Pressemitteilung, 12.06.2007 - 15:38 Uhr
Perspektive Mittelstand
Marie Theres Kroetz-Relin löst sich auf
(PM) , 12.06.2007 - Agitatorin der Hausfrauenrevolution sinniert über das (weibliche) SelbstbewusstseinBonn/Teneriffa – Marie Theres Kroetz-Relin www.marie-theres.com hat sich für den demnächst erscheinenden Newsletter der Hausfrauenrevolution www.hausfrauenrevolution.com ein ganz besonderes Thema ausgedacht: Es geht um das (weibliche) Selbstbewusstsein. Bedienen wir zunächst ein paar Klischees. Die Autorin scheint auf den ersten Blick sehr privilegiert zu sein. Sie ist die Tochter der verstorbenen Schauspielerin Maria Schell und des Regisseurs Veit Relin. Ihre ersten schauspielerischen Gehversuche waren glanzvoll und wurden mit der Goldenen Kamera für die beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Lange Jahre war sie mit dem bekannten Dramatiker und Schauspieler Franz-Xaver Kroetz verheiratet und hat drei Kinder. Heute ist sie eine sehr attraktive dreifache Mutter, erfolgreiche Buchautorin und Publizistin. Da kann doch von einem Mangel an Selbstbewusstsein keine Rede sein, oder? Manchmal treffen Klischees ins Schwarze, in diesem Fall aber sicher nicht. In dem überaus lesenswerten Artikel „Die Auf-lösung“ beschreibt Kroetz-Relin genau, plastisch und ehrlich, wie sie sich fühlt, wenn ihr Selbstbewusstsein „den Nullpunkt erreicht hat“. In ihrem Text nimmt sie das Wort „Hausfrauenrevolution“ auseinander und kommt zu folgenden Überlegungen. „Haus“: „Ja, mein Haus zerfällt, es hätte dringend eine Renovierung nötig. Aber mein handwerkliches Selbstbewusstsein, lässt zu wünschen übrig. Das Unwissen und die fehlende Praxis sitzen mir im Nacken. Selbst ist die Frau! - kann ich mir da so oft sagen, wie ich will. Von wegen! Was ein Mann kann, kann auch ich! Ja, ja. Aber mit Mann, der’s kann, wäre es eindeutig leichter“, schreibt sie. Die Tücken der Renovierung sind vielfältig: „Die Treppe muss renoviert werden. Ärmel hochkrempeln und Beton mischen... ist ja wie Teig anrühren. Klappt schon, wäre doch gelacht. Und -hopp- den Brei mit Schwung an die Wand gehauen und -platsch- mir direkt wieder ins Gesicht. Mist! Stundenlang beschäftige ich mich mit meiner Renovierungsarbeit. Aber nach Tränen, purer Verzweiflung, körperlicher Anstrengung, leichten bis mittelschweren Wutanfällen erreiche ich mein Ziel: der Brei hält. Sieht aber schauderhaft aus. Zeit und Aufwand stehen in keinem Verhältnis. Mein Selbstwertgefühl muss ich mit in die Mischung aus Sand, Beton und Wasser gerührt haben. Und jetzt klemmt es unter der Treppe! Einzementiert sind die ersten Erfahrungen einer Bauarbeiterin. Immerhin. Aber wo der Sinn? Sicher könnte ich mir Handwerker leisten. Aber die Handwerker leisten es sich, die Lady über den Tisch zu ziehen - Unwissenheit lässt sich leichter ausbeuten. Darum möchte ich es selber können. Ein weiter Weg bis zur Zufriedenheit.“ Und wie definiert die Autorin, die regelmäßig auch für Illustrierte zur Feder greift, das Wort „Frau“? „Mein weibliches Selbstbewusstsein kann unglaublich aktiv sein. Yeah! Meine Waffen kenne ich, setze sie gezielt ein, mein Charme und meine Power sind ein gutes Team, können überzeugen und manchmal sogar das Unmögliche möglich machen. Was ich erreichen will, das erreiche ich auch. Das steht gar nicht in Frage.“ Wer mit der charmanten Dame Kontakt hatte, glaubt ihr das sofort. Aber sofort kommt auch wieder eine Einschränkung. Ach ja, die Liebe. „Aber wenn ich liebe - oh, du meine Güte- was bin ich als Frau für ein Trottel! Schrecklich! Ich erkläre den Auserwählten zum Traumprinzen, setze ihn auf den Thron meiner Liebe und wähle mich zeitgleich ab. Na toll! In meinen Träumen tut dieser Mann alles für mich. Und ich kann alles mit ihm machen, alles umsetzen. Sind ja auch meine Träume! Madre mia, wenn ich liebe, denke ich mit den Eierstöcken, meine Hormone setzen den Weichspüler ein und mein Hirn schaltet sich aus. Aber kann man so blöd sein, im Anschluss, in der bitteren Realität, enttäuscht zu sein, wenn sich die Träume nicht freiwillig Wirklichkeit werden? Um der Liebe Willen vergesse ich mich selbst und zerfließe in Selbstmitleid, wenn meine Träume platzen wie Seifenblasen. Ungefähr so: ‚Ich will ja nur lieben und geliebt werden -huhuhu- ich tu doch nichts...’ Ja, du dumme Gans, mit deinem Bedürftigkeits-Geheule. Deine Wünsche musst du umsetzen, dazu brauchst du niemanden, außer dich selbst. Schätze deinen Wert, dann weißt du auch was du wert bist!“ Zum Schluss nimmt sich der weibliche Che Guevara auch noch die Revolution vor: „Oje, jetzt ist mit der Frau auch noch Ihre Gefolgschaft abgestürzt! Seit fünf Jahren kämpfe ich FÜR Frauen. Seit fünf Jahren arbeite ich MIT Frauen. Ich hab ja einige Erfahrungen gemacht, mit einzelnen Individuen namens Frau, durchaus Positive. Erfolgreiche. Aber von wegen: Zusammenhalten um zu verändern. Klappt nicht. Reine Utopie. Macht den Weibern zuviel Arbeit. Masse Frau kämpft gegen ihr eigenes Geschlecht- und sich selbst. Würde ich heute zu einem Streik oder einer Demo aufrufen, ich wäre froh, wenn sich wenigstens fünf meiner Mitstreiterinnen einfinden würden.“ Kroetz-Relins Text beinhaltet noch viel mehr und kann an dieser Stelle nur angerissen werden. Wer Spaß hat an spritzigen Formulierungen, originellen Ideen, weiblicher Lebenslust und Larmoyanz, sollte den beiden Häusern Hausfrauenrevolution www.hausfrauenrevoltion.com und dem Privathäuschen www.marie-theres.com hin und wieder einen virtuellen Besuch abstatten. Wer bei der „Renovierung“ helfen will, ist sicher immer herzlich gern eingeladen.