Pressemitteilung, 07.02.2012 - 11:42 Uhr
Perspektive Mittelstand
Kurzfristdenken und "gesellschaftliches Burnout-Syndrom": Ist die Menschheit überfordert?
Auf den 6. Eltviller Zukunftstagen der FutureManagementGroup AG diskutieren Zukunftsmanager und Unternehmensvertreter Strategien zur Stärkung langfristigen Denkens und Handelns.
(PM) Eltville, 07.02.2012 - "Die zentrale Herausforderung, vor der die Menschheit steht, ist neben der Bevölkerungsexplosion die Tatsache, dass sie mit dem Tempo ihrer eigenen Entwicklung nicht mehr schritthalten kann." So lautete die zentrale These des Vortrags von Prof. Dr. Franz Josef Radermacher, Professor für Informatik an der Universität Ulm und Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung sowie ein renommierter Experte für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen, auf den 6. Eltviller Zukunftstagen, zu denen am 27. und 28. Januar Dr. Pero Micic nach Eltville eingeladen hatte. Das Mitglied des "Club of Rome" entwickelte in seinem überaus informierten wie kurzweiligen Vortrag drei Szenarien von der Zukunft, die die Menschheit erwarten könne. Das Risiko eines "völligen ökologisch-sozialen Kollaps" liegt seiner Ansicht nach bei 15 Prozent, die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit alle Probleme lösen könne, bei 35 Prozent. Am wahrscheinlichsten sei aber die "Brasilianisierung" der Welt, die durch das globale Wegbrechen des gesellschaftlichen Mittelstandes sowie der mittelreichen Staaten gekennzeichnet sei.Die aktuellen globalen Probleme seien nach Ansicht von Radermacher fast alle politischer Natur: "Wir haben es nicht mit technologischen Herausforderungen zu tun, die wir nicht meistern könnten. Aber es ist die weltweit fehlende Bereitschaft und Fähigkeit zum langfristigen Denken, die uns daran hindert, entsprechend zu handeln. Uns fehlt es nicht an technologischen, sondern an sozialen, rechtlichen und politischen Innovationen", stellte er angesichts der aktuellen wie langfristigen globalen Problemlagen fest. Was die heutige Situation so bedrohlich mache, ist nach seiner Auffassung "das Geschwindigkeitsproblem: Wenn wir nicht grundlegend umsteuern, droht uns in 40 Jahren der Kollaps. Wir müssen also von Kurzfrist- auf Langfristdenken umstellen, auch wenn es schwierig ist – und das auch noch möglichst schnell!"Radermacher schlug mit seinem global ausgerichteten Vortrag die Brücke zum Kurzfristdenken auf unternehmerischer wie auch persönlicher Ebene, das bis dahin die Konferenz thematisch geprägt hatte. Dr. Pero Micic, Vorstand der FutureManagement Group AG, hatte zuvor die "Kurzfrist-Falle" beschrieben, in die nahezu jeder Unternehmer und auch Privatmensch immer wieder hineintappe. Um dieser Falle zu entgehen, sei es notwendig, "unserem von Natur aus kurzfristig orientierten und von Emotionen geleiteten Gehirn etwas entgegenzusetzen. Neben dem gelernten 'Ich-will-Denken' unseres Gegenwarts-Ichs müssen wir einen 'Ich-sollte-Ansatz', also ein Zukunfts-Ich entgegenstellen".Wie dies erreicht werden könnte, führte Prof. Dr. Hugo M. Kehr von der TU München in seinem Vortrag aus. Der Psychologe und Autor des Buches "Authentisches Selbstmanagement" erläuterte die neuesten Erkenntnisse aus der Motivations- und Willenspsychologie, wie das Kurzfristdenken durch das Training von Motivation und Wille weitgehend überwunden werden könne. Der eigene Wille müsse "wie ein Muskel" verstanden werden, der zwar enorme Kräfte freisetzen könne, aber dennoch begrenzt sei und durch gezielte Abstimmung mit dem "Bauchgefühl" gestärkt werden müsse. Zudem betonte Kehr die Bedeutung von konkreten unternehmerischen wie persönlichen Visionen, die zusätzlich motivierende Kräfte zu mobilisieren imstande seien, da sie auch auf das Unterbewusste wirkten.Neben inspirierenden Vorträgen setzten sich die Teilnehmer der 6. Eltviller Zukunftstage auch mit den eigenen Schwachpunkten in Bezug auf zu kurzfristig orientiertes Denken und Handeln auseinander. Unter dem Motto "Zukunft zum Tauschen" wurden Erfahrungen und Tipps zur Überwindung des Kurzfristdenkens aus, bevor es am zweiten Konferenztag an die Entwicklung eigener Zukunftsmanagement-Systeme ging. Hierbei sowie bei der Früherkennung attraktiver Zukunftsmärkte boten die Zukunftsmanager der FutureManagement Group AG den zahlreichen Teilnehmern aus mittelständigen wie aus Großunternehmen Einblicke in ihre Expertise bei der Nutzung von Methoden und Erkenntnissen der Zukunftsforschung für die eigene Unternehmensplanung."Von zentraler Bedeutung für ein erfolgreiches Zukunftsmanagement ist es zu erkennen, dass der natürlichen Tendenz zum Kurzfristdenken langfristiges und nachhaltiges Nachdenken über die Zukunft entgegengesetzt werden kann", betonte der Zukunftsmanager Dr. Pero Micic am Rande der Konferenz die Bedeutung der bewussten gedanklichen Herauslösung aus dem geschäftlichen Alltag. "Denn obwohl unser Gehirn seit Jahrmillionen auf kurzfristige Belohnung ausgerichtet ist, können wir uns umpolen." Er verwies dabei auf den regelmäßig trainierenden Jogger: "Läufer haben sich so konditioniert, dass bei ihnen gerade das Überwinden des inneren Schweinehundes zu einer Ausschüttung des 'Glücksstoffes' Dopamin führt. Unsere Emotionen vollständig zu ignorieren, wäre ungesund. Wir müssen sie hinnehmen, um ihnen gezielt etwas entgegenzusetzen."


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Die FutureManagementGroup AG, gegründet 1991, ist das führende Unternehmen für Beratung und Service für Zukunftsmanagement. Das Team von Experten für Zukunftsmärkte, Vision, Strategie, Führung und Innovation gilt als der europäische Pionier mit der größten Erfahrung im Zukunftsmanagement. Die FMG arbeitet für die Top-Führungskräfte mittelständischer und großer Unternehmen. Als international tätige Expertengruppe baut die FMG mit ihrem "Eltviller Modell" und vielfältigen Methoden und Werkzeugen des Zukunftsmanagements eine methodische Brücke von der Führungspraxis in die Zukunftsforschung und wieder zurück in die Praxis. So wird die seriöse Zukunftsforschung zur Quelle der Inspiration und Orientierung.