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MVNO: Virtueller Mobilfunk für Discountgeschäft nicht attraktiv

(PM) , 22.08.2007 - Marktchancen für branchenfremde Unternehmen

Von Silke Landwehr

Wien - Mobile und virtuelle Netzwerkbetreiber (MVNO) – also Anbieter, die über kein eigenes Mobilfunknetz verfügen – haben zwar mit ihrem Auftauchen vor einigen Jahren einigermaßen Staub aufgewirbelt, können aber laut einer Roland Berger-Studie ihr Potenzial in Österreich bei weitem nicht ausschöpfen. „Grund dafür ist der aggressive Preiskampf der ‚normalen’ Anbieter, der die Preise drückt und einen Markteintritt für weitere MVNO derzeit ziemlich unattraktiv macht“, berichtet das österreichische Fachmagazin Computerwelt www.computerwelt.at. Der erreichbare Marktanteil für virtuelle Netzbetreiber liege bei 20 bis 25 Prozent.

Grundsätzlich könnten MVNO-Anbieter allerdings Nischen besetzen, die etablierte Unternehmen nicht nutzen. Nach Einschätzung des deutschen Eco-Verbandes www.eco.de schwindet die Dominanz der klassischen Netzbetreiber, die bislang die gesamte Wertschöpfungskette im Mobilfunk abdeckten. „Die alten Konzepte haben keine Chance mehr. Niemand glaubt mehr an die alten Portalstrategien oder dass sich mit der Finanzierung teurer Features auf dem Handy die Nutzung bestimmter Dienste schneller vorantreiben lässt“, sagt Bettina Horster, Leiterin des Arbeitskreises M-Commerce bei Eco.

Services, mit denen hohe Preise erzielt werden können, würden sich nicht durchsetzen. Das gilt für MMS, Fotoübertragung, Videotelefonie oder Musikdownload. Zukunftschancen räumt auch Christian Kühl, Vertriebsvorstand des Abrechnungsdienstleisters acoreus www.acoreus.de den serviceorientierten MVNO-Anbietern ein, die sich nicht über den Preis differenzieren, sondern über die angebotenen Inhalte und Dienste. „Dadurch steigt zwar die Komplexität, aber es ist für große Marken interessant, die mit ihrem Kundenstamm Nischenmärkte besetzen und ihre Marke stärken wollen, wie Medienunternehmen, Energieversorger, Versicherungen oder große Wohnungsbaugesellschaften“, so der Ausblick von Kühl.

Für MVNO sind nach dem Bericht der Computerwelt vor allem Märkte wie Ungarn, Tschechien oder Polen attraktiv: „Nicht so weit entwickelt sind die südosteuropäischen Märkte wie Rumänien, Bulgarien oder Serbien. In Rumänien kratzt die Mobilfunkpenetration gerade an der 70-Prozent-Marke“.

Einen eigenen Weg gehe der amerikanische Anbieter Sonopia www.sonopia.com: „Der Geschäftsidee des vor zwei Jahren gegründeten Unternehmens liegt zugrunde, dass jeder Bürger, egal ob gewerblich oder privat, als MVNO am Markt auftreten kann. Und das innerhalb weniger Minuten. Reich wird man damit allerdings nicht, nur fünf Prozent des Umsatzes bleiben in der eigenen Tasche. Alles, was der künftige AT&T-Konkurrent tun muss, ist, sich einen passenden Namen für den Anbieter zu überlegen sowie die Konditionen für Telefonate festzusetzen. Um die Abrechnung, Verwaltung und Kundenbetreuung kümmert sich Sonopia. Innerhalb der kommenden zwei Jahre sollen auf diese Weise rund 10.000 Anbieter gewonnen werden. Analysten erwarten, dass in wenigen Jahren mehr als zehn Millionen US-Bürger über einen solchen Anbieter kommunizieren werden. Grund dafür sei die engere Verbundenheit mit den kleinen zielgruppenorientierten Anbietern, da sich manche Mobilfunknutzer bei Massenmarken nicht zu Hause fühlen und die Identität einer kleinen Gruppe suchen“, so die Computerwelt.
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