Fachartikel, 26.02.2008
Perspektive Mittelstand
Management-Test
11 Fragen zum Thema „Briefing“
Briefings gehören im Management zum Alltag. Fortlaufend gilt es Aufgabenstellungen zu delegieren, über den aktuellen Status laufende Vorgänge zu informieren oder auch Ideen sowie Konzepte in Kurzform darzustellen. Um ein professionelles und effizientes Briefing sicherzustellen, sind jedoch einige Punkte zu beachten. Ein kurzer Multiple-Choice-Test ermöglicht Ihnen festzustellen, ob Sie für Briefings fit sind.
1. Frage: Was versteht man unter einem Briefing in Marketing und Kommunikation?

  • Antwort A: Eine verbindliche Arbeitsanweisung, die möglichst exakt umzusetzen ist.
  • Antwort B: Eine klar umrissene Planungsaufgabe mit ihren maßgeblichen Rahmen-bedingungen.
  • Antwort C: Eine umfassende Sammlung aller für eine Aufgabe relevanten Daten und Fakten.

2. Frage: Ihr Unternehmen braucht ein Werbe-/PR-Konzept, das ganz neue Impulse setzt. Wen briefen Sie?

  • Antwort A: Ein Team von motivierten und kompetenten Mitarbeitern aus Ihrem Haus.
  • Antwort B: Eine Agentur, mit der Sie schon lange arbeiten und die Ihre Branche bestens kennt.
  • Antwort C: Mehrere Agenturen, die Sie in einer Ausschreibung zum Wettbewerb einladen.

3. Frage: Welchen Seitenumfang hat ein schriftliches Briefing für ein strategisches Konzept im Idealfall?

  • Antwort A: 1 bis 5 Seiten — kurz und bündig.
  • Antwort B: 5 bis 10 Seiten — detailliert, aber übersichtlich.
  • Antwort C: 10 bis 20 Seiten — so gründlich wie möglich.

4. Frage: Wie umfangreich sollte ein gutes Kreativbriefing zum Beispiel für eine Anzeigengestaltung sein?

  • Antwort A: Unter 1 Seite — passt sozusagen „auf einen Bierdeckel“.
  • Antwort B: 1 bis 2 Seiten — konzentriert sich auf die maßgeblichen Vorgaben.
  • Antwort C: 3 bis 5 Seiten — gibt ein differenziertes Bild von Situation und Aufgabe wieder.

5. Frage: Oft wird das schriftliche Briefing mit einem Gespräch kombiniert. Welche Reihenfolge ist optimal?

  • Antwort A: Zuerst das Briefingpapier und einige Tage später folgt das Briefinggespräch.
  • Antwort B: Das Briefingpapier wird gleich zu Beginn des Briefinggesprächs am Tisch verteilt.
  • Antwort C: Nach dem Gespräch werden die Resultate in einem Briefingpapier zusammengefasst.

6. Frage: Wer sollte von seiten des zu briefenden Auftragnehmers am Briefinggesprächteilnehmen?

  • Antwort A: Ein kleines Team — zum Beispiel der Berater zusammen mit einem strategischenPlaner.
  • Antwort B: Das komplette Team — alle am Projekt direkt beteiligten Mitarbeiter.
  • Antwort C: Möglichst nur eine Person — zum Beispiel der verantwortliche Berater oder Projektleiter.

7. Frage: Was ist es zu bewerten, wenn der zu briefende Partner das Gespräch per Rekorder aufnimmt?

  • Antwort A: Bedenklich, da der Briefende in der Lage kaum offen und ungeschminkt antwortet.
  • Antwort B: Nützlich, weil so der O-Ton dokumentiert ist und keine Infos verloren gehen.
  • Antwort C: Kompliziert, weil es oft Aufnahmeprobleme und viel Arbeit mit der Auswertung gibt.

8. Frage: Ist es sinnvoll, im Wettbewerb alle Agenturen gemeinsam zu einem Briefinggesprächeinzuladen?

  • Antwort A: Ja, das spart Zeit und garantiert allen Mitbewerbern den gleichen Infostand.
  • Antwort B: Nein, weil die Agenturen sich kennenlernen und sich untereinander absprechen könnten.
  • Antwort C: Nein, da vor den Ohren der Konkurrenz nur defensiv und oberflächlich gefragt wird.

9. Frage: Wie reagieren Sie als Briefender im Gespräch auf die Frage nach dem geplanten Budget?

  • Antwort A: Sie machen keine Angaben, um Ihre Briefingpartner nicht einzuengen.
  • Antwort B: Sie machen klar, dass der günstigste Anbieter die besten Chancen hat.
  • Antwort C: Sie nennen ein konkretes Etatvolumen als Orientierungsrahmen.

10. Frage: Wie sagt man, wenn Sie als Briefender in der Umsetzung die entstehenden Ideen begutachten?

  • Antwort A: Schulterblick.
  • Antwort B: Rebriefing.
  • Antwort C: Update-Briefing.

11. Frage: Das Briefing hat verschiedene Spielarten. Was verstehen Sie unter einem Debriefing?

  • Antwort A: Einen Termin, zu dem der Gebriefte sein Verständnis der Aufgabenstellung reflektiert.
  • Antwort B: Die Nachbesprechung zum Abschluss des gesamten Projekts.
  • Antwort C: Ein nachsteuernder Briefingschritt, sobald sich Aufgabe oder Rahmen ändern.

Die richtigen Antworten

  • 1. Frage - Antwort B: Ein professionelles Briefing definiert die Aufgabe und vermittelt die maßgeblichen Rahmenbedingungen, lässt dabei aber konzeptionellen Gestaltungsspielraum.
  • 2. Frage - Antwort C: Sollen tatsächlich völlig neue und ungewöhnliche Impulse gesetzt werden, empfiehlt sich ein fairer Wettbewerb mit vorher sorgfältig ausgewählten Agenturen.
  • 3. Frage – Antwort A: Der Begriff „Briefing“ kommt von „kurz“. Die wichtigen Koordinaten der Aufgabe werden kurz und aussagekräftig formuliert. Ausführliche Hintergrundinfos stehen im Anhang.
  • 4. Frage – Antwort B: Kreative schwärmen zwar vom Bierdeckel-Briefing. In der Realität reicht der Deckel aber nie aus. Vernünftig sind 1 – 2 Seiten mit einer hochkonzentrierten Aufgabenstellung.
  • 5. Frage – Antwort A: Der zu briefende Partner muss im Gespräch „viel Honig saugen“. Deshalb bereitet er sich sorgfältig vor. Dazu braucht er vorher ein schriftliches Briefing und genügend Zeit.
  • 6. Frage – Antwort A: Ein kleiner Kreis ist ideal, man kommt sich so näher. Aber es sollte kein Solo sein. Im kleinen Team kann man das Gespräch besser lenken und gezielter (hinter)fragen.
  • 7. Frage – Antwort A: Der Briefende muss unbedingt einen Draht zum Partner aufbauen und „aus dem Nähkästchen plaudern“. Das läuft in der Regel nicht, wenn jedes Wort aufgezeichnet wird.
  • 8. Frage – Antwort C: Einzelbriefings sind dringend zu empfehlen. Denn der Fragerunde im Kollektiv fehlt meist der Tiefgang. In der Folge kann es zu Qualitätsproblemen in der Umsetzung kommen.
  • 9. Frage – Antwort C: Ein Kommunikationskonzept muss mit 30.000 Euro völlig anders angelegt werden als mit 300.000 Euro Etat. Deshalb muss klar sein, wie viel Geld zur Verfügung steht.
  • 10. Frage – Antwort A: Wenn der Auftraggeber sich den Zwischenstand der Ideen zeigen lässt und seinen Kommentar dazu abgibt, spricht man von einem Schulterblick.
  • 11. Frage – Antwort B: Das Debriefing ist die gemeinsame Manöverkritik aller Beteiligten zum Abschluss des Projekts. Erfolge und Fehler werden fixiert und diskutiert.

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Professionelles Briefing - Marketing und Kommunikation mit Substanz - Damit aus Aufgaben schlagkräftige Konzepte werden
von Klaus Schmidbauer

Dieses Buch wendet sich an Neueinsteiger, Gelegenheitstäter und Profis in Sachen Briefing und Konzeption. Sie alle bekommen eine handfeste, praxistaugliche Gebrauchsanweisung, die Schritt für Schritt durch die gesamte Briefingarbeit führt.

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