Pressemitteilung, 26.03.2008 - 12:35 Uhr
Perspektive Mittelstand
Interview mit Computec-Boss, Johannes Sevket Gözalan, zum geplanten Computerspiele-Verbot
(PM) , 26.03.2008 - Die Debatte um PC-Spiele als mögliche Ursache von Gewalt hat durch den neuen Gesetzentwurf der Bundesregierung wieder an Brisanz gewonnen: Im Dezember letzten Jahres wurde vorgeschlagen, Computer- und Videospiele mit „besonders realistischen und grausamen Gewaltdarstellungen“ grundsätzlich als schwer jugendgefährdende Medien kraft Gesetz pauschal zu indizieren. Das entspricht nahezu einer Zensur von Inhalten, die bereits heute ausschließlich für Erwachsene bestimmt sind.Vor diesem Hintergrund rief Computec Media bereits im Februar 2007 die Online-Initiative www.gamingisnotacrime.de ins Leben. Um dieser interaktiven Imagekampagne für PC- und Videospiele noch mehr Nachdruck zu verleihen, hat Computec Media hausinterne Experten zum Thema Computerspiele-Verbot und „Killerspiel“-Debatte befragt. Computec-Boss Johannes Sevket Gözalan hat ein eindeutiges Statement abgegeben. • Stellen Sie sich doch bitte kurz selbst vor.Mein Name ist Johannes Sevket Gözalan, ich bin 48 Jahre alt und habe die Freude, den Verlag Computec Media führen zu dürfen.• Seit wann spielen Sie Computerspiele und welches sind Ihre Lieblingsspiele bzw. -genres?Um ehrlich zu sein: Ich spiele sehr wenig. Ich habe angefangen mit Tetris, Ping-Pong und Autorennen, später habe ich mich auch einmal an World of Warcraft versucht. Von den Systemen her spiele ich Wii und Playstation und versuche mich mehr in den Casual-Games. Bei Shootern habe ich mich eher dumm angestellt und war immer gleich wieder tot.Jetzt ein paar Fragen zur aktuellen Diskussion über „Killerspiele“ und das von der Bundesregierung geplante Computerspiele-Verbot:• Was sagen Sie zu der Befürchtung, dass Gamer, die viele Gewaltspiele spielen, die virtuelle Gewalt in reale „umwandeln“ könnten? Das ist eine Frage, die man schwer beantworten kann. Die Aussage stimmt nicht und stimmt doch teilweise, denn Gewalt beginnt immer im Kopf.• Was halten Sie davon, dass die Bundesregierung plant, Computerspiele mit „besonders gewalthaltigen Szenen“ automatisch für Jugendliche zu verbieten?Ja, wir müssen die Jugend schützen, aber wir dürfen uns nicht hinter der Gesetzgebung verstecken und die Freiheit der Menschen noch weiter einschränken. Früher habe ich auch Cowboy und Indianer gespielt und die Leute mit dem Holzgewehr erschossen und heute spielt man eben Shooter-Spiele. Es kann nicht die Lösung sein, Produkte zu verbieten, die Kreativität als Basis haben und eher noch dabei helfen, Dampf abzulassen.• Welches ist Ihrer Meinung nach ein besserer Weg, einen angemessenen Jugendschutz bei Computerspielen zu erzielen?Ich denke nicht, dass ein besserer Schutz möglich wäre, ohne dadurch die kreative Freiheit im Kopf zu beschränken. Ich würde nichts ändern und sehe auch nicht, dass die Eltern eine größere Verantwortung übernehmen sollten, außer dass sie vielleicht selbst mal Computerspiele spielen müssten.Und jeder Politiker, der zum Thema Computerspiele etwas zu sagen hat, sollte nachweisen, dass er überhaupt schon einmal gespielt hat.• Gibt es aus Ihrer Expertensicht noch einen spezifischen Aspekt in der „Killerspiel-Debatte“, den Sie uns heute nähern erläutern wollen?Der Begriff Killerspiel ist der Killer schlechthin. Es ist kein Begriff, der aufrecht erhalten werden darf und soll. Es gibt kein Killerspiel. Das Wort ist aus dem Begriff der Killerapplikation entstanden. Es geht nicht ums Killen, es geht um Shooter-Spiele und darum, zu siegen. Und zum Abschluss noch zwei kurze Fragen:• Was möchten Sie allen Gamern noch mit auf den Weg geben?Seid vielleicht nicht ganz so elitär, denn nicht nur der, der 30 Stunden in der Woche spielt, ist ein Gamer. Ihr solltet euch solidarisieren, nicht verstecken. Kommt euch auch nicht dumm vor, wenn ihr nur Gelegenheitsspieler seid. Gaming ist ein Oberbegriff wie z. B. Fernsehen schauen und ins Kino gehen. Stellt euch vor, jemand würde versuchen, alle Abenteuerfilme zu verbieten. Und Gaming ist Abenteuer und Abenteuer ist Inspiration und hält wach und davon profitiert jeder. Deshalb sollten sich Gamer und alle Spiele-Interessierten besser engagieren und aktiver für ihr Hobby einstehen.• Damit sich die Gamer auch ein Bild von Ihnen machen können: Wie lautet Ihr Nick auf www.gamingisnotacrime.de? Mein Nick auf Gaming is not a Crime lautet: JSG-X.Das vollständige Interview ist online auf der Video-Plattform YouTube, unter dem Link de.youtube.com/user/Gaminginac. Dort sind auch weitere Interviews der Computec-Experten abzurufen.Das in Fürth ansässige Medienunternehmen Computec Media erreicht mit seinen Magazinen, digitalen Medien (DVD) und Online-Portalen rund um die Welt des Electronic Entertainment jeden Monat ein Millionenpublikum. Computec Media bietet seinen Lesern und Nutzern kompetente Informationen zu den Themenkomplexen Digital Lifestyle, PC- und Videospiele, Hardware, Software, Kino/DVD und Kids. Die Gesellschaft beschäftigt derzeit rund 180 Mitarbeiter. Die Computec Media AG ist eine Konzerngesellschaft der Marquard Media AG, Zug/Schweiz. Verleger ist Jürg Marquard.Bei Rückfragen zu dieser Meldung wenden Sie sich bitte an: Christina Seifferth, Public Relations, Computec Media AGE-Mail: christina.seifferth@computec.de– Telefon: 0911/28 72-124