News, 23.08.2005
Perspektive Mittelstand
E-Commerce und E-Business
Internetauftritte oft noch mangelhaft
Obwohl das Internet aus dem Geschäftsalltag der meisten Unternehmen nicht mehr wegzudenken ist, gibt es hier nach wie vor noch erhebliche Defizite.
Nach einer jetzt veröffentlichten Studie des Bundeswirtschaftministeriums nutzen vor allem kleine Betriebe das Internet nur sehr unzureichend, obwohl auch diese von den Möglichkeiten des E-Commerce profitieren könnten. Vor allem das fehlende Know-how in den Unternehmen wird als Ursache für diese Defizite ausgemacht.

Nach wie vor gibt es erhebliche Unterschiede zwischen großen und kleinen Unternehmen im Hinblick auf die Internetnutzung. So kommt eine neue Studie des Bundeswirtschaftsministeriums (http://www.bmwa.bund.de) zu dem Ergebnis, dass nur 45 Prozent der Unternehmen mit weniger als neun Mitarbeitern eine eigene Homepage im Web besitzen, bei den größeren Betrieben sind es dagegen rund doppelt so viele. Dabei wird in den meisten Fällen nicht bewusst auf die Webpräsentation verzichtet. Eher ist es eine Folge mangelnden Fachwissens in diesem Bereich.

Doch nicht nur mit dem Verzicht auf die eigene Website vergeben viele kleine Unternehmen die sich bietenden Chancen im Internet, auch die bestehenden Internetauftritte seien oftmals unzureichend oder sogar kontraproduktiv, kommentiert Guido Zarkrzewski vom Beratungs- und Informationszentrum Elektronischer Geschäftsverkehr Hessen (BIEG) die Ergebnisse der Studie. So verzichteten viele Unternehmen auf die Nutzung des Internet als Vertriebskanal und beschränken ihren Webauftritt auf eine „elektronische Visitenkarte“. Doch selbst mit einem einfachen Webauftritt werde oftmals der angestrebte Werbezweck verfehlt, denn ein schlecht konzipiertes und unzureichend umgesetztes Webangebot sei oftmals sogar kontraproduktiv.

Der Berater vom BIEG (http://www.bieg-hessen.de) empfiehlt den kleineren Unternehmen daher, den Internetauftritt möglichst von professionellen Webdesignern oder Agenturen erstellen zu lassen, um eine derartige Anti-Werbung zu verhindern. Dabei rät der Experte von allzu viel Schnickschnack ab und empfiehlt stattdessen, sich weitgehend auf nützliche Informationen zu beschränken. Weitere Fehlerquellen seien etwa zu lange Fließtexte, zu viele und zu große Bilder oder unübersichtliche Strukturen des Webangebots. Mit dem Angebot sollte möglichst ein konkreter Mehrwert geboten werden, etwa indem zusätzliche Kontaktmöglichkeiten oder spezielle Service-Angebote eröffnet werden.

Als Kostenrahmen für die Realisierung eines Internetauftritts für kleinere Unternehmen nennt Zarkrzewski einen Betrag in der Größenordnung zwischen 1.500 und 4.000 EUR. Diese Ausgaben könnten sich schnell wieder amortisieren, indem neue Kunden gewonnen werden können. Schlecht gemachte Webauftritte seien dagegen oftmals kontraproduktiv und wirkten eher abschreckend.
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