch Markenpiraterie jährlich ein Schaden von rund 50 Milliarden Euro. Um ihren Ruf und ihre Kunden zu schützen müssen sich Unternehmen proaktiv gegen Fälscher wehren. Denn meist führt schon ein kontinuierliches Monitoring und konsequentes Abmahnen der Fälscher-Webseiten dazu, dass die Markenpiraten ihre Aktivitäten zurückfahren.

Doch Fälscher schaden auch den Verbrauchern, fallen diese auf nachgemachte Artikel wie etwa Fake- Schminke herein. Gefälschte Kosmetika haben die Markenkleidung vom ersten Platz der Plagiat-Statistik verdrängt. Sie sind jedoch qualitativ meist minderwertiger als das Original und beinhalten oft unangenehme Inhaltsstoffe wie etwa Rattenkot in Hautcremes oder giftigen Chemikalien im Make-up. Mögliche Folgen für Fans können Ausschläge, Haut- und Augenreizungen und starkes Jucken sein. Bleibende Schäden lassen sich ebenfalls nicht ausschließen. Auch gefälschten Kleidungsstücke besitzen Gefährdungspotenzial: Viele Fake-Produkte enthalten hochdosierte Giftstoffe wie Blei und Schwermetalle, die Ausschläge und Hautkrankheiten bis hin zu schweren Erkrankungen wie Krebs verursachen können.

Konsumenten können Markenfälschungen im Internet erkennen

Verbraucher sind Fake-Angeboten aber nicht chancenlos ausgeliefert. Einige Kniffe helfen ihnen, gefälschte von echten Webshops zu unterscheiden. So stellt etwa der Preis einen guten Indikator dar, um gefälschte Produkte zu erkennen, auch wenn sich immer mehr Anbieter von Plagiaten im Internet den Preisen der Originalware annähern. Ist das Angebot aber zu schön, um wahr zu sein, ist es das meist auch nicht. Piratenseiten lassen sich oft schon an der URL erkennen. Denn Online-Betrüger nutzen gerne den Namen der Originalmarke mit einem unauffälligen oder häufigen Tippfehler im Domainnamen. Wer also im Internet nach einer bestimmten Marke sucht, sollte Link und Webseite auf Tippfehler und Buchstabendreher in der URL prüfen.

Auch wenn eine Website auf den ersten Blick sehr professionell wirkt, kann ein Fälscher oder unseriöser Anbieter dahinter stecken. Internetnutzer sollten sich deshalb das Impressum oder die Seite mit häufig gestellten Fragen (FAQ-Seite) anschauen. Diese pflegen Betrüger meist nicht sorgfältig oder diese Angaben und Informationen fehlen ganz. Auch die Rücknahmegarantie, beziehungsweise deren Fehlen, kann auf Fälscher-Seiten hinweisen. Legitime Webseiten informieren ihre Kunden über ein mögliches Rückgaberecht und wie dieses geregelt ist. Wenn ein bestellter Markenartikel nicht gefällt oder passt oder wenn die Ware beschädigt ist, muss der Käufer diesen zurückschicken können. Sind derartige Informationen nicht vorhanden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um eine betrügerische Seite handelt
Eine weitere Möglichkeit, sich über die Legitimität eines Online-Händlers zu informieren, sind Erfahrungsberichte anderer Kunden. Eine Suchanfrage mit "Shop+Betrug" sollte schnell wichtige Erkenntnisse bringen. Auch die Verschlüsslung von Daten kann auf Fälscher hinweisen, denn Betrüger machen sich in der Regel nicht die Mühe, die Daten ihrer Opfer zu schützen. Dies zeigt sich unter anderem auf der Bezahlseite. Werden dort Informationen unverschlüsselt übertragen, sollten Verbraucher lieber vom Kauf absehen. Dass es sich um eine unverschlüsselte Verbindung handelt können Laien daran erkennen, dass weiterhin "http://" anstatt des sicheren "https://" in der Adresszeile des Browsers steht.

Wer auf diese Dinge achtet, kann beruhigt im Internet einkaufen.

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ZUM AUTOR
Über Stefan Moritz
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Stefan Moritz ist Regional Directors DACH bei MarkMonitor. MarkMonitor ist der weltweit führende Anbieter für Online-Markenschutz und Teil des Bereichs Intellectual Property & Science von Thomson Reuters. MarkMonitor nutzt ein SaaS ...
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