(PM) , 19.07.2007 - Ausgerechnet im "Land der Ideen" droht Unternehmen das Geld für Forschung und Entwicklung auszugehen. Zwar weist Deutschland im internationalen Vergleich immer noch eine hohe Innovationskraft und technologische Leistungsfähigkeit auf, jedoch täuscht der erste Blick. Neben der zunehmenden weltweiten Konkurrenz, verliert Deutschland verstärkt Weltmarktanteile beim Handel mit FuE-intensiven Gütern - ganz zu schweigen von den Defiziten im Bildungssystem. Um aber weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, bedarf es langfristig einer Verstärkung der Innovationsaktivitäten. Diese müssen aber auch finanziert werden, was vor allem für den innovativen deutschen Mittelstand eine Problematik darstellt. So ermittelte die KfW-Bankgruppe in einer Studie aus dem Jahr 2006, dass der Mangel an Finanzierungsquellen eines der Haupthindernisse für eine geringe Innovationstätigkeit, vor allem bei kleineren und mittleren Unternehmen darstellt. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Verbesserung des Zugangs zu Kapital maßgeblich dazu beitragen kann, innovative Potentiale stärker zu nutzen und den Entwicklungsprozess bzw. die Markteinführung von Produkten beschleunigen kann.

Neben dem klassischen Bankkredit, Private Equity und anderen Alternativen bietet sich für Unternehmen neuerdings die Möglichkeit, mittels ihrer immateriellen Vermögenswerte Investitionen gezielt zu finanzieren und dennoch diese gleichzeitig weiter zu nutzen. Das Stichwort dazu lautet: "Sale-and-Lease-back" von Patenten, welches vielen KMU bislang wenig bekannt ist. Ähnlich wie bei Immobilien wird dabei der Vermögenswert, d.h. das Patent(portfolio), an eine hierzu geschaffene Zweckgesellschaft veräußert. Um es aber weiter zu nutzen, least das Unternehmen es gleichzeitig wieder zurück und zahlt dafür Gebühren. Aus diese Weise können stille Reserven flüssig gemacht und notwendige Investitionen oder ein Liquiditätsengpass überbrückt werden. "Sale-and-Lease-back"-Konstruktion auf Basis des Patentportfolios stärken folglich die Eigenkapitaldecke des Unternehmens, was sich wiederum positiv auf das Rating am Kapitalmarkt auswirkt (Stichwort: Basel II). Neben dem besseren Zugang zu klassischen Bankkrediten erschließt sich über das IP-Leasing folglich eine zusätzliche Finanzierungsquelle für innovative KMU.

In der Praxis ist zu bedenken, dass bei allen Finanzierungsformen zunächst eine objektive Bewertung der Patente notwendig ist. Hierzu werden allgemein die klassischen Ansätze herangezogen, die sich bei der Bewertung anderer Vermögengestände bereits seit Jahrzehnten etabliert haben: Kosten-, Einkommens- und Marktwert-Verfahren (und Kombinationen). In der Praxis bietet die IPB als eine der wenigen Dienstleister alle drei Methoden der Bewertung an, wobei sich der Einkommens- und Marktwertansatz für solche Fragestellungen als zielführend erwiesen haben.