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Pressemitteilung

Deutsche Landwirte fürchten sich vor Bürokratiewahn

(PM) , 06.05.2008 - Kontrollanforderungen und behördliche Verfahren nehmen viel Zeit in Anspruch

Lüdinghausen, 6. Mai 2008. Die deutsche Landwirtschaft versinkt im Bürokratiechaos. Dies befürchten 96 Prozent der Landwirte, wie das weltweit führende Agrarmarktforschungsinstitut Kleffmann Group in einer repräsentativen Umfrage aktuell ermittelte.

Schätzungsweise 20 Prozent der Arbeitszeit verbringen die Landwirte mittlerweile im Büro – Zeit, die die meisten für die reguläre Arbeit auf dem Feld und im Stall dringend benötigen.

Die Ursachen sind vielfältig: überzogene Kontrollanforderungen, komplexe behördliche Verfahren und endlose Informations- und Mitteilungspflichten gehören zum täglichen Geschäft der Landwirte. So ist beispielsweise die medizinische Versorgung von Vieh mit viel Schreibtischarbeit verbunden. Für jegliche medikamentöse Behandlung kranker Tiere muss ein Tierarzt vor Ort konsultiert werden, um Medikamentenmissbrauch vorzubeugen. Neben den Anwendungs- und Abgabebelegen für Arzneimittel, die vom Tierarzt ausgefüllt werden, müssen diese zusätzlich vom Landwirt in das Bestandsbuch eingetragen werden. So wird die Behandlung eines Krankheitsfalls mit bis zu sechs unterschiedlichen Belegen dokumentiert. Aber auch das eingekaufte Futter wird minutiös in Listen eingetragen und wenn ein Tier den Betrieb verlässt – etwa für einen Wettbewerb – muss dies aufwändig ab- und wieder angemeldet werden.

Zudem sorgt die Steuer auf Biokraftstoffe für Unmut. Zwar sind die Landwirte davon befreit, jedoch müssen sie die Abgabe erst abführen und die Rückzahlung im zweiten Schritt umständlich beantragen. Erstattet wird sie dann meist ein bis eineinhalb Jahre später.

Problematisch war bis vor kurzem auch der Anbau nachwachsender Rohstoffe auf Stilllegungsflächen – das heißt auf Flächen, auf denen zwecks Vermeidung einer Überproduktion nicht für den Lebensmittelkreislauf produziert werden durfte. Hier musste genau nachgewiesen werden, dass die dort wachsenden Pflanzen tatsächlich nicht als Lebensmittelrohstoffe verkauft werden.
Im vergangenen Jahr wurde die Flächenstilllegung für die Ernte 2008 von den EU-Agrarministern ausgesetzt: Das Antragsverfahren für die Betriebsprämie wird dadurch für die Landwirte jedoch nicht weniger kompliziert, da beispielsweise die Aktivierung der Zahlungsansprüche „Stilllegung“ für 2009 bereits in diesem Jahr beantragt werden muss.

Über die Kleffmann Group
Die Kleffmann Group mit Stammsitz im westfälischen Lüdinghausen ist das weltweit führende Marktforschungsinstitut für den Agrarsektor. Das Unternehmen wurde 1990 gegründet und beschäftigt über 250 Mitarbeiter in 18 Ländern, davon 50 in Deutschland. Jedes Jahr werden von rund 2.000 Experten weltweit mehr als 300.000 Interviews erhoben – face-to-face und telefonisch. In 2007 generierte das Unternehmen einen Umsatz von circa 15 Mio. Euro. Die Kleffmann Group ist in die drei Geschäftsbereiche „AMIS“ (Agricultural Marketing Information System), „Marketing Services“ und „Business Solutions“ gegliedert. Weitere Informationen finden Sie unter www.kleffmann.com.

Pressekontakt
Public Affairs PR Agentur GmbH ⋅ Andrea Günther
Spichernhöfe ⋅ Kamekestr. 21 ⋅ 50672 Köln ⋅ Telefon 0221/ 95 14 41-12
Fax 0221/95 14 41-50 ⋅ E-Mail Andrea.Guenther@public-affairs.de
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