Pressemitteilung, 09.01.2009 - 16:36 Uhr
Perspektive Mittelstand
Ins warme Wasser springen! - Wie sich Lehramtsabsolventen auf ihr Referendariat vorbereiten können
(PM) , 09.01.2009 - In wenigen Wochen beginnt das zweite Schulhalbjahr und einmal mehr tritt dabei Berlins Bildungsmisere offen zu Tage. Die aktuellen PISA-, Iglu- und Timss-Studien belegen, wie sehr die Schüler in der Stadt durch nachhaltige Förderung ihren Bildungsrückstand aufholen müssen. Dafür wäre es nötig, Schulklassen zu verkleinern und neue Lehrer einzustellen. Das Problem dabei ist: Das Land Berlin gibt nicht genug Geld aus, um ausreichend Referendare für das Lehramt auszubilden, aus denen der Lehrernachwuchs hervorgehen könnte.Die Bescheide der Senatsverwaltung für Bildung wurden Anfang Dezember 2008 an die Hochschulabsolventen verschickt: Von eintausend Bewerbern für das Amt des Studienrats konnten gerade einmal 303 Absolventen berücksichtigt werden, also weniger als ein Drittel. Nicht überraschend ist, dass es in den beliebten Studienfächern Deutsch und Geschichte die meisten Absagen gibt (82 Plätze für 479 Bewerber). Doch auch in den Fremdsprachen – Englisch, Französisch, Spanisch, selbst Latein – finden weit mehr als die Hälfte keinen Referendariatsplatz. Sogar das Lehrermangelfach Mathematik hätte zwar dringend neue Pädagogen nötig, das Land Berlin stellt aber nur 34 Referendare ein. Fast noch einmal so viele müssen sich bis zum nächsten oder gar übernächsten Schuljahr gedulden. Wartezeiten von bis zu zwei Jahren auf das Referendariat sind keine Seltenheit. Was geschieht mit den qualifizierten Absolventen, die nicht berücksichtigt werden? In der Regel melden sie sich arbeitslos oder suchen sich eine prekäre Beschäftigung außerhalb ihres Berufsfeldes. Auf eine nahe liegende Alternative, ein professionelles Schülernachhilfeinstitut, kommen nur wenige auf Anhieb. „Vielleicht stellen sich viele Hochschulabsolventen Nachhilfe eher so vor, dass ältere Schüler jüngeren Schülern bei den Hausaufgaben helfen“, überlegt Marcus Bremme, Geschäftsführer des Nachhilfeinstituts KeepSchool. „Doch Fördereinrichtungen, wie wir, achten sehr auf Qualität. Wir setzen ausschließlich Nachhilfelehrer mit Unterrichtserfahrung ein, die zudem wenigstens das Vordiplom, beziehungsweise den Bachelor-Abschluss besitzen oder über eine Berufsausbildung verfügen.“Gefragt sind nicht nur (Lehramts-)Studenten, sondern auch Absolventen in den nachhilfeintensiven Fächern wie Deutsch, Mathe und Fremdsprachen. Bei KeepSchool arbeiten Lehrkräfte auf freiberuflicher Honorarbasis. Darüber hinaus legt das Institut beim ersten Treffen von Eltern und Nachhilfelehrern im Interesse beider Seiten viel Wert auf eine individuelle Besprechung der Lernziele und Unterrichtsbedingungen.Die Nachhilfelehrer verfügen damit nicht nur über eine Verdienstmöglichkeit, die dem erlernten Beruf entspricht, sehr wesentlich ist ein weiterer Vorteil für sie: Während ihres Studiums an den Universitäten haben die Lehramtsstudenten nur in äußerst begrenzten Zeiträumen tatsächlichen Kontakt zu Schülern. Die fachliche Ausbildung und pädagogische Theorien stehen im Mittelpunkt. Referendare, die schon als Nachhilfelehrer gearbeitet haben, springen in ein Wasser, das nicht mehr ganz so kalt ist. Sie haben Lehrerfahrung und können besser einschätzen, wie sie junge Menschen zum Lernen motivieren und Unterrichtsinhalte kompetent vermitteln. Zusätzlich besitzen sie weitaus mehr Selbstsicherheit – eine der Grundvoraussetzungen für den Lehrerberuf – als ihre Kollegen, die sofort in das Referendariat einsteigen.